Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
Vom Netzwerk:
meistverbreitete vampirische Fähigkeit eine Art von Hypnose ist, entweder mit den Augen oder der Stimme?«
    Als ich den Kopf schüttelte, fuhr er fort. » Ich nahm an, dass es das war, was du mit ihm gemacht hast, wenn auch unbeabsichtigt. Doch daraus wäre er inzwischen wieder erwacht. Ich glaube, du hast ihn betört.«
    Ich blinzelte. Betört?
    » Das sind gute Neuigkeiten, Kita. Du kannst seine Erinnerungen auslöschen.«
    Meine Hände fielen schlaff herab. Seine Erinnerungen auslöschen? Ich schüttelte den Kopf– das konnte nicht möglich sein. Aber wenn ich ihn vergessen lassen könnte, mich je gesehen zu haben, wenn ich ihn Bobby vergessen lassen könnte… Ich trat an Evans Seite und ließ mich auf die Knie sinken. Als ich mich neben ihn kniete, verwandelte sich etwas von der Ausdruckslosigkeit seiner Züge in Erwartung. Ich hatte diesen Ausdruck schon bei Junkies gesehen, unmittelbar, bevor sie sich die Nadel setzten.
    Ich erschauderte und wandte den Blick von dem rohen Verlangen in seinem Gesicht ab.
    » Wie mache ich diese Sache mit der Erinnerung?« Ich sah Nathanial bei der Frage nicht an, sondern musterte den zertrampelten Schnee zwischen Evan und mir. Als Nathanial nicht antwortete, blickte ich hoch. » Nun?«
    » Ich glaube, dazu ist Körperkontakt notwendig, da du ihn vorher so in deinen Bann geschlagen hast.«
    » Du glaubst ?« Meine Stimme hallte von den Backsteinwänden wider, gefärbt von einem Hauch Hysterie. Ich biss die Zähne zusammen. Evan hatte Bobby einen Verräter genannt. Wenn ich das hier tun konnte, wenn ich ihn dazu bringen konnte, mich zu vergessen, dann wäre es nicht mehr wichtig, dass uns die List, die wir am Parktor angewendet hatten, von ihm nicht abgekauft worden war.
    Ich musste das hier tun.
    Also holte ich tief Luft und ließ den Gedanken zu, um meinen Willen zu stärken. Ich musste es tun. Jetzt musste ich nur noch herausfinden, wie.
    Ich musterte Evans Gesicht. Seine Blässe hatte sich verschlimmert. Ein dünnes, tiefrotes Rinnsal lief ihm aus dem Mund, was seine aschfahle Gesichtsfarbe nur noch betonte. Er hatte Blut gehustet, nachdem ich ihn geschlagen hatte– hatte er sich eine innere Verletzung zugezogen? Er musste sich verwandeln, um sich zu heilen. Ich starrte in seine ausdruckslosen, bernsteinfarbenen Augen. Er konnte sich nicht verwandeln. Er würde hier sitzen bleiben, bis er verblutete, wenn es mir nicht gelang, das, was immer ich getan hatte, ungeschehen zu machen. Während das zwar unser Problem lösen könnte, lag mir diese Vorstellung dennoch wie ein Stein im Magen. Ich schluckte einen frustrierten Aufschrei hinunter. Wie hatte ich mich da nur reingeritten?
    » Das hier ist deine Gabe.« Nathanial kauerte sich neben mich und legte mir die Hand auf die Schulter, während er mein Gesicht betrachtete. » Dein Hunger hat dich angetrieben, dich sowohl physisch als auch psychisch stärker gemacht, als du bist, aber das hier ist, was du tun kannst. Etwas, das du zu kontrollieren lernen musst.«
    Ich ballte die Hände zu Fäusten, dass sich die Nägel in meine Handflächen gruben. Ich hatte um das hier nicht gebeten. Gab es denn nicht schon genug, worüber ich mir Sorgen machen musste, ohne dass ich auch noch versuchen musste, eine beängstigende Fähigkeit zu kontrollieren, von deren Existenz ich nicht einmal etwas geahnt hatte? Hitze überflutete mein Gesicht, und meine Augen brannten. » Ich hasse das hier. Ich hasse dich«, flüsterte ich.
    Nathanials Hand umfasste meine Schulter fester, ein kurzes Zucken, dessen er sich vermutlich selbst nicht einmal bewusst war, und ich erschauderte, als ich die Kraft in seinem Griff spürte. Irgendwie hatte ich vergessen, dass der Vampir an meiner Seite das größte Raubtier in dieser Gasse war.
    » Was geschehen ist, ist geschehen. Du wirst vor Blutmangel nicht sterben, Kätzchen. Du wirst die Kontrolle verlieren und dich vom erstbesten warmen Körper ernähren, den du finden kannst. Ohne nachzudenken, ohne Mitleid. Du wirst dich ernähren und du wirst töten, bis du deinen Körper genug gesättigt hast, dass dein Verstand zurückkehrt. Und du wirst dich an alles erinnern.« Er wandte den Blick ab. » Ernähre dich, sobald du das erste Verlangen verspürst, dann wird der Hunger dein Handeln nicht beherrschen. Und jetzt gib ihn frei. Du verschwendest sowohl deine als auch seine Kraft, indem du ihn in deinem Bann behältst.«
    Nathanial ließ meine Schulter los und erhob sich. Ich hasste es, dass ich nun das Gefühl hatte,

Weitere Kostenlose Bücher