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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
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los. Ohne nachzudenken; ich rannte einfach los. Ich erreichte die Mauer eines Gebäudes.
    Kein Ausweg, außer nach oben.
    Also versuchte ich, die Ziegelmauer hochzuklettern. Ein mächtiges Gewicht krachte mit voller Wucht in mich hinein und schleuderte mich flach gegen die Wand. Schmerz schoss durch meinen Oberarm, und ich landete auf dem Rücken im Schnee.
    Der Hund stemmte mir die Vorderpfoten auf die Brust, senkte den Kopf und fletschte die Zähne vor meinem Gesicht. Ein Tropfen Geifer landete auf meiner Wange.
    » Missy, aus!«
    Der große Hund schloss das Maul, dann legte er sich hin und hielt mich mit seinem Gewicht fest. Jemand kam auf mich zu, und Worte sickerten in meine Ohren.
    » Nein, mir geht es gut. Ich muss einen Eindringling melden. Ja, ich brauche eine Polizeistreife in…« Ein knorriger alter Kerl sah auf mich herab. » Streichen Sie das. Es war falscher Alarm. Entschuldigung… Ja, ich weiß… Nochmals Entschuldigung… Mm-hmm… Noch einen schönen Abend!« Er klappte das Handy zu. » Was hast du denn da geschnappt, Missy? Schon gut, schon gut. Runter, Mädchen. Runter.«
    Kaum hatte der Hund sich von mir gewälzt, krabbelte ich rückwärts. Mein rechter Arm gab unter mir nach. Scheiße.
    Der Mastiff knurrte, und der alte Mann packte die Hündin am Halsband. » Ruhig, Missy.« Skeptisch beäugte er mich. Eine Hand blieb hinter seinem Rücken, selbst als er die andere im Fell des Mastiffs vergrub. » Bist du in Ordnung, Mädchen?«
    Ein zitterndes, aber glücklicherweise lautloses Schluchzen schüttelte meinen Körper. Ich konnte nicht sprechen, also nickte ich nur.
    » Nun, du musst von hier verschwinden. Du hast hier nichts verloren. Das ist ein Privatgrundstück. Der Hof gehört zu diesen Eigentumswohnungen. Betreten verboten. Und du solltest mit diesem Arm zum Arzt gehen.«
    Wieder nickte ich und rieb mir mit der linken Hand über die Augen. Auf ihr zeigten sich Streifen einer dünnen, roten Flüssigkeit. Mit einem tiefen Atemzug stieß ich mich vom Boden ab. Mein rechter Arm pochte auf eine Weise, die mir deutlich sagte, dass er verletzt war, ernsthaft verletzt. Während ich den Hund im Auge behielt, ging ich rückwärts. Mein Mantel war immer noch beim Brunnen. Ich schnappte ihn mir, als ich daran vorbeikam.
    Über das Tor zu klettern dauerte diesmal länger. Aus Versehen blieb ich mit meinem verletzten Arm hängen, als ich runterkletterte, und jäher Schmerz durchzuckte mich. Mit einem Fauchen umklammerte ich meinen Oberarm. Mein Pullover war zerrissen; der Biss hatte sich tief in den Muskel gegraben.
    » Das war dumm«, flüsterte Nathanial hinter mir.
    Ich wirbelte herum. » Bist du die ganze Zeit hier gewesen?«
    » Ich bin dir gefolgt, ja.«
    » Warum hast du mir dann nicht geholfen?«
    » Du brauchtest keine Hilfe. Du hättest diesem Hund das Genick brechen können, ohne auch nur zweimal darüber nachzudenken.« Er hob meinen Arm an und schüttelte den Kopf. » Warum hast du es nicht getan?«
    » Ich habe Angst vor Hunden, okay?«
    Meine große Enthüllung schien ihn nicht zu beeindrucken.
    Mit einem ärgerlichen Schnauben umklammerte ich meinen verletzten Arm. » Ich bin eine Katze. Hunde töten Katzen. Nach dem Motto › Schleuder sie in die Luft und reiß sie in Fetzen wie eine Puppe‹. Es ist eine rationale Angst.«
    » Eine rationale Angst vielleicht, aber eine irrationale Reaktion. Du bist keine Katze mehr.« Er zerriss den Pullover an der Schulternaht und zog sanft den ganzen Ärmel von meinem Arm. Das Garn klebte an der Wunde, und trotz seiner vorsichtigen Sorgfalt trieb mir der Schmerz Tränen in die Augen. Sobald mein Arm nackt war, untersuchte er die Wunde genauer. » Die Blutung hat bereits aufgehört. Ich kann…« Er sah mir ins Gesicht, und was immer er dort auch sah, ließ ihn verstummen. Nun nahm er ein Taschentuch aus der Tasche und schlang es um die Wunde. » Bis morgen bei Anbruch der Nacht wird es völlig verheilt sein. Komm. Wir wissen, wohin wir als Nächstes gehen müssen.«

KAPITEL 13
    W arum sind wir hier?«, fragte ich, als wir mitten in der Luft gut hundert Meter über dem Campus der Universität von Haven schwebten.
    Weit unter uns kauerten die merkwürdig geformten Gebäude wie Inseln in schimmernden Seen aus Schnee. Schmale Kopfsteinpflasterstraßen bildeten irrgartenähnliche Wege um die Gebäude herum; gelegentlich wurde eine Asphaltdecke sichtbar, wo man neuere Straßen hinzugefügt hatte. Trotz der späten Stunde wanderten Gruppen von

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