Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)
auf und bewunderte sich im Spiegel neben der Garderobe. Die glitzernden Steine waren in einer Reihe aus Herzen und Schleifen arrangiert, wobei immer ein Herz in der Mitte größer war als die anderen. Nur mit Mühe unterdrückte sie die Tränen, als sie den Blick im Spiegel zu ihm erhob. »Das ist das schönste Weihnachtsgeschenk, das ich je bekommen habe.«
»Freut mich, dass es dir gefällt.« Er legte seine Hände auf ihren Bauch und ließ sie unter ihrem Pulli zu ihren Brüsten gleiten. Er berührte sie durch ihren Spitzen-BH, und seine Finger drückten in ihr Fleisch, während er sie fest an sich zog. »Gestern Abend, auf der langen Rückfahrt von Boise, hab ich mir dich mit nichts anderem als diesem Ding vorgestellt.«
»Hast du je mit einer Königin geschlafen?«
Er schüttelte grinsend den Kopf. »Du bist meine erste.«
Sie packte ihn am Handgelenk und führte ihn in den Wintergarten, wo sie eben noch ferngesehen hatte. Er zog sie langsam aus und gab ihr gleich dort, auf dem zitronengelben Sofa ihrer Mutter, das Gefühl, schön, begehrt und geliebt zu sein. Sie ließ die Finger über seinen warmen Rücken und seinen nackten Hintern gleiten und küsste ihn auf die Schulter. So wie jetzt wollte sie sich immer fühlen. Es kribbelte auf ihrer Haut, als er ihre empfindlichen Brüste küsste, und als er endlich in sie eindrang, schwoll ihr Körper vor Lust an. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und sah ihr tief in die Augen, während er immer wieder langsam in sie hineinstieß.
Sie sah ihm ins Gesicht, in seine grauen Augen und auf seine sinnlichen Lippen, die von ihrem Kuss noch feucht waren. Auch er wand sich wie sie vor Leidenschaft und atmete schwer.
»Ich liebe dich, Nick«, flüsterte sie. Er hielt kurz inne und versenkte sich dann noch tiefer und härter in ihr, immer wieder, und sie versicherte ihm flüsternd mit jedem Stoß aufs Neue ihre Liebe, bis sie so sehr in Ekstase geriet wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Sie hörte, wie er lustvoll stöhnte und dazwischen Stoßgebete und Flüche vor sich hinmurmelte. Dann brach er mit seinem vollen Gewicht auf ihr zusammen.
Ein leichtes Unbehagen stieg in ihr auf, während seine Atmung langsamer wurde. Sie hatte ihm gesagt, dass sie ihn liebte. Und obwohl er ihr ebenfalls das Gefühl gegeben hatte, von ihm geliebt zu werden, hatte er die Worte nicht ausgesprochen. Sie musste unbedingt wissen, was er für sie empfand, fürchtete sich aber zugleich vor der Antwort. »Nick?«
»Hm?«
»Wir müssen reden.«
Er hob den Kopf und sah ihr in die Augen. »Gib mir noch einen Moment.« Er ließ sein Glied aus ihr herausgleiten und lief nackt aus dem Zimmer, um sich das Kondom abzustreifen, das er seit dem Wahnsinnsquickie in der Wäschekammer im Lakeshore Hotel nicht mehr vergessen hatte. Derweil suchte Delaney ihren Slip und fand ihn unter dem Cocktailtisch. Sie zog ihn an, und mit jedem Augenblick, der verstrich, wuchs ihr Unbehagen. Wenn er sie nun nicht liebte? Wie sollte sie das ertragen, und was sollte sie tun, wenn es so war? Er kam genau in dem Moment zurück, als sie ihren BH unter einem Sofakissen entdeckte. Nick nahm ihn ihr aus der Hand und warf ihn achtlos beiseite. Dann umarmte er sie fest, drückte sie an sich und hielt sie fester als je zuvor. In seinen Armen, mit dem Duft seiner Haut in der Nase, sagte sie sich, dass er sie liebte. Auch wenn Geduld nicht ihre Stärke war, konnte sie so lange warten, bis er die Worte sagte, die sie unbedingt hören wollte. Stattdessen hörte sie das Knarren von Holz und Türangeln, als
würde die Haustür aufschwingen. Sie erstarrte. »Hast du das auch gehört?«, flüsterte sie.
Er legte den Zeigefinger an die Lippen und lauschte. Die Tür knallte zu, was Delaney schlagartig aktiv werden ließ.
»Verdammte Scheiße!« Sie machte sich von Nick los und griff nach dem nächsten Kleidungsstück in Reichweite, seinem Flanellhemd. Schritte klackerten durch die Eingangshalle, während sie hastig die Arme in die Ärmel schob. Nicks Jeans lag irgendwo hinter dem Sofa, und er trat gerade noch rechtzeitig hinter Delaney, als Gwen den Raum betrat. Ein unheimliches Déjà-vu-Gefühl beschlich Delaney.
Gwen blickte entgeistert von Delaney zu Nick und wieder zurück. Ihre blauen Augen wurden vor Entsetzen ganz rund. »Was geht hier vor?«
Delaney hielt sich das Hemd mit der Hand zu. »Mom,… ich …« Sie nestelte an den Knöpfen, unfähig dazu, einen klaren Gedanken zu fassen. »Was machst du denn zu Hause?«
»Ich wohne
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