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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
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Opfers, das vor etwa einem Monat getötet wurde.« Sie ging noch einmal ihre Liste durch. » Bei Mabs Tränen! Ich hätte schwören können, dass ich es mir aufgeschrieben hatte.«
    Ein Pling erklang von der Mitte des Gangs, und die Türen des Fahrstuhls glitten auf. Wie sollten wir erklären, warum wir in den Gängen eines abgeschlossenen Gebäudes herumwanderten? Ich wich zurück zum Eingang des Treppenhauses, bereit hineinzuhuschen. Bobby war mir einen halben Schritt voraus und zog gerade die Tür auf, als ein Mann mittleren Alters aus dem Aufzug stieg.
    Der Mann zuckte zusammen, als er uns sah, und ließ dabei beinahe den Stapel aus zusammengelegten Kartons und Paketklebeband fallen, den er auf den Armen balancierte. Sein Schritt verlangsamte sich, als er um den Turm aus Schachteln herumspähte. » Kann ich irgendwie helfen?«
    Gil lächelte, und mir wurde klar, was sie vorhatte, noch bevor sie auf den Mann zuging und ihm die Hand entgegenstreckte. Der arme Kerl, gleich würde sie ihm mit Magie ordentlich den Verstand verwursteln. Nicht, dass ich das Recht hatte, mich als etwas Besseres zu fühlen. Was ich mit Evan angestellt hatte, war schlimmer.
    » Hi, ich untersuche den Mord an Phyllis Lamar.« Gil hatte genug Überzeugung in ihrer Stimme, um eine ganze Generation damit inspirieren zu können, doch der Mann sah immer noch skeptisch aus.
    Langsam verlagerte er das Gewicht der Kartons auf seinem Arm, damit er Gil die Hand schütteln konnte. Kaum hatten sie sich berührt, schmolz die Verwirrung auf seinem Gesicht.
    Ihr Lächeln wurde breiter. » Ich habe vergessen, welche Wohnungsnummer sie hatte. Ich bin sicher, es steht irgendwo in meinen Notizen, aber Sie würden uns sehr weiterhelfen, wenn Sie es uns sagen könnten.«
    » Nummer zweiundvierzig. Sie hatte die Wohnung direkt neben meiner.«
    Gil grinste nun. » Haben Sie vielen Dank! Diese Schachteln sehen ziemlich schwer aus. Ich gehe Ihnen lieber aus dem Weg, damit Sie mit Ihrer Arbeit weitermachen können.«
    Die Haut auf meinen Armen kribbelte erneut– eigenartig, wie sich die Luft veränderte, wenn sie Magie einsetzte. Der Mann lächelte und nickte. Unbeholfen ging er an mir vorbei.
    Niemand rührte sich, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, dann wandte Nathanial sich den Gang hinunter. Die allerletzte Tür hatte eine glänzende 42 aus Messing über dem Eingang.
    Leise rüttelte er am Türknauf. Abgeschlossen, natürlich. » Sieht so aus, als würdest du uns doch noch zeigen müssen, wie man mit katzenhafter Leichtigkeit in Wohnungen einbricht, Kätzchen.«
    » Nicht witzig.« Dennoch wühlte ich in meinem Mantel.
    Mein kleines Werkzeugset zum Knacken von Schlössern war üblicherweise ganz unten in der letzten Tasche vergraben, in der ich suchte. Ich zog meine Wintersachen heraus, die ich mir in die Manteltaschen gestopft hatte, und ging den Krimskrams durch, den ich angesammelt hatte. Den grünen Haargummi, den ich Anfang der Woche gefunden hatte, hatte ich schon ganz vergessen; und auch die beiden blauen Murmeln, die ich aufgelesen hatte, kurz nachdem ich durch das Tor von Firth in die Menschenwelt gekommen war. Damals hatte ich geglaubt, dass es natürliche Steine wären, und obwohl ich es inzwischen besser wusste, mochte ich sie immer noch. Ich zog ein Fläschchen Lipgloss hervor, das ich offensichtlich doch nicht verloren hatte, und ein paar nicht zusammenpassende Knöpfe. Eine der Murmeln entglitt meinen Fingern und kullerte über den Fußboden. Ich krabbelte hinterher und ließ die andere fallen.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung hob Nathanial die Murmeln auf und zog verschmitzt eine Augenbraue hoch. » Da sorge ich dafür, dass all diese… Schätze nach der Reinigung wieder in deine Manteltaschen zurückgesteckt werden, und du wirfst sie einfach auf den Fußboden?«
    Als er als einzige Antwort von mir nur ein Stirnrunzeln erntete, verzogen sich seine Lippen zu einem richtigen Lächeln. Er hielt mir die Murmeln hin, allerdings gerade außerhalb meiner Reichweite.
    Ich würde ihm nicht den Gefallen tun und mich nach den bunten Steinen strecken.
    Bobby zog eine meiner Manteltaschen auf und warf einen Blick hinein. » Was ist das alles?«
    Ich trat um Bobby herum und riss ihm meinen Mantel aus den Fingern. » Ich bin eben so was wie ein Hamster, okay?«
    » Wohl eher ein Packesel.«
    Na, heute hatten aber auch alle ihren Spaß auf meine Kosten, nicht wahr? Ich biss die Zähne zusammen, machte einen Satz vorwärts und schnappte mir die

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