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Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Titel: Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Zehenspitzen und sah ihr in die Augen. »Und ich will dich kosten«, raunte er, senkte seinen Mund auf ihren und biss sanft in die fleischige Erhebung ihrer Unterlippe.
    Mehrere Herzschläge lang stand Delaney ganz still da, zu benommen, um sich zu rühren. Unzählige überwältigende Gefühle setzten ihren Verstand außer Kraft. Nick Allegrezza biss ihr sanft in die Lippen, und ihr stockte der Atem. Sein Mund war warm und fest, und er küsste sie wie ein Mann, der schon ein Leben lang Erfahrungen gesammelt hat. Er nahm ihr Gesicht in die Hände und strich mit den Daumen über ihren Kiefer zu ihrem Kinn. Dann drückte er nach unten, bis sich ihr Mund öffnete. Seine warme Zunge glitt hinein und berührte ihre, und er schmeckte nach Bier. Es durchzuckte sie heiß, und sie küsste ihn, wie sie noch nie jemanden geküsst hatte. Niemand
hatte je in ihr den Wunsch ausgelöst, zuerst zu handeln und sich später mit den Konsequenzen auseinanderzusetzen. Also legte sie die Hände auf seine feste Brust und saugte leidenschaftlich an seiner Zunge.
    Und im Hinterkopf lauerte ständig der Gedanke, dass das alles schier unglaublich war. Sie küsste Nick, den Jungen, der sie von jeher gleichermaßen terrorisiert und fasziniert hatte. Nick, der erwachsene Mann, erhitzte sie und raubte ihr den Atem.
    Er brach den Kuss ab, bevor Delaney dazu bereit war, und sie strich mit den flachen Händen über seinen Hals.
    »Lass uns von hier verschwinden«, raunte er und griff nach ihrer Hand.
    Diesmal fragte sie nicht, wohin sie fahren würden.
    Es war ihr egal.

SIEBEN
    Sie fuhren drei Meilen zur Stadt hinaus und parkten am sandigen Ufer von Angel Beach. Der Strand war abgelegen, und sie mussten ein Drahtgitter öffnen, um hinzugelangen. Delaney kannte die Gegend ziemlich gut. Hier ging dichter Wald in weißen Sand über, und alles gehörte Henry. Nick lehnte sich mit dem Hintern an die Motorhaube des Mustang und stellte lässig einen Fuß auf die Stoßstange. Er zog zwei Coors aus dem Sechserpack und stellte die übrigen Dosen neben sich. »Hast du schon mal Bier getrunken?«, erkundigte er sich, öffnete mit einem Plopp die beiden Verschlüsse und reichte Delaney eins.
    Sie hatte mal bei Henry probieren dürfen. »Na klar. Ständig.«
    Er warf ihr einen skeptischen Blick zu. »Ständig, ja?« Er hob die Dose an die Lippen und trank einen großen Schluck.
    Delaney beobachtete ihn und trank ebenfalls. Sie verbarg ihre Grimasse, indem sie ihm den Rücken zuwandte und über den Lake Mary schaute, der in sechs Metern Entfernung vor ihnen lag. Über die sanften dunklen Wellen führte ein schimmernder Pfad zu dem Vollmond, der tief über dem Wasser hing. Der Pfad hatte etwas Magisches, als könnte man ihn vom Ufer aus betreten, ohne dabei nass zu werden. Als könnte man übers Wasser gehen und an einem exotischen Ort landen. Sie probierte das Bier noch einmal, und diesmal gelang es ihr, dabei nicht das Gesicht zu verziehen. Eine kühle Brise strich über ihre Haut, doch ihr war nicht kalt.
    »Du willst also nicht auf die Uni von Idaho gehen.«
    Sie wandte sich wieder Nick zu. Auf seinem dunklen Haar glänzten Mondstrahlen. »Nein, ich will nicht gleich mit dem Studium anfangen.«
    »Dann tu’s nicht.«
    Sie lachte bitter und trank noch ein paar Schlucke. »Na klar. Wann haben meine Wünsche je eine Rolle gespielt? Henry hat mich nicht mal gefragt, welche Kurse ich im Herbst belegen will. Er hat mich einfach angemeldet und alles bezahlt.«
    Nick schwieg, und Delaney brauchte ihn nicht zu fragen, was er gerade dachte. Das Ironische an der Situation war nicht zu übersehen. Nick musste während des Studiums jobben, um sich ein Privileg leisten zu können, das sein Vater Delaney aufzwang. »Sag dem Alten, dass er dich mal kann. Ich würde das machen.«
    »Ich weiß, dass du das machen würdest, aber ich kann es nicht.«
    Er hob die Dose an den Mund und fragte: »Warum nicht?«
    Weil sie stets das Gefühl gehabt hatte, Henry etwas schuldig zu sein, da er ihre Mutter und sie aus ihrem beengten Airstream-Wohnwagen am Stadtrand von Las Vegas gerettet hatte. »Ich kann einfach nicht.« Sie schaute nachdenklich zur schwarzen Silhouette der Berge und ließ den Blick wieder auf Nick ruhen. »Es ist so eigenartig«, meinte sie verwundert. »Ich hätte nie gedacht, dass du und ich mal zusammen was trinken würden.«
    »Warum?«
    Sie sah ihn an, als sei er geistig zurückgeblieben.
    »Weil du bist, wer du bist. Und ich ich bin«, erklärte sie und trank noch

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