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Kurtisanen leben gefaehrlich

Kurtisanen leben gefaehrlich

Titel: Kurtisanen leben gefaehrlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Natascha Weber
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Bücher zu stecken. Es waren eher ihre Köpfe, die damit Bekanntschaft schlossen, wie ich mit einem kurzen Kichern bei der Erinnerung an Red Sam feststellen musste.
    Schulterzuckend wischte ich meine Bedenken über Verducci als Empfänger der Nachricht beiseite und begann erneut zu schreiben. Dann löschte ich die Tinte mit dem bereitstehenden Sand aus dem kleinen Glasgefäß und faltete das Pergament zusammen. Weitere Erkundungen des Schreibtisches brachten einen roten Stift harten Siegelwachses zum Vorschein, mit dem ich das Pergament versiegelte, bevor ich den Brief an Antonia reichte.
    Diese hatte inzwischen meine Kleider nach einem passenden Gewand durchsucht, und eines aus violetter Seide mit feinen, silbernen Stickereien zum Vorschein gebracht. Mit einem protestierenden Blick legte das Mädchen die Nachricht beiseite und sah mich unangenehm berührt an, was mir die Worte in der Kehle stecken bleiben ließ.
    »Aber Signorina! Ich weiß nicht, wo Ihr Euch in letzter Zeit aufgehalten habt, doch Ihr möchtet sicher nicht den ganzen Tag in Eurem Nachtgewand verbringen!«
    Ich schaute lachend an mir herab und neigte dann entschuldigend den Kopf. In meiner hektischen Planung war mir noch nicht einmal aufgefallen, dass ich vergessen hatte, mir über meine Kleidung Gedanken zu machen.
    So ließ ich mir ohne weiteren Widerspruch von Antonia in das Kleid helfen, bevor sie daran ging, meine Haare mit ihren kundigen Händen in einen ordentlichen Zustand zu bringen, der sich sehen lassen konnte.
    Ich hatte lange nicht mehr die Annehmlichkeiten einer solchen Behandlung genossen und überließ mich träge der Pflege des Mädchens. Im Spiegel beobachtete ich, wie sich eine verwahrloste Piratin in edlen Kleidern in die Kurtisane Lukrezia verwandelte.
    Erst, nachdem all diese Vorbereitungen abgeschlossen waren, nickte Antonia zufrieden und nahm das Pergament zur Hand. Ihre Geste brachte mich in die Realität zurück und erinnerte mich an das, was vor mir lag.
    »Bring diese Nachricht zu Signore Domenico Verducci, dem Kapitän der Promessa, und gib Acht, dass niemand dir folgt. Dieser Brief ist allein für seine Augen bestimmt, und wenn dich jemand aufhalten möchte, so sage ihm einfach, dass ich dich geschickt habe.«
    Antonia nickte. Sie verstaute die Nachricht sicher zwischen dem schwarzen Mieder und der weiten Bluse. Dann nahm sie das Tablett von dem kleinen Tischchen auf und blickte noch einmal flüchtig zu mir zurück.
    »Ihr könnt auf mich zählen, Signorina Lukrezia.«
    Die Tür öffnete sich leise und fiel mit einem kaum hörbaren Klicken in das Schloss, nachdem Antonia sich mit dem Tablett hinausgewunden hatte und irgendwo in der weitläufigen Villa verschwunden war.
    Ich blieb, erleichtert darüber, dass sie endlich wieder bei mir war, auf dem hochlehnigen Stuhl zurück und versuchte mich zu sammeln, bevor ich mich schließlich erhob, um den Schrank zu durchsuchen.
    Es dauerte nicht lange, bis ich das Rapier und meinen Dolch gefunden hatte, ebenso wie meine Hosen und die Stiefel. Die arme Ophélie musste in der Tat mehr als angewidert gewesen sein, als die Fürstin ihr zugemutet hatte, solch profane Dinge in die Truhe einer Frau zu packen. Aber sie hatte ihre Anweisungen dennoch befolgt und dies erleichterte es mir nun, alles bereitzulegen, ehe ich damit beginnen musste, unruhig auf den Abend zu warten.
    Wie so oft in ähnlichen Situationen verging die Zeit quälend und viel zu langsam. Antonia kehrte vormittags mit geröteten Wangen und glänzenden Augen von der Promessa zurück und berichtete mir, dass sie Verducci die Nachricht überbracht hatte. Ich fragte mich, was sie wohl auf der Promessa so Aufregendes erlebt haben mochte, ließ ihr aber ihr kleines Geheimnis. Der eine oder andere Seemann an Bord mochte durchaus reizvoll für ein junges Mädchen wie Antonia sein und ich lächelte still in mich hinein, während ich ihre beschwingten Schritte beobachtete.
    Am Mittag durfte ich gemeinsam mit einer kühlen Beatrice Santi in ihrem hell eingerichteten Speisezimmer mit den weit geöffneten Fenstern speisen. Wir führten eine gepflegte Konversation, die nicht besonders in die Tiefe ging und bei der sie mich die ganze Zeit über taxierte, um aus meiner Körpersprache mehr zu lesen, als meine Worte preisgaben.
    Ich war nicht böse darüber, als dieses gemeinsame Essen sein Ende fand und ich die Dame des Hauses nach einem höflichen Knicks verlassen durfte, um in meinen Räumen zu verschwinden. Ich hatte nicht den

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