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Kurpfalzblues

Titel: Kurpfalzblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlene Bach
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Punkt für Alsberger. Wenn man ihr schon unterstellte zu
lügen, dann sollte sie es auch tun. Was für ein Glück, dass sie sich noch mit
diesem dämlichen Protokoll abgequält hatte.
    Als ihr Chef zur Tür hinaus war, saß Maria eine Weile einfach nur
da.
    Sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Ferver hatte
Alsberger immer in Schutz genommen, wenn sie sich über ihn beschwert hatte.
Vielleicht hätte sie ihrem Chef doch ab und zu mal etwas Positives über
Alsberger erzählen sollen. Aber wie war das noch mit der Rivalität?
    Ihr Blick fiel auf die Karte mit dem Esel. Sie musste weitermachen,
Cloe stand schon seit Ewigkeiten draußen. Hatte das Mädchen irgendwann
geklopft?
    Auf dem Flur war Cloe nicht zu sehen. Das sah ganz danach aus, als
sei sie gegangen. Wahrscheinlich war sie sauer, dass Maria sie hatte warten
lassen. Es war ihr nicht zu verdenken, das Gespräch mit Ferver hatte lange
gedauert.
    Maria faltete das Papier auseinander, das Cloe auf ihren
Schreibtisch gelegt hatte. Leider sah die Liste nicht so aus, wie sie es sich
vorgestellt hatte.
    Es stand kein einziges Wort darauf, dafür jede Menge Zahlen, fein
säuberlich untereinandergeschrieben: 0622161…0622145… Telefonnummern? Was
sollte das?
    Sie suchte in ihren Unterlagen nach Cloes Handynummer und rief sie
an. »Der Teilnehmer ist vorübergehend nicht zu erreichen.« Na prima.
    Ärgerlich wählte Maria die erste Nummer von Cloes Liste.
    »HotWok – was können wir für Sie tun?«
    »Wer ist da bitte?«
    »HotWok, Lieferservice. Was dürfen wir Ihnen bringen?«
    Nein, Maria wollte keine extragroße Portion gebratener Nudeln mit
Huhn, auch wenn das heute im Angebot war.
    Sie wählte die nächste Nummer.
    »Pizzablitz Luigiano. Sie wünschen?«
    Sie konnte sich schon fast denken, was sie weiter erwarten würde.
Und sie hatte ganz richtig vermutet. Auch unter der nächsten Nummer erreichte
sie einen Lieferservice, diesmal wieder asiatisch.
    Wütend knallte Maria den Hörer auf.
    Wollte Cloe sie an der Nase herumführen? Telefonnummern vom
Pizzablitz für die gefräßige Kommissarin, damit ihr Assistent Arschberger nicht
so oft zur Bäckerei laufen musste? War Clothilde Pettke wirklich so dumm, dass
sie glaubte, sie könne mit der Kripo Spielchen treiben?
    Marias Blutdruck war inzwischen so hoch, dass es in ihren Ohren
pochte. Sie ging über den Flur zu Arthurs Büro und riss die Tür auf.
    »Diese miese kleine …«, begann sie. Der Rest blieb ihr im Hals
stecken.
    Arthur schaute sie aus rot geränderten Augen an. Ganz offensichtlich
hatte er geweint.
    Erschrocken trat Maria an seinen Schreibtisch. »Was ist los?«
    »Die Berichte sind da.«
    Bemüht unauffällig schob er ein Blatt, auf dem er irgendetwas
aufgeschrieben hatte, unter die Schreibtischunterlage.
    »In Jantzeks Bericht steht, dass es keine brauchbaren Spuren gibt,
weil ihr dort rumgetrampelt seid. Der Hausschlüssel vom Opfer war mit dem
Metalldetektor nicht zu orten. Wahrscheinlich zu tief in den Neckarschlamm
›eingestampft‹, meint er.«
    »Aber deswegen siehst du doch nicht so aus?«
    Er senkte den Kopf. »Sabine war nicht zu Hause.«
    So wie Arthur es sagte, vermutete Maria, dass er nicht nur angerufen
hatte, sondern bei Sabine vorbeigefahren war.
    »Vielleicht hat sie Frühdienst?«
    »Das habe ich mir auch gedacht. Sie ist auch auf der Arbeit. Aber
sie haben mir gesagt, sie hätte keine Zeit, ans Telefon zu kommen.«
    »So eine dumme Kuh. Sie könnte wenigstens mal mit dir reden.«
    »Ich schreibe ihr einen Brief.« Arthurs Stimme klang fast ein wenig
trotzig. »Sabine ist ein guter Mensch, das weiß ich. Sie wird sich melden und
mir alles erklären.«
    Typisch Arthur, der niemandem böse sein konnte. Das würde dauern,
bis er über die Sache mit Sabine hinweg war.
    Ablenkung tat da vielleicht gut. Maria erzählte ihm von ihrem Ärger
über Cloe Pettke.
    »Gib mir die Liste, ich telefonier sie mal durch«, war alles, was
Arthur dazu zu sagen hatte. »Ach, und die von der Technik haben hier etwas
abgegeben. Das hat die Spusi in der Mülltonne vor Lea Rinkners Haus entdeckt.
Ihre Fingerabdrücke sind drauf.«
    Er reichte ihr einen großen braunen Umschlag.
    Maria zog ein Blatt hervor, das in einer Klarsichthülle steckte. Es
waren Papierfetzen, die man wie ein Puzzle wieder zusammengesetzt hatte.
    Ein Gedicht, in einem Stil geschrieben, der ihr bekannt vorkam:
    Schönste der Schönen, die mein Herz betört,
    befruchtet von der Schlange, die dein Schreien nicht hört.
    Der

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