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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
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hatte.
    Gil und ich nickten, dann setzte ich mich in einen Sessel vor einen Rechner. Ich rief die Archive auf, ging drei Monate zurück und arbeitete mich dann nach vorn durch. Bobby lief hinter mir auf und ab.
    » Das hier wird schneller gehen, wenn alle mithelfen«, meinte Nathanial nach einem weiteren missglückten Versuch, Bobby vor einen Computer zu bekommen.
    Ich warf einen Blick über meine Schulter. Bobby schwitzte, doch Gil hatte keine Anzeichen gezeigt, dass es im Raum übermäßig warm war. Ich runzelte die Stirn. Bobby hatte nicht die Lehrmeister gehabt wie ich, als wir aufwuchsen.
    » Haben wir von hier auch Zugriff auf Audio- oder Video-Newsfeeds?«, fragte ich Nathanial. Der schüttelte den Kopf. Ich wandte mich wieder meinem Computer zu. » Lass Bobby auf und ab laufen.«
    So schnell ich konnte, ging ich die Archive durch, doch Gil fand den ersten und zweiten relevanten Artikel. Ich durchstöberte die Archive der lokalen Tageszeitung, doch die beiden ersten Morde, die Opfer in Demur, wurden nicht erwähnt. Schließlich holte ich meinen ersten Artikel vom Drucker und warf einen Blick auf den, den Gil ausdruckte. Sie waren nicht besonders unterschiedlich.
    Auf meinem Weg zurück vom Drucker kam ich an Bobby vorbei. Er stand an der gegenüberliegenden Wand, mit einem dicken roten Filzstift in der Hand. Ich blieb stehen. Auf eine Weißwandtafel hatte er in gut fünffacher Originalgröße ein plumpes Symbol gezeichnet. Plump und falsch.
    » Die Linien sind verkehrt herum.«
    Bobby nickte, löschte das Zeichen aus und malte es neu.
    Gil, die ebenfalls vom Drucker zurückkam, spähte ihm über die Schulter. Ihre Schriftrolle erschien in ihrer Hand. » Was bedeutet das?«
    Nun, zumindest zeigte sie wieder Enthusiasmus. Sie war ja regelrecht katatonisch gewesen, seit ihr Zauber explodiert war. Ich war nicht sicher, ob die Magier es verdient hatten, noch mehr über Gestaltwandler zu erfahren, aber schließlich hatte sie mir geholfen.
    Ich fuhr das Symbol nach, das Bobby gezeichnet hatte. » Es ist das Zeichen der Clanlosen. Die obere geschwungene Linie, die wie ein umgekehrtes S aussieht, verläuft vom Augenwinkel zum Ohr. Sie repräsentiert Wasser. Die untere Linie, die wie ein auf den Kopf gestelltes V aussieht, läuft vom Mundwinkel zum Rand des Kiefers. Sie repräsentiert einen Berg. › Zu Land und Wasser sind sie bekannt.‹ Oder manche sagen: › Zu Land und Wasser ein Gesicht, dem nur ein Narr trauen würde.‹«
    Gil kritzelte in ihre Schriftrolle, dann blickte sie hoch und schürzte die Lippen. » Also sind die Clanlosen alle Verbrecher?«
    Ich ging zurück zu meinem Computer. » Ja, aber sie sind selten. Der aus der Gasse ist der einzige, den ich je persönlich gesehen habe.«
    » Er hatte eine Halskette wie deine.« Gil erschauderte. » Gestaltwandler sind barbarisch, schneiden kleinen Kindern Gliedmaßen ab, um daraus Schmuck zu machen, und verunstalten Kriminelle.«
    Ich sah vom Bildschirm hoch. » Du hast bei dem Clanlosen eine Halskette gesehen?«
    Sie nickte. » Sie war wie deine, mit einer Menge Knochen.«
    Einer Menge? Wenn der Streuner mehr als zwei trug, dann musste er Dyre oder Torin gewesen sein, bevor er als clanlos gebrandmarkt wurde. Instinktiv fuhr meine Hand an meinen Hals und betastete die winzigen Knochen. Ich erinnerte mich nicht mehr daran, wie sie gesammelt worden waren, dafür war ich damals zu jung gewesen, aber ich hatte gesehen, wie es bei meinen Brüdern gemacht wurde– und bei Bobby. Bevor ich unter Menschen gelebt hatte, hätte ich nicht gedacht, dass an diesem Brauch etwas Seltsames wäre. Es war eine große Ehre, wenn die Ältesten einwilligten, für jemanden eine Halskette zu machen, der nicht in der Erbfolge stand, Torin zu werden. Nun musste ich zugeben, dass es ein etwas blutiger Brauch war, aber… » Die Halsketten sind etwas Besonderes. Sie erlauben uns… Dinge zu tun, zu denen wir ansonsten nicht in der Lage sind.«
    Gil zog die Augenbrauen zusammen. » Zum Beispiel?«
    Hitze stieg mir in die Wangen. » Meine Gabe ist nicht besonders beeindruckend. Ich kann– konnte mich mit meinen Kleidern verwandeln.«
    » Klingt nützlich.«
    » Hier vielleicht. In Firth zählen Kleider nicht viel. In der Lage zu sein seinen Geruch zu kontrollieren– so wie es der Clanlose kann– das ist eine beeindruckende Gabe.«
    Gil warf einen Seitenblick auf Bobby und seine Halskette mit nur zwei Knochen daran. Er verriet nicht von sich aus, wozu sie diente, und ich war froh, dass

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