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Kunstraub im Städel

Kunstraub im Städel

Titel: Kunstraub im Städel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Demant
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Primärbedürfnis allerdings war das Benetzen seiner pelzigen Zunge mit einer kühlen Flüssigkeit. Er griff nach der Wasserflasche und trank. „Oh Mann, schmeckt verdammt schal.“
    Maria: „Übrigens, wir gehen nächsten Sonntag brunchen.“
    „Jetzt wäre mir lieber.“
    „Auch fein. Ich könnte noch was vertragen. Willst du nicht wissen, wo wir am Sonntag brunchen?“
    Obschon Herr Schweitzer kein ausgesprochener Morgenmuffel war, so brauchte es doch immer seine Zeit, bis er auf Touren kam. „Doch. Wo?“
    „Beim Mogk.“
    Mogk’s Bierstube in der Gutzkowstraße, fast am Schweizer Platz, gehörte neben dem Weinfaß seit Neuestem zu ihren bevorzugten Abendaktivitäten.
    „Das ist gut. Wo gehen wir frühstücken?“
    „Ich kenne mich in Niederrad leider nicht aus“, übergab Maria den Schwarzen Peter ihrem Liebsten.
    „Ich auch nicht. Wir laufen am besten zur Bruchfeldstraße, da wird sich schon was finden. Ich muss nur noch kurz meinen Chef anrufen.“ Herr Schweitzer griff nach seinem Handy und wählte.
    „Dein Chef bin ich. Oder hast du eine Neue?“
    Herr Schweitzer glotzte ähnlich intelligent wie George Bush junior, als ihn die Nachricht vom World-Trade-Center-Crash erreichte. Nur nicht ganz so lange.
    Bevor ihm eine passende Antwort einfiel, hörte er Smids Stimme. So kurz nach dem Aufstehen war er natürlich noch nicht multitaskingfähig. Er konzentrierte sich auf Marlon.
    Dieser teilt ihm jedoch mit, er, Herr Schweitzer, möge ihm das Foto vom ABUS-Schloss über sein Handy zusenden, er könne es dann schon mal seinem Spezialisten zeigen.
    „Geht nicht“, erklärte Herr Schweitzer, „ich habe es mit meiner Kamera aufgenommen.“ Damit war er fein raus, denn das technische Know-how, ein per Handy geschossenes Foto über selbiges zu versenden, fehlte ihm gänzlich.
    Also versprach er, die Kamera in etwa zwei bis drei Stunden ins Büro an der Hauptwache zu bringen.
    „Was ist denn mit deinen Strümpfen passiert?“, wollte nun Maria wissen, nachdem er das Gespräch mit dem Meisterdetektiv beendet hatte. „Du willst mir doch nicht erzählen, dass du so rumläufst?“
    „Äh … das … ich erklär’s dir später.“
    „Da bin ich aber mal gespannt.“
    An der Rezeption wurde Herr Schweitzer von Jupp auf die noch ausstehenden acht Bier angesprochen, die er dem Knobel-Harald und Jägermeister am Abend zuvor angeblich spendiert haben sollte.
    „Kannst du mal?“, fragte er Maria.
    „Bezahlen?“
    „Ja.“
    Seine Freundin schaute ihn zwar seltsam an, zückte jedoch ihr Portemonnaie und beglich die Schulden.
    –
    Zur selben Zeit, als Herr Schweitzer heißhungrig in den Strammen Max biss, erreichte der gefälschte Holbein seinen Bestimmungsort in Frankfurt. Genauer gesagt das neue Frischezentrum im Kalbacher Gewerbegebiet. So heißt das Ding nämlich, nachdem die Obst- und Gemüsehändler aufgrund der Schließung der Großmarkthalle umgesiedelt worden sind. Frischezentrum – Zentrum der Frische. Wie doof muss man eigentlich sein, um sich einen solchen Namen auszudenken? Gibt es denn kein Gesetz, dass Werbefuzzis wegen mutwilliger Verblödung der Allgemeinheit hinter Gitter bringt? Vermutlich nicht, wenn man sich Werbung in Deutschland genauer betrachtet.
    –
    Bevor er sich zu Marlon Smid aufmachte, war noch Zeit für Sex gewesen. Als Maria neben ihm auf dem eigentlich viel zu engen Bett im Bauwagen lag, fragte sich Herr Schweitzer, ob sein Schatz dabei öfter mal an andere Männer dachte. Arnold Schwarzenegger zum Beispiel. Aber andererseits, so sein Gedankengang, warum in alles in der Welt sollte Maria Abstriche machen?
    Da die Zeit nun drängte und öffentliche Verkehrsmittel in Frankfurt nicht gerade für ihre Zuverlässigkeit bekannt waren, fuhr er mit seinem weißen Twingo zur Hauptwache. Er stellte ihn im Parkhaus ab.
    Der Spezialist für Spezialschlösser, Kurt mit Namen, meinte, als er das Foto sah und Marlon Smid ihn danach fragte: „Das puste ich dir auf. Und zwar in null Komma nix.“
    „So, dass später keine Spuren zu sehen sind?“, fragte Herr Schweitzer.
    Kurt sah den Fragesteller an, als habe dieser einen Sprung in der Schüssel.
    Marlon Smid sah sich zu einer Erklärung gezwungen: „Kurt war früher Tresorknacker von Beruf, bevor er in meine Firma kam und seriös wurde.“
    Wer hätte das besser wissen können als Herr Schweitzer, dass man sich als Privatdetektiv gelegentlich in sogenannte Grauzonen begeben musste, wollte man konkurrenzfähig bleiben. Aber gleich so

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