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Kuscheltier-Grauen

Kuscheltier-Grauen

Titel: Kuscheltier-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das?«
    Meg lachte auf. »Es gehört mir nicht mehr, Mutter. Ich bin es los, verstehst du?«
    Celia Ryan trat derart heftig auf die Bremse, daß es ihre Tochter nach vorn schleuderte. Der Gurt hielt sie zum Glück. Sie federte wieder zurück und hörte die leise gesprochene Frage ihrer Mutter. Allerdings gefährlich leise und mit einem drohenden Unterton. »Was hast du getan, Meg? Sag, daß es nicht wahr ist.«
    »Doch, es ist wahr. Ich habe das Lokal übergeben. Meine ehemaligen Angestellten…«
    »Das kannst du nicht tun!« Celia schlug hart auf den Lenkradring. »Bist du denn verrückt?«
    »Nein, Mutter. Ich würde verrückt werden, wenn ich weitergemacht hätte. Ich kann den Streß nicht mehr aushalten. Außerdem hat der Laden mir gehört, denk daran.«
    »Ja, von meinem Geld konntest du ihn kaufen.«
    »Ich werde dir die Summe aus dem Verkaufserlös zurückzahlen. Sogar mit Zinsen.«
    »Darauf verzichte ich. Mach den Vertrag rückgängig-«
    »Niemals!«
    »Ach nein?« Sie beugte sich zur Seite, streckte Meggy ihren Arm entgegen und legte die Fingerspitzen unter das Kinn ihrer Tochter, das sie leicht anhob. »Jetzt hör mir mal genau zu, Meg! Du bist zwar meine Tochter, aber alles kann ich mir nicht bieten lassen. Ich hätte gern gesehen, wenn du so geworden wärst, wie ich bin. Das bist du nicht. Mit zunehmendem Alter bist du immer schwächer geworden. Du hast keinen inneren Halt. Deine Träume, die Halluzinationen, das alles ist nicht von ungefähr gekommen. Du bist hilflos, Meggy. Ich muß dich stützen. Du kommst auch mit deinem Sohn nicht zurecht.«
    »Weil du ihn mir…«
    »Das stimmt nicht, was du sagen willst. Ernie hat genau gemerkt, wer das Sagen hat. Er ist ein ungewöhnlicher Junge, er braucht jemand, der ihn unterstützt. Wir haben viel mit ihm vor.«
    »Ich nicht — du!«
    »Stimmt. Ich werde ihn leiten. Ich habe alles in die Wege geleitet. Ernie ist unser Kapital.«
    Meg nickte. »Du wirst ihn ebenso kaputtmachen, wie du mich kaputtgemacht hast. Ich kenne das.«
    »Nein, wir werden gewinnen. Wir haben schon gewonnen. Ernie hat es geschafft.«
    »Was denn?«
    Celia lachte. »Das wirst du schon merken. In den nächsten Tagen ändert sich einiges in unserem Leben. Denk an deine Träume. Manchmal werden sie wahr.«
    »Wie meinst du das?« fragte Meggy flüsternd. Sie bewegte unruhig ihre Hände.
    »Durch deinen Sohn.«
    Meg wischte Schweiß von ihrer Stirn. »Soll das heißen, daß er mit meinen Träumen etwas zu tun hat?«
    »So ist es.«
    »Vielleicht stimmt es, Mutter. Ich habe ihn oft gesehen, aber nicht als meinen Sohn, sondern als menschliches Monster. Er strahlte etwas Fürchterliches aus, etwas Widerliches…«
    Cclia lachte nur. Sie genoß es, diese Worte zu hören. Dann startete sie den Wagen. Scharf rollte der Ford an. Die Hinterräder schleuderten den Schotter in die Höhe.
    Meggy Ryan schwieg. Auch ihre Mutter sagte nichts. Hätte jemand die Frauen beobachtet, er hätte glauben können, daß hier zwei fremde Personen nebeneinander saßen.
    Die Lichter von Flimwell waren weit hinter ihnen zurückgeblieben. Zudem nahm ihnen eine Hügelkuppe die Sicht. Die Straße drang ein in die Einsamkeit des Reservats.
    Celia schaltete das Radio ein. Es lief Werbung. Hundefutter wurde angepriesen.
    Die Straße schien sich zu einem dunklen Strich zu verengen. Eine optische Täuschung war das. Dichter Wald rückte zu beiden Seiten bis an die Fahrbahn heran.
    Celia Ryan war bester Laune. Die Werbung war durch Musik ausgetauscht worden, und sie pfiff die Melodie mit, die aus den beiden Lautsprechern drang.
    Meggy mochte es nicht, sie schloß die Augen und hätte sich am liebsten noch die Ohren zugehalten.
    Auf der linken Seite blieb der Wald. Dunkel, dicht und in Bewegung, denn ständig verloren die Bäume ihr Herbstlaub. Rechts bekam das Gelände ein anderes Gesicht. Es wurde flach, und etwas weiter entfernt schimmerte eine dunkle Fläche der Finsternis.
    Es war der See…
    »Du hast von einem Besuch gesprochen, Mutter. Wann wird er bei uns eintreffen.«
    »Im Laufe des Abends.«
    »Darf ich wenigstens erfahren, um wen es sich handelt?«
    »Es sind drei Männer.«
    »Wie nett.«
    »Bilde dir nur ja nicht ein, daß du sie anmachen kannst…«
    »Mutter, hör auf!«
    »Schon gut, Mädchen. Sei nicht so sensibel. Sie kommen in geschäftlichen Dingen. Ich stehe schon lange mit ihnen in Verbindung. Außerdem wollen sie etwas von deinem Sohn. Es ist ungemein wichtig für sie. Ich zähle ihn zu den wichtigsten

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