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Kuscheltier-Grauen

Kuscheltier-Grauen

Titel: Kuscheltier-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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brannte. Ein wie vergessen wirkender Schimmer innerhalb einer unheimlichen Totenlandschaft. Ein Gruß aus der fernen Welt.
    Ohne es zu wollen, verringerte sie ihr Tempo. Es lag allein an ihrem Inneren, das noch immer von der Furcht, es könnte etwas passieren, geprägt war.
    Plötzlich hörte sie das Stöhnen. Nicht einmal weit vom Haus entfernt, aber außerhalb und rechts von ihr.
    Meggy blieb stehen. Sie drehte sehr langsam den Kopf. Das Stöhnen blieb, sie selbst sah nichts. Sollte sie hingehen oder nicht? Es hörte sich bei einem erneuten Aufklingen an, als würde sich ein Mensch in großer Not befinden.
    Vielleicht einer der beiden Polizisten… Meg überwand ihren innerlichen Schweinehund und machte sich auf den Weg.
    Aus dem Stöhnen wurde ein Fluch. Mehrmals hintereinander vernahm sie die obszönen Worte. Dann sah sie den Mann.
    Das war keiner der Polizisten. Er lag auf dem Boden. Gefesselt und in einer Haltung, an die er sich würde kaum gewöhnen können. Er hatte sie als Schatten gesehen und lachte jetzt.
    »Wollen Sie mich befreien, Süße?«
    Meggy stand da, fror und schüttelte heftig den Kopf.
    »Dann hau ab, Schlampe!«
    Sie wollte etwas sagen, sah aber ein, daß weitere Worte reine Zeitverschwendung gewesen wären. Hastig drehte sie sich um, vernahm noch einen letzten Fluch und schritt auf das Licht im Nebel zu. Licht bedeutete Hoffnung, auch Leben.
    Doch Meg Ryan zweifelte…
    ***
    Es war beinahe unfaßbar für mich. Da stand die ältere Frau auf halber Treppenhöhe und zielte mit dem schweren Revolver in die Tiefe. Sie, die schon ein langes Leben hinter sich hatte, war noch immer nicht vernünftig geworden. Seltsamerweise empfand ich keine Furcht, es war mehr Mitleid, das in mir hochkeimte.
    Mein Freund mußte wohl ähnlich denken, wie ich seinem Kommentar entnehmen konnte. »Bitte, Mrs. Ryan, machen Sie sich nicht unglücklich. Sie können nicht gewinnen.«
    Ihr bitteres Lachen schickte sie uns entgegen. »Vielleicht werde ich verlieren, aber mein Enkel wird gewinnen. Er soll einmalig auf der Welt sein. Ich lasse ihn mir nicht von euch Fremden wegnehmen oder innerlich kaputtmachen. Nein, das kommt nicht in Frage.«
    »Dann wollen Sie uns töten?«
    »Ja, Mr. Sinclair.«
    Zum erstenmal meldete sich Cyril F. Koonz. »Celia, Sie sind gut. Sie sind besser als meine Leute, die dummen Versager. Den Chinesen wollten sie mir auf dem Tablett präsentieren, diese Narren. Übernehmen Sie das Heft. Wir beide werden uns schon zusammenfinden.«
    »Und natürlich Frnie!«
    »Klar, Celia, klar!«
    Ich drehte den Kopf und schaute Koonz an. »Halten Sie Ihren Mund, und stopfen Sie meinetwegen Ihre verdammten Dominosteine in Ihr Maul. Aber reden Sie hier nicht dumm herum.«
    »Sinclair, Sie haben verloren!«
    »Das glaube ich auch.« Ernie meldete sich. Er kam wieder aus dem Hintergrund der Halle, wie schon einmal, und auch jetzt begleiteten ihn seine killenden Plüschtiere. »Ihr habt Freunde von mir getötet!« erklärte er. »Vier meiner liebsten. Das ist eine große Schweinerei, und das habt ihr nicht umsonst getan.«
    »Wir haben dadurch ein Leben gerettet«, erwiderte ich.
    Er lachte hoch. »Welches denn?«
    »Sogar das eines Mörders.«
    Jetzt horchte Koonz auf, gab aber keinen Kommentar ab. Dafür schüttelte Ernie den Kopf. »Ihr habt meine Lieblinge getötet. Ihr werdet auch sterben.«
    »Ich kann sie erschießen, Junge«, sagte die Großmutter.
    »Ja, vielleicht…«
    »Machen Sie sich nicht unglücklich, Mrs. Ryan!« rief ich zur Treppe hoch. »Sie in…« Da schoß sie.
    Ich war so überrascht, daß ich gar nichts tat. Nur das blasse Aufzucken der Mündungsflamme bekam ich mit, tauchte nicht zur Seite, das war möglicherweise mein Glück, denn Celia Ryan, im Umgang mit Waffen nicht gerade geübt, setzte die Kugel einen halben Meter zu weit. Sie wollte wieder schießen.
    Ich griff zur Beretta, Suko ebenfalls - da erreichte uns der Schrei einer Frau.
    »Nein, nein! Seid ihr denn wahnsinnig geworden. Nicht…!«
    In die Halle stürmte Meggy Ryan!
    ***
    Wir rührten uns tatsächlich nicht, sondern überließen ihr die Initiative. Meggy rannte an uns vorbei, ihr Ziel war die Treppe, und sie ließ sich nicht aufhalten.
    Auch von ihrer Mutter nicht, die Meggy auf keinen Fall bei sich haben wollte.
    »Bleib stehen!« brüllte sie. »Verdammt noch mal, geh nicht mehr weiter!«
    Meg hörte nicht. Sie hatte einmal ihren Entschluß gefaßt und wollte ihn nicht rückgängig machen. Auch Ernie mußte vom Erscheinen

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