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Kuscheltier-Grauen

Kuscheltier-Grauen

Titel: Kuscheltier-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Endlich schläfst du nicht mehr, du Hund!«
    Suko sah kaum etwas, obwohl er seine Augen offenhielt. In seinem Kopf tobten die Schmerzen. Sie überdeckten jedes andere Gefühl. Er spürte auch nicht den Druck der Waffe an der Stirn und merkte ebenfalls nichts von seinen durch die Schläge brennenden Wangen.
    Suko kam sich vor, als hätte man die äußere Hülle des Kopfes in Watte eingepackt. Nur im Schädel selbst war alles furchtbar. Da fanden ständig neue Explosionen statt.
    »Erkennst du mich, Bulle?«
    Zischend hatte der Weißblonde die Frage gestellt und war auch von Suko verstanden worden. Viel erkennen konnte er nicht. Hinter dem Nebel schien Quintons Gesicht in einer geleeartigen Masse zu schwimmen, die Stimme allerdings hatte Suko nicht vergessen.
    »Ja…«
    »Das ist gut. Dann weißt du auch, daß ich dein Henker sein werde. Ich hätte dich schon vorher abschießen können, aber ich habe dich erst aus dem Reich der Träume geholt. Ich will, daß du um dein Leben flehst, daß du mich anbettelst…«
    »Ist das bei dir so üblich?«
    »Und wie, Bulle. Ich komme aus der Hölle. Ich habe sie in Mittelamerika erlebt. Dort haben die Menschen auch gewinselt, bevor ich schoß. Wir sind in die Dörfer eingefallen, haben die Granaten geworfen und anschließend noch ge…«
    »Hör auf, du Schwein!« Selbst bei Suko, einem Menschen, der sich gut beherrschen konnte, riß einmal der Faden. Diese dünne Grenze war hiermit erreicht. Er wollte sich die verdammten Worte des Mannes einfach nicht mehr anhören. Diese Menschenverachtung war für ihn einfach unerträglich.
    »Zart besaitet, wie?«
    »Nein, Quinton. Ich bin im Gegensatz zu dir nur normal. Als Mensch kann man deinen Taten nicht zustimmen. Ich verachte dich deshalb, du Killer.«
    »Das wird dir alles nichts mehr nützen. Du hast mich in der Wohnung persönlich angegriffen, du hast mich geschlagen. Mich darf niemand ungestraft schlagen. Wer es trotzdem getan hat, überlebte es nicht mehr. So lautet meine Rechnung!«
    »Dann schieß doch!«
    Der Weißblonde zog die Lippen zurück. »Weshalb? Ich will sehen, wie du bettelst.«
    »Darauf kannst du bis zum Jüngsten Tag warten, Killer. Ich flehe nicht um mein Leben.«
    Aus Quintons Gesicht wurde eine säuerliche Grimasse. »Schade«, sagte er, »das ist wirklich schade. Dann muß ich eben…«
    Er sprach nicht mehr weiter. Irgend etwas hatte ihn irritiert. Vielleicht ein Geräusch, möglicherweise auch nur eine Vorahnung. Menschen wie er waren mit sehr empfindlichen Sinnen ausgestattet, die wie Antennen wirkten. Seine Haltung versteifte sich. Noch blieb die Mündung auf Sukos Stirn regelrecht kleben, obwohl der Killer seinen Kopf nach rechts drehte.
    Suko blieb still. Er rührte sich nicht. Diesmal hatte er keine Chance, an seinen Stab zu gelangen. Wenn er nur einmal verkehrt zuckte, würde Quinton sofort schießen.
    Sekunden verstrichen in atemloser Spannung. Schließlich entspannte sich Quinton wieder. »Es war wohl nichts«, sagte er und drehte seinen Kopf Suko zu. »So, damit du…«
    »Doch, Quinton da war etwas. Da ist auch etwas — nämlich ich!«
    Quinton wurde steif. Das Gefühl hatte ich aus meiner Blickrichtung. Es war mir tatsächlich gelungen, mich ungehört an ihn heranschleichen zu können. Jetzt stand ich nur einen Schritt von ihm entfernt und zielte mit der Beretta auf seinen Hinterkopf. »Sinclair!« säuselte er fast.
    »Genau. Ich habe eine Waffe. Die Mündung ist auf deinen Schädel gerichtet, Killer!«
    Er lachte. »Ja, wie schön. Dann steht es unentschieden. Auch ich halte eine Kanone in der Hand. Wenn du abdrückst, drücke ich auch. Ich bin hin, aber das Schlitzauge auch.«
    Da hatte er recht. Das Risiko eines Schusses war einfach zu groß. Auch bei einem Todesschuß konnte es ihm im letzten Moment noch gelingen, den Finger zu krümmen. Es brauchte nur ein Reflex zu sein, mehr nicht. Dann war Sukos Leben ausgelöscht. Das Risiko konnte ich nicht eingehen. Ich hatte zumindest dafür gesorgt, daß es verlängert wurde.
    »Laß dir etwas einfallen, Bulle…«
    Verflucht, bei mir drängte die Zeit. Nicht allein wegen Suko, der natürlich Vorrang hatte, es ging auch um Frnie Ryan und dessen tödliche Kuscheltiere.
    »Na, kannst du dich nicht entscheiden, Sinclair?«
    »Doch.«
    »Wie lautet sie?«
    »Du solltest aufgeben, Quinton. Es ist vorbei. So kommst du nicht durch. Laß es sein!«
    »Sinclair, du Idiot. Ich habe immer gedacht, daß es Bullen gibt, die denken können. Du hast mich

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