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Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Titel: Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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betrunken?«
    Lisa beugte sich vor und gestand: »Ja, und rate, was noch. Ich heirate demnächst.«
    »Was?«, ereiferte sich Delaney. »Du heiratest, und das erzählst du mir erst jetzt?«
    »Tja, wir wollten es erst mal noch keinem sagen. Er will zuerst mit seiner Tochter darüber sprechen, bevor es allgemein bekannt ist. Aber sie ist bis nächste Woche bei ihrer Mutter in Washington.«
    »Wer ist es? Wer ist der Glückliche?«
    Lisa sah ihr fest in die Augen und sagte: »Louie Allegrezza.«
    Delaney blinzelte verwirrt und brach in Gelächter aus. »Der war echt gut.«
    »Ich meine es ernst.«
    »Der bekloppte Louie.« Sie lachte weiter und schüttelte den Kopf. »Du nimmst mich auf den Arm.«
    »Nein. Wir sind seit acht Monaten zusammen. Letzte Woche hat er mir einen Heiratsantrag gemacht, und ich habe ihn natürlich angenommen. Wir heiraten am fünfzehnten November.«
    »Nicks Bruder?« Ihr Lachen erstarb. »Du meinst es wirklich ernst, stimmt’s?«
    »Sogar sehr, aber wir können es keinem sagen, bevor er mit Sophie gesprochen hat.«
    »Sophie?«
    »Seine Tochter aus erster Ehe. Sophie ist dreizehn und ein echtes Papakind. Er meint, wenn er es ihr sagt, wenn sie zurückkommt, hat sie noch fast sechs Monate, um sich an den Gedanken zu gewöhnen.«
    »Der bekloppte Louie«, wiederholte Delaney fassungslos. »Sitzt der nicht im Gefängnis?«
    »Nein. Er stellt nichts Beklopptes mehr an.« Sie schwieg und schüttelte den Kopf. »Außerdem war er nie so bekloppt.«
    Delaney fragte sich, ob ihre Freundin in den letzten zehn Jahren mal auf den Kopf gefallen war und seither an Gedächtnisschwund litt. »Lisa, er hat in der fünften Klasse ein Auto geklaut.«
    »Nein. Wir waren in der fünften Klasse. Er war in der neunten, und fairerweise muss man sagen, dass er es gerade zurückbringen wollte, als er über die Bordkante gebrettert ist und den Wagen auf die Bank vor der Apotheke aufgesetzt hat.« Lisa zuckte mit den Achseln. »Vielleicht wäre er gar nicht erwischt worden, wenn er nicht Buckey, dem Hund der Olsens, ausgewichen wäre.«
    Delaney blinzelte, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. »Gibst du jetzt Buckey die Schuld?«
    »Der Köter lief immer frei rum.«
    In Truly liefen alle Hunde frei herum. »Ich kann nicht glauben, dass du dem armen Buckey die Schuld gibst. Du musst echt verliebt sein.«
    Lisa lächelte. »Bin ich auch. Warst du noch nie so verliebt, dass du in einen Mann hineinkriechen wolltest?«
    »Ein paarmal«, gestand Delaney, ein bisschen neidisch auf ihre Freundin. »Aber nach einer Weile hab ich’s überwunden.«
    »Jammerschade, dass du so weit weg wohnst. Sonst würde ich dich bitten, bei meiner Hochzeit dabei zu sein. Weißt du noch, dass wir immer füreinander Brautjungfer sein wollten?«
    »Ja.« Delaney seufzte. »Ich wollte Jon Cryer heiraten und du Andrew McCarthy.«
    »Pretty in Pink.« Jetzt seufzte auch Lisa. »Das war ein toller
Film. Wie oft, glaubst du, haben wir vor der Glotze gesessen und geweint, als Andrew McCarthy Molly Ringwald abservierte, weil sie aus ärmlichen Verhältnissen stammte?«
    »Mindestens hundertmal. Weißt du noch, als …«, setzte sie an, wurde jedoch von der Stimme des Barkeepers unterbrochen.
    »Letzte Runde!«, brüllte der.
    Verdutzt sah Delaney wieder auf die Uhr. »Letzte Runde? Es ist noch nicht mal zehn.«
    »Heute ist Sonntag«, erinnerte Lisa sie. »Sonntags schließen die Bars um zehn.«
    »Wir sind beide zu betrunken, um zu fahren.« Delaney geriet in Panik. »Wie sollen wir nach Hause kommen?«
    »Louie holt mich ab, weil er weiß, dass ich heute ein billiges Date bin, und glaubt, bei mir landen zu können. Aber er bringt dich bestimmt auch nach Hause.«
    Delaney stellte sich das entsetzte Gesicht ihrer Mutter vor, wenn sie aus dem Fenster schaute, während der bekloppte Louie Allegrezza die Auffahrt hinaufraste. Sie musste grinsen, und spätestens da wusste sie, dass sie ein paar Margaritas zu viel intus hatte. »Wenn er nichts dagegen hat.«
    Doch es war nicht Louie, der fünf Minuten später in die Bar schneite, als gehörte sie ihm. Es war Nick. Er hatte sich ein kariertes Flanellhemd über sein T-Shirt gezogen. Er trug das Hemd offen, sodass die Zipfel über seine Hüften hingen. Delaney machte sich auf ihrem Platz ganz klein. Betrunken oder nüchtern, sie war nicht in der Stimmung, ihm gegenüberzutreten. Er hatte ihre gemeinsame Vergangenheit zwar nicht erwähnt, als sie ihn heute gesehen hatte, doch sie traute ihm

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