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Kupfervenus

Kupfervenus

Titel: Kupfervenus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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beeindrucken.«
    »Aber so eine Absteige! Oder ist das bloß einer der Schlupfwinkel, die Sie sich in Rom halten?«
    »So was in der Art, ja.«
    »Es war die einzige Adresse, die wir hatten.« Es war auch die einzige, die ich hatte. Er probierte einen Schluck Wein, spuckte ihn aber gleich wieder aus. » Parnassus! «
    »Das Geschenk eines dankbaren Klienten.« Nicht dankbar genug.
    Ich goß mir nach, ein Vorwand, um den Weinkrug aus seiner Reichweite zu manövrieren. Er musterte mich eingehend. Meine Ungezwungenheit machte ihn skeptisch. Die Welt ist wirklich voll von glatthaarigen Schnöseln, die glauben, ein Lockenkopf mit einem gewinnenden Lächeln könne kein guter Geschäftsmann sein.
    »Meinen Ansprüchen genügt die Bude.« Daraus sollte er schließen, wer es in einem solchen Rattenloch aushielt, müsse ein zäher Bursche sein, auch wenn er nicht so aussah. »Die Leute, an denen mir was liegt, wissen, wo sie mich finden – während die vielen Treppen die abschrecken, denen ich lieber aus dem Weg gehe … Also schön, Hyacinthus, ich gehe zwar sonst nicht mit meinen Dienstleistungen hausieren, aber hier hast du mein Angebot: Ich beschaffe Informationen vornehmlich privater Natur …«
    »Scheidungen?« übersetzte er feixend meinen Euphemismus.
    »Genau! Außerdem nehme ich für besorgte Väter angehende Schwiegersöhne unter die Lupe oder kläre frischgebackene Erben darüber auf, ob man ihnen vielleicht bloß einen Berg Schulden aufhalsen will. Ich erledige Laufereien für Anwälte, die noch nicht genügend Beweise haben – auf Wunsch inklusive Auftritt vor Gericht. Ich habe Beziehungen zu Auktionshäusern und bin spezialisiert auf die Wiederbeschaffung wertvoller gestohlener Kunstwerke. Dagegen lasse ich die Finger von Deserteuren und treibe keine Schulden ein. Und ich arrangiere niemals Gladiatorenkämpfe.«
    »Zimperlich?«
    »Lebenserfahren.«
    »Wir werden Referenzen einholen müssen.«
    »Ich auch! Ich übernehme nur einwandfreie Aufträge.«
    »Wie hoch sind Ihre Sätze, Falco?«
    »Das hängt davon ab, wie kompliziert der Fall ist. Generell berechne ich Erfolgshonorar plus Tagesspesen. Und ich gebe keinerlei Garantie, abgesehen von dem Versprechen, mein Bestes zu tun.«
    »In welcher Sache ermitteln Sie eigentlich für den Palast?« platzte Hyacinthus plötzlich heraus.
    »Ich arbeite im Augenblick nicht für den Palast.« Das klang sehr nach höchster Geheimhaltungsstufe, ein vorteilhafter Effekt. »Bist du deshalb hier?«
    »Meine Herrschaft meinte, ein Palastdetektiv sei von Haus aus eine gute Empfehlung.«
    »Ihr Fehler! Aber wenn sie mich engagieren, werde ich anständige Arbeit leisten und diskret sein. Also, Hyacinthus, was ist – sind wir im Geschäft?«
    »Ich muß Sie bitten, zu uns zu kommen. Dort wird man Ihnen den Fall erläutern.«
    Ich hatte ohnehin vorgehabt, hinzugehen. Ich nehme die Leute, die mich bezahlen sollen, gern vorher unter die Lupe. »Aha, und wo wohnt deine Herrschaft?«
    »In der Nähe der Via Lata. Auf dem Pincio.«
    Ich stieß einen Pfiff aus. »Beneidenswert! Demnach sind Hortensius und seine Familie Leute von Stand?«
    »Freigelassene.«
    Ex-Sklaven! Das war Neuland für mich, aber mal was anderes als die rachsüchtigen Beamten und das scheinheilige Getue mancher Senatoren, mit denen ich mich bislang hatte herumschlagen müssen.
    »Irgendwelche Einwände?« erkundigte sich Hyacinthus neugierig.
    »Warum, wenn sie zahlen können?«
    »Oh … war nur ’ne Frage«, sagte der Sklave.
    Er trank seinen Becher aus, in der Annahme, ich würde ihm nachschenken, aber da hatte er sich getäuscht.
    »Sie finden uns auf der Seite der Via Flaminia, Falco. Jeder im Viertel kann Ihnen das Haus zeigen.«
    »Wenn Hortensius Novus nichts von meiner Mission erfahren darf – wann soll ich dann am besten kommen?«
    »Tagsüber. Er ist Geschäftsmann und verläßt das Haus für gewöhnlich gleich nach dem Frühstück.«
    »In welcher Branche ist er denn?« Es war eine reine Routinefrage, aber die Art, wie Hyacinthus sie achselzuckend überging, machte mich stutzig. »Na schön, und nach wem soll ich fragen?«
    »Sabina Pollia – oder wenn die nicht da ist, wenden Sie sich an Hortensia Atilia –, aber die Initiative geht von Pollia aus.«
    »Die Gattin?«
    Er lächelte verschmitzt. »Novus ist nicht verheiratet.«
    »Halt, du brauchst mir nichts weiter zu erklären! Die Damen des Hauses wollen mich also engagieren, damit ich ein Frauenzimmer verscheuche, das es nur auf Novus’ Geld

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