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Kurtisanen leben gefaehrlich

Kurtisanen leben gefaehrlich

Titel: Kurtisanen leben gefaehrlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Natascha Weber
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Samt bezogen war. Zum ersten Mal nahm ich die Einzelheiten meiner neuen Umgebung wahr.
    Die Kapitänskajüte war edel eingerichtet und sprach für den Reichtum des Kapitäns. Edle Hölzer, die dunkel und sorgfältig poliert schimmerten, goldene Verzierungen und Geräte, dazu Karten von allen bekannten und vielleicht unbekannten Ländern Terra Edeas auf seinem Schreibtisch. Nach allem, was ich gesehen hatte, nahm ich an, dass es sich bei dem Bewohner dieses Raumes um Domenico Verducci selbst handelte.
    Nun befand ich mich auf seinem Terrain und war ihm ausgeliefert, nur zu welchem Zweck, das wusste ich noch immer nicht und er machte keinerlei Anstalten, es mir zu offenbaren.
    Verducci schien sich in dem gleichen Maße wie ich mich selbst, zu beruhigen, eine Tatsache, die diesmal mich belustigte.
    »Wir segeln nach Marabesh, ebenso wie der Neffe des Fürsten und die Prinzessin, die ebenfalls bald ablegen werden. Ich habe ihm eine Nachricht hinterlassen, um ihn über alles Notwendige zu informieren, also sorgt Euch nicht deswegen. Auch ihm muss bewusst sein, dass Ihr in Terrano nicht sicher sein werdet.«
    Diese Enthüllung machte mich sprachlos. Ich wartete stumm und mit großen Augen ab, was Verducci noch zu sagen hatte.
    »Ich habe veranlasst, einiges von Euren privaten Habseligkeiten aus Eurem Haus auf das Schiff bringen zu lassen. Es wird Euch also auf der Reise an nichts fehlen. Sie befinden sich dort drüben in dieser Ebenholztruhe, die ihr sicher erkannt habt. Meine Kajüte steht Euch für Eure Zwecke zur Verfügung. Doch nun müsst Ihr mich entschuldigen, Signorina, denn die Mannschaft wartet auf meine Anweisungen.«
    Verducci verneigte sich förmlich und verschwand dann durch die Tür, froh, mir für den Augenblick entkommen zu sein.
    Betäubt blieb ich zurück, für den Augenblick unfähig, mich zu bewegen. So war ich also auf einem Schiff angekommen, das mich in ein fremdes Land bringen würde. Der Gedanke ängstigte mich und ich vertraute Verducci nicht, doch es blieb mir keine andere Wahl, als mich damit abzufinden. Ich hoffte, Andrea Luca bald wiederzusehen, glaubte jedoch nicht daran. Zu unwirklich erschien mir die Wendung, die mein Leben genommen hatte.
    Seufzend ging ich daran, in der Truhe nachzusehen, was Verducci mir gebracht hatte und fand einige meiner Kleider, zusammen mit einigen anderen persönlichen Dingen, die mir zumindest ein geringes Gefühl der Vertrautheit vermittelten. Die Frage, wie er wohl in mein Haus gelangt war, wischte ich resigniert beiseite.
    Wenn ich nichts ändern konnte, so musste ich zumindest das Beste aus dieser Situation machen und abwarten, was der Narbenmann für mich geplant hatte. Es gefiel mir nicht, doch die Zeit würde mir zeigen, was ich zu tun hatte. Das hatte sie immer getan und es war das Einzige, worauf ich noch vertraute.
     
     

Kapitel 11
    N
achdem die Inspektion meiner Truhe abgeschlossen war und ich Verducci im Stillen dafür gedankt hatte, dass er einige meiner Bücher mitgebracht hatte, ließ ich mich mit einem der Werke auf dem Sessel nieder. Es war mir zu unsicher, allein das Schiff zu erkunden, wirkten die Seeleute doch keineswegs vertrauenerweckend. Zudem hatten sie sicher nicht allzu oft die Gelegenheit, in Gesellschaft einer Frau über die Weltmeere zu reisen. Ich wollte mein Glück in dieser Hinsicht nicht auf die Probe stellen und hielt es für vernünftig, zu bleiben, wo ich war.
    Ich bemerkte kaum, wie die Zeit verging, so sehr war ich in die Lebensläufe der wichtigsten Künstler unseres Landes vertieft. Erst ein kurzes Klopfen an der Tür schreckte mich auf. Ohne eine Antwort abzuwarten, wurde sie geöffnet und Verducci trat ein. Er sah zufriedener aus, als ich ihn je zuvor erlebt hatte und wirkte deutlich entspannter. Scheinbar gehörte er zu der Sorte Mensch, die das Leben auf dem Meer dem Lande vorzogen. Dies war eine Facette seiner Persönlichkeit, auf die ich niemals von allein gekommen wäre, erschien er mir doch eher wie ein Mann, der sein Leben in der höheren Gesellschaft verbracht hatte.
    Domenico ging zu seinem Schreibtisch hinüber und lehnte sich lässig dagegen. Ich musterte ihn neugierig und wartete darauf, dass er etwas sagen würde. Sicherlich war er nicht gekommen, um meinen Anblick auf seinem Sessel zu genießen. Bisher hatte ich kein Interesse seinerseits an meiner Person erkennen können und dies beruhte auf Gegenseitigkeit. Es war eines der wenigen Dinge, in denen wir gewiss einer Meinung waren.
    »Ich habe gute

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