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Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis

Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis

Titel: Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Sebastian zu fragen. Allerdings waren nur sechs Stunden vergangen, bis sie nachgab. Aber Myst und Nikolai hatten seit zwei ganzen Tagen nichts von ihm gesehen oder gehört.
    Das Drittschlimmste, was ein Mann einer Frau antun konnte? Nicht anrufen. Vor allem nach unsterblichem Sex.
    In dieser neuartigen Situation war es besser, sich ihren Ängsten hinzugeben, als die Alternative in Erwägung zu ziehen: Dann müsste sie zugeben, dass er hier bei ihr wäre, es sei denn, er wäre verletzt. Oder Schlimmeres.
    Sie fand, nachdem ihre Gefühle immer noch so wechselhaft waren, konnte sie sie ruhig der Reihe nach anprobieren wie neue Mäntel. Und es gefiel ihr wesentlich besser, sich wütend und entrüstet zu fühlen als besorgt und ängstlich.
    Doch nichts davon spielte eine Rolle. Sobald sie in der Zeit zu ihren Schwestern zurückreiste, würde nichts von all dem hier je geschehen sein. Das durfte sie nicht vergessen.
    Seit dem Morgen, an dem sie ihm die Nachricht hinterlasse n – und ihren Preis aufgegebe n – hatte, war sie bei drei Aufgaben angetreten. Und bei jeder davon hatte sie das Pech gehabt, auf Lucindeya und Bowen zu stoßen.
    Bowen trug immer noch die grauenhaften Verletzungen des Minenfeldes, ohne das geringste Anzeichen von Regeneration. Ihm fehlten nach wie vor ein Auge und ein Großteil der Haut auf seiner Stirn. Aus der Wunde in seiner Seite sickerte immer noch Blut und tränkte sein Batisthemd. Der Fluch der jungen Hexe ließ sich offenbar nicht so leicht abschütteln.
    Er tat Kaderin beinahe leid; so wie ihr ein Wolf leidtäte, der völlig von Sinnen war, weil er zwischen die eisernen Fänge einer Falle geraten war. Sie hatte schon des Öfteren solche Tiere befreit, und sie erschienen ihr immer so verwirrt, mit ihren wilden Augen, die auszudrücken schienen, dass sie keine Ahnung hatten, warum es ausgerechnet sie getroffen hatte, warum ausgerechnet sie solche Schmerzen erleiden mussten und wie man dem ein Ende setzen könnte.
    Bowen erinnerte sie an ebendiese Tiere. Aber die Wölfe hatten am Ende immer geknurrt und nach ihr geschnappt, und auch wenn er verflucht war, besaß er immer noch eine Kraft, die man in diesem Wettkampf nicht unterschätzen durfte.
    Kaderin hatte sich durch einen Dschungel samt Treibsand geschlagen, um ein Jade-Pentagramm zu ergattern. Sie hatte geglaubt, ein gutes Tempo vorzulegen und eine Chance gegen Bowen zu haben, der immer noch unter seinen Verletzungen litt. Aber er war über dieses ungezähmte Terrain gleichsam geflogen, als ob er neue Kraft getankt hätte. Den Prei s – und die dazugehörigen Punkt e – hatte er ihr vor der Nase weggeschnappt, und sie blieb mit rasselndem Atem im Dschungel zurück.
    Er hatte sie forschend angesehen und war sogar einen drohenden Schritt auf sie zugegangen. Doch dann hatte er ihr den Rücken gekehrt, als ob er eine wichtige Entscheidung getroffen hätte.
    In Ägypten hatte Kaderin ein Rätsel von so überwältigender Komplexität gelöst, dass sich die Sphin x – und der Lykae und die Siren e – gefragt hatte, wie ihr das bloß gelungen sei. Insgeheim hatte sie sich dieselbe Frage gestellt. Sie hatte dadurch den einzigen goldenen Skarabäus für zehn Punkte ergattert, den Abstand zu Bowen verringert und Cindey knapp überholt.
    Aber in der letzten Nacht, in China, war Bowen der Erste bei der einzigartigen Urne der Acht Unsterblichen gewesen, sodass Cindey und sie trotz all ihrer beträchtlichen Anstrengungen, dorthin zu gelangen, leer ausgingen. Damit hatte er die siebenundachtzig Punkte erreicht und sich die Teilnahme am Finale gesichert.
    Kaderin hatte vierundsiebzig Punkte, Cindey zweiundsiebzig.
    Es war Kaderins Aufmerksamkeit natürlich keineswegs entgangen, dass ihr noch dreizehn Punkte bis zum Finale fehlte n – genau der Wert der Kiste, die sie nicht angenommen hatte.
    Heute lauteten die Instruktionen, zehn Meilen aufs Meer hinauszuschwimmen, bis ein Strudel samt Portal erschien und sie zum Preis hinabgeleitet e – zu Amphitrites Träne, einer Perle, der man nachsagte, sie könne jede Wunde heilen.
    Während langsam das Zwielicht einsetzte, bevölkerten immer mehr Wettkämpfer den Strand. Bei ihnen handelte es sich zumeist um Newcomer; die Veteranen hatten einen einzigen Blick auf diese Aufgabe – mit einem Wert von elf Punkte n – geworfe n und gewusst, dass die Sache mit Gewissheit einen Haken hatte. Kaderin bekam eine Ahnung davon, worum es sich bei diesem Haken handeln könnte, als sie entdeckte, dass ganz in der Nähe

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