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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
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hielt sie Nathanial hin, nickte allerdings auch dem Rest von uns zu. » Ihr natürlich auch.«
    Nathanial nahm die Serviette und faltete sie zweimal sauber und akkurat, bevor er sie in seine Hemdtasche steckte.
    Als er Candice wieder ansah, wurde sie rot, fragte jedoch: » Kann ich deine Nummer dann auch haben?«
    Er ergriff ihre Hand und hauchte einen schnellen Kuss auf ihre Knöchel. » Nächstes Mal«, sagte er, dann drehte er sich um und schlenderte davon.
    Ihre Augen strahlten, als sie ihm nachsah. Ich winkte ihr, bezweifelte aber, dass sie überhaupt bemerkte, dass auch der Rest von uns sich verabschiedete.
    Während ich Nathanial nach draußen folgte, brannte mein Blick ihm ein Loch in den Hinterkopf. Ich wollte wirklich nicht, dass er sein Versprechen von einem » nächsten Mal« wahr machte, und das bedrückende Gefühl, das mich befiel, wenn ich an diese Möglichkeit dachte, irritierte mich gewaltig.
    Ich starrte in den Himmel und suchte nach Sternen.
    Was jetzt?
    Die Nacht war wolkig und reflektierte die Lichter der Stadt mit einem fahlen orangefarbenen Schein. Das verbesserte meine Stimmung nicht gerade.
    » Sollen wir weiter zum nächsten Tatort gehen?«, fragte Gil, als sie aus dem Club trat.
    Ich seufzte. Würde ich so die letzten Nächte meines Lebens verbringen? Indem ich in gereinigte Tatorte einbrach und meinem eigenen verdammten Schwanz hinterherjagte?
    » Wozu die Mühe?« Es war zwecklos. Das war es von Anfang an gewesen.
    Nathanial legte mir einen Arm um die Schultern. » Wir werden ihn finden«, flüsterte er, leise genug, dass die Worte nur für mich bestimmt waren.
    Das Gewicht von Nathanials Arm war real, greifbar und so anders als das Gewicht des Himmels, der sich auf mich herabsenkte, oder der Zeit, die gegen mich arbeitete. Wem wollte ich hier etwas vormachen, zu glauben, dass ich einen gefährlichen Einzelgänger aufspüren könnte? Vor zwei Tagen noch wäre ich auf der Straße an einem gezeichneten Stadt-Shifter vorbeigegangen und hätte nichts anderes gedacht, als dass er ein merkwürdig riechender Mensch wäre. Was sonst wusste ich nicht? Wen sonst brachte ich noch in Gefahr?
    Ich schüttelte Nathanials Arm ab und wandte mich an Bobby. » Wie viel Autorität wird ein toter Dyre haben?«
    Falten gruben sich in sein Gesicht, doch er antwortete nicht. Ein bitteres Lachen stieg aus meiner Brust empor, blieb mir jedoch wie ein brennendes Schluchzen im Hals stecken. Ich schluckte es wieder hinunter.
    » Bring mich zu den Jägern.«
    Mit einer jähen, zackigen Bewegung schüttelte Bobby den Kopf. » Die Jäger werden…«
    » Die Jäger sind besser ausgerüstet, einen Einzelgänger zu finden!« Mir war nicht bewusst, dass ich schrie, bis ein Pärchen, das die Bar verließ, stehen blieb und mich anstarrte. Ich holte tief Luft und schlang mir die Arme so fest um den Leib, dass mir die Rippen schmerzten.
    Nathanial streckte erneut den Arm nach mir aus, doch als ich einen Schritt von ihm fort machte, ließ er den Arm wieder sinken. » Sie haben ihn noch nicht gefunden.«
    Die Worte legten sich um mich wie Ketten. Nein, die Jäger hatten den Einzelgänger auch noch nicht gefunden. Oder den Clanlosen. Was konnte ich ihnen geben, was sie nicht schon wussten? Sie jagten bereits. Nur weil ich an ihrer Türschwelle auftauchte, würden sie auch nicht mehr tun können. Sie würden womöglich noch weniger tun, wenn sie wirklich glaubten, dass ich für die Morde verantwortlich war.
    Ich blickte von Nathanial zu Bobby. Dann wandte ich den Blick ab. » Kennt ihr diese hypothetische Frage, was wäre, wenn man nur noch einen Tag zu leben hätte?« Diesmal ließ ich das leicht manische Lachen aus meinen Lungen an die Oberfläche wallen. » Geht. Lebt. Solange ihr noch könnt. Vielleicht kann ich euch ein wenig Zeit verschaffen.«
    Dann drehte ich mich um und rannte los.
    » Sollten wir nicht…«, setzte Gil an, als Bobby brüllte: » Kätzchen…!«
    Ich blieb nicht stehen, um zuzuhören. Würde der Richter wirklich Bobby und Nathanial aufspüren, wenn ich versagte? Sein Zeichen gab ihm eine Verbindung zu mir, aber wenn sie nicht bei mir waren… Abstand war das Beste. Vielleicht würden sie überleben, wenn wir nicht zusammen waren.
    Ich lief, so schnell ich konnte, und nutzte ihre Überraschung, um einen gewissen Vorsprung aufzubauen. Die Gebäude verschwammen, als ich vorbeirannte. Ich wartete auf den Schmerz in meiner Brust, das Brennen und die Erschöpfung, die Endorphine freisetzen und mich in einen

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