Kuscheltier-Grauen
enttäuscht. Am besten wird sein, wenn du deine Kanone wegwirfst.«
»Und dann?«
»Werden wir weitersehen, Sinclair.«
Ich ließ mir aus einem bestimmten Grund Zeit mit der Antwort, denn ich hatte gesehen, daß sich etwas durch den Nebel bewegte. Gestalten, nicht sehr groß, sie erreichten kaum Kniehöhe, aber sie waren gefährlich, auch außerhalb des Hauses. Die tödlichen Plüschtiere kamen…
Mein Blickfeld war besser als das des Killers, der sich zu stark auf Suko konzentrierte. Er hatte die kleinen Bestien noch nicht entdeckt, und ich fragte mich, ob ich ihn warnen sollte.
Wen würden sie angreifen?
Wahrscheinlich uns beide. Das wiederum konnte Sukos Ende bedeuten.
»Sinclair, ich höre nichts…«
»Das hat seinen Grund, Quinton. Wir bekommen nämlich Besuch, Killer.«
»Von wem?«
»Wenn du dich umschaust, wirst du es selbst feststellen. Es sind die kleinen Freunde, die den Kindern normalerweise Spaß bereiten. Jetzt allerdings könnte daraus tödlicher Emst werden. Bist du ein Freund der Kuscheltiere, Quinton?«
»Bluff, verdammt!«
»Nein.« Noch immer zielte ich auf seinen Rücken. Ich konnte nicht das Gesicht des Killers erkennen, glaubte aber zu bemerken, daß er über gewisse Dinge nachdachte.
Würde er sich auch ablenken lassen?
»Es stimmt tatsächlich!« meldete sich Suko. »Ich sehe sie jetzt auch. Du solltest dich an dein Menschsein erinnern, Killer!«
»Verdammt, du willst…«
»Schau zur Seite!«
Es wurde Zeit. Die kleinen Monstren waren schon so nahe an uns herangekommen, daß sie uns mit einem Satz erreichen würden. Bisher hatte ich vier gezählt.
Wir hatten Quinton tatsächlich nervös gemacht. Er drehte den Kopf nach rechts. Jetzt mußte er sie eigentlich sehen.
Das war der Moment. Ich ging das Risiko ein. Da ich in seinem Rücken stand, hatte er nicht gesehen, wie ich mein Bein anhob. Ich trat zu. Eisenhart und blitzschnell. Er schoß nicht, keuchte auf und flog zur Seite. Dann erst drückte er ab, doch die Kugel hämmerte in den Erdboden. Er lag auf dem Bauch. Mein Fuß hatte ihn am Kopf erwischt. Okay, es war ein harter Treffer gewesen, aber immer besser, als tot zu sein. Wie paralysiert lag er auf dem Boden. Ein ausgeknockter Killer, eine Beute für die Kuscheltiere.
Sie wollten töten, sie wollten Blut.
Im nächsten Moment wurden Suko und ich zum Lebensretter des Killers Quinton.
Beide hatten wir unsere Silberkugel-Berettas gezogen und schössen die Kuscheltiere ab.
Die Kugeln jagten hinein in die kleinen Körper und zerstörten sie. Die Teddys wälzten sich am Boden, überschlugen sich, rollten sich herum und zerfielen zu Staub.
Selbst Suko, der noch nicht richtig bei Kräften war, hatte sich aufgesetzt und einen Teddy getroffen.
Jetzt, wo es vorbei war, kippte er stöhnend zurück und blieb auf dem Rücken liegen.
Ich kümmerte mich um Quinton. Mein Tritt hatte ihm an der rechten Gesichtshälfte die Haut aufgerissen. Dort blutete er. Ich rollte ihn auf den Rücken und entwaffnete ihn.
Sein Blick hatte etwas Glasiges bekommen. Bewußtlos war er nicht, denn er wollte reden. Er fluchte sogar und setzte mir keinen Widerstand entgegen, als ich Handschellen hervorholte und die Ringe einmal um ein Handgelenk und zum anderen um einen Fußknöchel klicken ließ. Killer dieser negativen Güteklasse mußte man so behandeln. Mit allein gefesselten Händen oder Füßen hätte er sich bis zum bitteren Ende gewehrt und vielleicht noch getötet.
Quinton war für mich Vergangenheit. Andere Dinge lagen noch vor uns. Ernie und seine verdammten Kuscheltiere. Sie steckten im Haus, zusammen mit Celia Ryan und Cyril F. Koonz. Auch dort mußten Suko und ich aufräumen.
Ich streckte ihm den Arm entgegen. »Okay, Partner, wie fühlst du dich? Kannst du gehen?«
»Immer.«
Es war übertrieben. Als ich ihn hochzog, bekam ich schon mit, daß er Schwierigkeiten mit seinem Gleichgewicht hatte. Wenn er ging, schwankte er.
Ich stützte ihn ab. Wir blieben vor dem Haus stehen. Zwischen dem Gebäude und uns trieben die Nebelschwaden. Ich selbst kam mir vor wie ein Geschlagener.
»Den anderen habe ich erwischt, John. Er liegt irgendwo im Wald.«
»Tot?«
»Nein, er träumt nur.«
»Gratuliere.«
Suko lachte. »Man weiß ja, was sich gehört. Und was ist mit dir? Erfolg gehabt?«
»Leider nicht. Ernie ist ein Mensch mit besonderen Fähigkeiten. Der beherrscht die Telekinese.«
»Auch das noch. Wie willst du ihm beikommen?«
»Keine Ahnung.«
»Aber nicht hier
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