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Kurtisanen leben gefaehrlich

Kurtisanen leben gefaehrlich

Titel: Kurtisanen leben gefaehrlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Natascha Weber
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nicht mit einer Schlange, Prinzessin. Und ich zweifle nicht daran, dass Euer Kuss ebenso giftig ist. Redet! Ihr windet Euch wie die Schlange, die in Eurem Blut liegt, doch Ihr könnt mich nicht täuschen. Wo ist Lukrezia?«
    Ein scharfes Zischen drang zwischen den Lippen der Prinzessin hervor, als sie wütend versuchte, ihre Hände freizubekommen und hilflos auf den Schleier starrte, der an ihrer Seite herabhing. Ihre Magie wurde ebenso durch Bewegung wie auch durch ihre Augen in Gang gesetzt. Bewegung, an der sie nun gehindert wurde. Als sie bemerkte, dass es zwecklos war, versuchte sie stattdessen, tief in Andrea Lucas Augen zu blicken und eine falsche Träne rann an ihrer Wange herab.
    »Aber Liebster, warum bist du so grausam zu mir? Ich habe ihr nichts getan. Es geht ihr gut und sie ist auf dem Weg zum Sommerpalast meines Vaters. Ich dachte, das sei auch in deinem Sinne, denn hier würde sie uns nur stören.«
    Ohnmächtige Wut trieb die Hitze durch meinen Körper, als ich die Lügen der Prinzessin vernahm. Sie drohte, die Verbindung, die ich durch die Magie aufrecht erhielt, zu zerstören. Das Bild begann, vor meinen Augen zu verschwimmen und ich kämpfte darum, es nicht zu verlieren und meinen Körper zu kontrollieren, der stetig schwächer wurde. Nach einem schier endlosen Ringen entschied ich den Kampf zu meinen Gunsten. Meine Sicht klärte sich und ließ es zu, dass ich das Geschehen weiter verfolgte.
    Frost lag in Andrea Lucas Stimme und selbst ich fror in meinem Wüstenzelt, in dem die Temperaturen nie zu sinken schienen. Er legte den Kopf schief und sein Gesicht verwandelte sich in eine Maske aus Eis.
    »Eine Schlange, die weinen kann. Ihr seid erstaunlich, Prinzessin. Doch nun entschuldigt mich, ich habe Eure Anwesenheit lange genug ertragen müssen. Und betet um Edeas Gnade, wenn Ihr mich belogen habt.«
    Er wollte sie loslassen, doch das rote Licht in Delilahs schwarzen Augen flackerte auf. Langsam bewegte sich ein Ende ihres Schleiers und wollte sich erheben.
    »Bemühe dich nicht,
Liebster
. Du kannst sie nicht erreichen. Meine Männer werden sie töten, bevor du auch nur in ihre Nähe kommst. Niemals wird sie den Palast lebendig verlassen!«
    Wahnsinniges Lachen zerriss die plötzlich eingetretene Stille, bis Andrea Luca seinen Griff um ihre Handgelenke verstärkte und sie vor Schmerz und Erstaunen aufkeuchte. Der Schleier sank und blieb leblos liegen. Echte Angst trat in die Augen der Prinzessin und ließ das rote Licht unsicher flackern.
    Ich hatte Andrea Lucas Stimme oft wütend und kalt erlebt, doch noch nie war sie so unerbittlich und ohne Gefühl gewesen wie in diesem Moment. Sie klang, als würden feine, eisige Splitter auf Delilah abgeschossen, begleitet von einem wütenden Licht in seinen Augen, dem selbst die Feuer des Abgrundes nicht gleichkamen. Er war Feuer und Eis, in einem einzigen Menschen vereint.
    »Wenn Lukrezia etwas geschieht, dann werdet Ihr das bereuen, das schwöre ich Euch, Delilah. Ihr werdet niemals wieder in Frieden leben und Ruhe finden, denn ich werde Euch jagen und selbst Eure Magie und Eure Männer werden Euch nicht mehr helfen können.«
    Er stieß Delilah grob von sich und sie fiel mit einem erschrockenen Aufschrei auf ihr Lager zurück. Mechanisch zog sich ihr Körper zusammen und glitt in eine für sie angenehmere Position. Andrea Luca verließ unterdessen mit schnellen Schritten und von kalter Wut verzerrtem Gesicht ihr Gemach.
    Ich konnte noch erkennen, wie sie ihren Schleier fest packte und sich selbst geschwind erhob, dann verschwamm das Bild, als mein Körper und mein Geist die Verbindung nicht mehr aufrecht zu erhalten vermochten. Ich konnte nicht mehr schreien, nicht mehr denken, brach vor Erschöpfung auf dem Boden des Zeltes zusammen und blieb reglos liegen.
    Die Macht einer Artista forderte ihren Preis. Alesia hatte recht behalten.
     
     

Kapitel 23
    D
as Erwachen nach meinem ersten Ausflug in die Welt der Artiste war grausam. Mein Kopf schmerzte ohne Unterlass und meine Kehle war trocken und rau, sodass ich dachte, ich könne niemals mehr einen Laut von mir geben. Ich fühlte mich weitaus schlimmer, als nach meiner Zeit in der Wüste, denn dieses Mal war nicht allein mein Körper erschöpft, sondern auch mein Geist war nicht zu gebrauchen und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Mühsam kämpfte ich mich auf mein Lager und starrte in die Leere. Zu mehr war ich nicht mehr fähig und selbst dies war eine gnadenlose Anstrengung, die mich an die

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