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Kurswechsel im Beruf

Kurswechsel im Beruf

Titel: Kurswechsel im Beruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Birkner
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Sie „häufig“ angekreuzt haben, desto mehr spricht dafür, dass Sie sich gerade im Niemandsland aufhalten. Sorgen Sie sich nicht. Sie sind dort in guter Gesellschaft. Die Zeit geht vorbei, mal früher, mal später. Sie können diese Zeit sogar genießen und sie im Rückblick als eine schöne Zeit in Erinnerung behalten. Dazu gleich mehr. Wichtig ist jedoch, dass Sie die beiden Hauptfehler vermeiden, die in dieser Zeit gemacht werden können: Aktionismus oder Untätigkeit.
    Hauptfehler: Aktionismus oder Untätigkeit
    Weil diese Zeit so schwer auszuhalten ist, neigen viele zu Extremreaktionen: entweder dagegen anzukämpfen oder zu resignieren. Beides ist verständlich, aber hilft nicht wirklich.
    Wer bisher ein aktiver Mensch mit Macher-Qualitäten war, neigt dazu, die Ärmel hochzukrempeln und etwas zu tun – egal, was. Das artet leicht in blinden Aktionismus aus. Da werden Bewerbungen geschrieben, alte Kontakte wieder belebt, Veranstaltungen besucht und Ähnliches. Es bleibt kaum Zeit, um durchzuatmen.
    Diese Art von Aktionismus kann wie eine Droge wirken, einerseits kurzfristig aufputschend, andererseits betäubend. Erst wenn sich trotz aller Aktivitäten kein Ergebnis einstellt, beginnt die Ahnung, dass das in dieser Phase nicht das adäquate Vorgehen ist.
    Damit soll nicht gesagt sein, dass wir nicht aktiv sein sollen. Bestimmte Aktivitäten sind durchaus sinnvoll. Dazu kommen wir gleich. Aktionismus ist hingegen etwas anderes, nämlich der Versuch, etwas zu erzwingen, für das die Zeit noch nicht reif ist.
    Der Gegenpol zu blindem Aktionismus und genauso wenig hilfreich ist Untätigkeit. Manche treiben ihre Selbstzweifel und das eigene Kritisieren so weit, dass sie sich selbst damit lähmen. Andere ziehen die Betäubung vor, durch Alkohol, übermäßiges Schlafen oder andere Ausweichaktivitäten. Doch derartige Reaktionen führen eher tiefer in die Misere, indem wir uns noch unfähiger und orientierungsloser fühlen und uns noch mehr dafür kritisieren, dass wir zu keiner Lösung finden.
    Machen wir uns selbst das Leben in dieser Zeit schon häufig schwer, tut der Druck der Umgebung ein Zusätzliches. Irgendwann können der liebevollste Ehepartner und die verständnisvollsten Freunde die immergleichen Gesprächsabläufe nicht mehr ertragen. „Tu doch endlich etwas. Entscheide dich doch endlich“, fordern sie. Sie wollen uns helfen und bringen uns Stellenanzeigen , die sie aus der Zeitung ausgeschnitten oder aus dem Internet ausgedruckt haben. Doch auf uns hat das eher den gegenteiligen Effekt. Wir fühlen uns noch miserabler.
    Druck – ob von uns selbst oder von anderen – hilft in dieser Zeit nicht weiter. Er kann uns entweder in Aktionismus oder in Depression treiben oder auch in den ständigen Wechsel zwischen diesen Extremen. Das Beste aus dieser Phase machen wir, wenn wir eine positive Einstellung dazu gewinnen und die Aktivitäten unternehmen, die uns zu mehr Klarheit führen.
    Eine neue Einstellung gewinnen
    Hilfreicher als Druck ist Entlastung. Druck macht uns zu, Entlastung hingegen führt dazu, dass Raum entsteht, in dem sich das Neue zeigen kann. Der erste Schritt dazu ist eine andere Einstellung zu der Situation, der zweite Schritt sind förderliche Aktivitäten.
    Wir wissen jetzt, dass das Niemandsland eine normale – und vorübergehende – Phase in einer Umbruchsituation ist. Wir brauchen also nicht zu befürchten, an einem Charakterfehler oder einer persönlichen Schwäche zu leiden. Bereits diese Erkenntnis kann entlastend wirken.
    Sie kann uns auch helfen, eine positive Einstellung zu der Situation zu gewinnen. Denn diese hat auch Vorteile. Im Nachhinein betrachte ich die Zeit zwischen dem Ausscheiden aus meinem früheren Unternehmen und dem richtigen Start in die Selbstständigkeit , als ich sehr heftig Bekanntschaft mit der Zwischenzone machte, als eine glückliche und schöne Zeit. Anfangs allerdings sah es gar nicht so aus.
    Die Änderung trat ein, als ich innerlich akzeptierte, dass es nicht so schnell voranging, wie ich mir das vorgestellt hatte. Es ging nicht nur um ein neues Managementprojekt, sondern es ging in gewisser Weise darum, ein neuer Mensch zu werden. Es war eine Art Häutungsprozess. Erst als ich das begriffen und akzeptiert hatte, wurde es leicht.
    Die Leichtigkeit dieser Phase ergibt sich daraus, dass wir noch keine Entscheidungen treffen müssen. Zumindest keine endgültigen. Wenn wir verschiedene Optionen haben – schön. Jonglieren wir damit wie mit bunten

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