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Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Titel: Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Stoff seines Ärmels nicht auf ihrer Haut gespürt.
    Max ging zu dem Teil des Testaments über, in dem es um die Versorgung Henrys langjähriger Angestellter und seiner Verbindungsbrüder aus der Moose Lodge ging. Dann hielt er inne, und Delaney richtete den Blick wieder auf ihn. Sie beobachtete, wie er eine Seite beiseitelegte, bevor er fortfuhr. »›Artikel drei (A): Ich vermache die Hälfte meines beweglichen Vermögens
und die Hälfte meiner Immobilien, über die nachstehend nicht anderweitig verfügt wird, samt aller nicht abgelaufener Versicherungspolicen meiner Ehefrau, Gwen Shaw. Gwen war mir eine vorbildliche Ehefrau, und ich habe sie sehr geliebt.
    (B) Meiner Tochter, Delaney Shaw, vermache ich den Rest meines beweglichen Vermögens und den Rest meiner Immobilien, über die nachstehend nicht anderweitig verfügt wird, unter der Bedingung, dass sie ihren Wohnsitz ausschließlich in den Stadtgrenzen von Truly, Idaho, hat, die sie für den Zeitraum eines Jahres nicht verlassen darf, damit sie sich um ihre Mutter kümmern kann. Das nachfolgende Jahr beginnt mit Testamentsverkündung. Weigert sich Delaney, den Bedingungen des Testaments zu entsprechen, geht der Besitz, auf den in Artikel drei (B) Bezug genommen wird, auf meinen Sohn, Nick Allegrezza, über.‹«
    »Was soll das alles?«, unterbrach Delaney ihn. Nur ihre Mutter, die sie jäh am Arm packte, hielt sie davon ab aufzuspringen.
    Max schaute kurz auf und wandte den Blick wieder auf das Dokument auf dem Schreibtisch vor ihm. »›(C) Meinem Sohn, Nick Allegrezza, vermache ich die als Angel Beach und Silver Creek bekannten Immobilien, über die er nach Belieben verfügen kann, vorausgesetzt, er unterlässt es ein Jahr lang, eine sexuelle Beziehung zu Delaney Shaw einzugehen. Falls Nick ablehnt oder in Bezug auf diese Auflage gegen meine Wünsche verstößt, fallen die oben genannten Immobilien an Delaney Shaw zurück.‹«
    Delaney saß starr auf ihrem Stuhl und fühlte sich wie mit einem Elektroschocker außer Gefecht gesetzt. Die Hitze stieg ihr ins Gesicht, und ihr Herz schien stehen geblieben zu sein. Max sprach noch eine Weile weiter, doch Delaney war zu durcheinander, um ihm zuzuhören. Es waren zu viele Informationen
auf einmal, und das meiste, was verlesen worden war, verstand sie sowieso nicht so richtig. Abgesehen von dem letzten Teil, der Nick untersagte, »eine sexuelle Beziehung zu ihr einzugehen«. Dieser Teil war für sie beide ein Schlag ins Gesicht. Eine Mahnung an die Vergangenheit, als Nick sie benutzt hatte, um sich an Henry zu rächen, und sie auch noch darum gebettelt hatte. Sogar noch nach seinem Tod wollte Henry sie dafür bestrafen. Sie schämte sich so, dass sie am liebsten gestorben wäre. Sie fragte sich, was Nick dachte, traute sich aber nicht, ihn anzusehen.
    Der Anwalt kam zum Ende und blickte von dem Testament auf. Schweigen erfüllte das Arbeitszimmer, und lange sagte niemand etwas, bis Gwen die Frage aussprach, die sich alle stellten.
    »Ist das rechtsgültig und bindend?«
    »Ja«, antwortete Max.
    »Ich bekomme also ohne jede Bedingung die Hälfte des Nachlasses, aber Delaney muss ein Jahr lang in Truly bleiben, um ihr Erbe antreten zu können?«
    »Das ist korrekt.«
    »Das ist doch lächerlich«, höhnte Delaney und gab sich alle Mühe, Nick zu vergessen und sich auf ihr eigenes Erbe zu konzentrieren. »Wir leben im zwanzigsten Jahrhundert. Henry kann nicht einfach Gott spielen. Das kann nicht legal sein.«
    »Ich versichere Ihnen, dass das so ist. Um Ihren Anteil zu erben, müssen Sie die Bedingungen akzeptieren, die im Testament festgelegt sind.«
    »Vergessen Sie’s.« Delaney sprang auf. Ihre Koffer waren gepackt. Sie würde nicht zulassen, dass Henry noch aus dem Grab heraus über sie bestimmte. »Ich schenke meinen Anteil meiner Mutter.«
    »Das geht nicht. Das Erbe war mit Auflagen verbunden. Sie
erhalten Ihren Anteil nur unter der Bedingung, dass Sie ein Jahr lang Ihren Wohnsitz in Truly haben, und bis dahin wird er treuhänderisch verwaltet. Kurz gesagt, Sie können Ihrer Mutter nicht schenken, was Ihnen nicht gehört. Und wenn Sie beschließen, die Bedingungen des Testaments abzulehnen, fällt Ihr Anteil an Nick zurück, nicht an Gwen.«
    Und wenn Delaney das tat, würde ihre Mutter sie umbringen. Doch das war Delaney völlig egal. Sie würde nicht ihre Seele verkaufen, nur um ihre Mutter zu schonen. »Und wenn ich das Testament anfechte?«, fragte sie, inzwischen am Verzweifeln.
    »Sie können das

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