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Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Titel: Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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bis zur Taille. Delaney schnitt es ihr in großzügigen Stufen bis zu den Schultern ab, färbte ihr rote Strähnchen und verlieh der jungen Mutter wieder ein jugendliches Aussehen. Nach Gina schnitt sie einem Mädchen die Haare, das unbedingt aussehen wollte wie Claire Danes. Um elf hatte sie eine Kundin, die spontan hereingekommen war, und um zwölf schloss sie den Salon, um endlich zu duschen. Sie redete sich ein, nicht auf einen Anruf von Nick zu warten oder auf das Motorgeräusch seines Jeeps zu lauschen, tat es aber natürlich doch.
    Als sie bis sechs Uhr abends nichts von ihm gehört hatte, sprang sie in den Cadillac, um ein paar Weihnachtseinkäufe
zu erledigen. Sie hatte noch kein Geschenk für ihre Mutter und landete in einer von diesen teuren Touristenfallen, die es auf wohlhabende Eddie-Bauer-Käuferinnen abgesehen haben. Sie fand zwar nichts für Gwen, verpulverte aber siebzig Mäuse für ein Flanellhemd in Größe 39 in exakt demselben Grauton wie Nicks Augen. Sie ließ es in rotes Folien-Geschenkpapier einpacken, nahm es mit nach Hause und legte es auf den Esstisch. Auf ihrem Anrufbeantworter waren keine neuen Nachrichten. Sie betätigte zur Sicherheit die Rückruftaste, aber er hatte nicht angerufen.
    Auch am nächsten Tag hörte sie nichts von ihm, und am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages fühlte sie sich einsamer als je zuvor im Leben. Schließlich brachte sie den Mut auf, Nick anzurufen, um ihn frohe Weihnachten zu wünschen, aber er ging nicht ran. Sie erwog, bei ihm vorbeizufahren, um festzustellen, ob er zu Hause war und sie mied. Letztendlich fuhr sie zum Haus ihrer Mutter und besuchte Duke und Dolores. Wenigstens die zwei Weimaraner freuten sich, sie zu sehen.
    Gegen Mittag war sie in eine Art Trancezustand verfallen. Sie sah sich den Film Fröhliche Weihnachten an und hatte noch nie so mit Ralphie mitgefühlt wie jetzt. Sie wusste, wie es war, etwas zu begehren, das man wahrscheinlich nicht bekam. Und eine Mutter zu haben, die ihr Kind in ein grässliches Häschenkostüm zwängte. Gerade als Ralphie sich mit seinem Red-Ryder-BB-Luftgewehr das Gehirn auspusten wollte, klingelte es an der Tür. Die Weimaraner hoben die Köpfe, senkten sie aber sofort wieder, was eindeutig bewies, dass sie als Wachhunde nicht viel taugten.
    Auf der Veranda stand Nick in seiner Lederjacke und mit seiner Oakley’s. Er war etwas außer Atem, und ein sinnliches Lächeln umspielte seinen Mund. Er sah zum Anbeißen aus. Delaney wusste nicht, ob sie ihn reinlassen oder ihm die Tür vor
der Nase zuknallen sollte, weil er sie in den letzten zwei Tagen hatte zappeln lassen. Die goldglänzende Schachtel in seiner Hand gab den Ausschlag dazu, ihn reinzulassen.
    Er schob die Sonnenbrille in die Tasche, zog einen Mistelzweig hervor und hielt ihn ihr über den Kopf. »Frohe Weihnachten!« , sagte er. Sein warmer Mund legte sich auf ihren, und sie spürte den Kuss bis in die Zehenspitzen. Als er sich aufrichtete und sie ansah, nahm sie sein Gesicht in ihre Hände und zog ihn wieder zu sich. Delaney machte sich nicht die Mühe, ihre Gefühle zu verbergen, was ihr wohl sowieso nicht gelungen wäre. Sie ließ die Hände zärtlich über seine Schultern und seine Brust gleiten, und als sie damit fertig war, gestand sie ihm: »Du hast mir gefehlt.«
    »Ich war bis gestern am späten Abend in Boise.« Er verlagerte verlegen sein Gewicht auf einen Fuß und drückte ihr die Schachtel in die Hand. »Das ist für dich. Ich musste ein Weilchen danach suchen.«
    Sie betrachtete die goldene Schachtel und strich bewundernd über das glatte Papier. »Vielleicht sollte ich noch warten. Ich hab bei mir zu Hause auch ein Geschenk für dich.«
    »Nein«, beharrte er wie ein Insasse im Todestrakt, der sein Urteil so schnell wie möglich vollstreckt haben will. »Mach es jetzt gleich auf.«
    Sie war so aufgeregt, dass das glatte Papier in ihren Händen zerriss. In der Schachtel lag, in Seidenpapier gebettet, eine Strasskrone, wie sie bei Schönheitswettbewerben verliehen werden.
    »Ich dachte, da Helen dir an der Highschool die Homecoming-Krone weggeschnappt hat, kauf ich dir eine schönere.«
    Sie war riesig und auffällig bunt und mit Abstand das Schönste, was sie je gesehen hatte. Gerührt biss sie sich auf
die Lippen, während sie die Krone aus dem Seidenpapier zog, und drückte die leere Schachtel Nick in die Hand. »Sie ist wunderschön!« Die Strasssteine fingen das Licht auf und funkelten in der Eingangshalle. Sie setzte sich die Krone

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