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Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis

Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis

Titel: Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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des Strandes Kuhköpfe im Wasser trieben.
    Das war noch bevor sie die erste Rückenflosse erspähte.
    Nach einem kurzen Lauf den Strand entlang fand sie ein Flüsschen, das in den Ozean mündete und in dem die Köpfe schwammen. Irgendwo flussaufwärts stand wohl eine Fleischfabrik, die ihre Abfälle fleißig in den Fluss kippte.
    „Haie!“, rief Cindey Kaderin bei deren Rückkehr entgegen. „Verfluchte Haie.“ Sie blickte Kaderin an. „Gehst du rein?“
    „Kann sein. Und du?“
    „Wenn du gehst, habe ich wohl keine große Wahl, oder?“, fuhr Cindey sie an.
    Die Geschöpfe der Mythenwelt und die niederen Kreaturen hatten einiges auf sich genommen, um an diesen Ort zu gelangen, angelockt von der Vorstellung eines Heilmittels, und vermutlich wunderten sie sich, dass die Älteren und Erfahrenen sich nicht ins Wasser wagten. Doch dann entdeckten auch sie die Rückenflossen. Keiner von ihnen wollte sich nunmehr der Aufgabe stellen. Aber Kaderin befand sich in einer verzweifelten Lage.
    Sie hatte auf diese verdammte Kiste verzichtet. Dumme, dumme Walküre.
    „Scheiß drauf“, murmelte sie und zog ihren Schwertgurt aus.
    „ Kaderin wagt es!“, flüsterte jemand. Andere zeigten auf sie.
    Sie legte Rucksack und Jacke ab, nahm ihr Schwert wieder auf und schlang sich den Gurt über die Schulter. Sie ging bis ans hintere Ende des Sandstrandes zurück, nahm Anlauf, sprang im allerletzten Moment ab, um sich wenigstens ein paar Meter im Wasser zu ersparen, und tauchte ins Meer.
    Mit weichen, gleichmäßigen Zügen schwamm sie ungehindert durch die Haie. Ist doch gar nicht so schlimm. Zehn Meilen waren ein Katzensprung. Wenn sie nicht anfing zu bluten oder wie wild zu zappeln, sollte alles gutgehe n …
    Ein aggressiver Stoß raubte ihr fast den Atem. Ignorier es. Schwimm weiter.
    Ein weiterer entschlossener Stoß.
    Innerhalb von Sekunden wimmelte es nur so von den Raubfischen, und es war praktisch unmöglich weiterzuschwimmen, ohne bei jeder Bewegung einen von ihnen zu treffen. Sie wusste, dass so ein Verhalten bei Haien noch nie beobachtet oder dokumentiert worden war. Die Fleischfabrik betrieb im Grunde genommen nebenbei auch noch eine Haizucht.
    Im Wasser war ihr Schwert nutzlos. Einer der Haie war schlimmer als seine Gefährten, der Bulle unter ihnen, und versetzte ihr einen weiteren brutalen Stoß …
    Zähne gruben sich in ihren Schenkel. Sie schrie vor Schmerz laut auf, schob ihre Finger in das Fleisch rund um die Zahnreihen und drückte die Kiefer auseinander.
    Jetzt kämpfte sie um ihr Leben – mit gottverdammten Haien. Ihr kam kurz der Gedanke, dass sich Sebastian mit Gewissheit wieder zu ihr translozieren und dann ihre Überreste finden würd e – falls es welche gab. Sie hatte ja vermutet, dass sie eines gewaltsamen Todes sterben würde, aber sie würde auf gar keinen Fall als Fischfutter enden.
    Also tauchte sie unter, hieb mit ihren Klauen um sich und biss zu, während die Haie versuchten, sie zu erwischen. Eine grenzenlose Wut stieg in ihr auf, und sie sah rot. Sie senkte ihre Klauen in die Schwanzflosse des Bullen, klammerte sich an dem Vieh fest und biss so fest zu, wie sie nur konnte. Blut verdunkelte das Wasser, überall strömte und sprudelte es rot. Unglaublicherweise kamen noch mehr Haie. Sie spuckte und biss erneut zu.
    Ich werde möglicherweise hier sterben. Auch eine Unsterbliche konnte bei einem Haiangriff sterben, wenn ihr der Kopf vom Rumpf abgetrennt wurde.
    Ein weiterer Hieb ihrer Klauen traf den geschmeidigen Bullen in die Flanke, aber sie konnte nicht gegen alle kämpfen. Sie schwamm in Richtung Meeresboden, um sich in einem Riff zu verstecken. Immerhin konnte sie den Atem über längere Zeitabschnitte anhalten. Und sie konnte nicht ertrinken. Fragt nur Furie.
    Bevor sie entkommen konnte, verbiss sich der Bulle in ihr Bein und warf den Kopf wild hin und her, während er sie wieder mitten ins Getümmel hineinzerrte.
    Panik. Schmerz. Als sie in ihrer Verzweiflung gegen den Strich über die Haihaut kratzte, schürfte sie sich die Finger blutig und hätte fast ihre Krallen verloren. Überall waren sich windende Körper, und die Kraft, die sie besaße n …
    Sie strampelte mit den Beinen, um an die Wasseroberfläche zu gelangen und Luft zu schnappen, bevor sie wiede r …
    Eines der Tiere schnappte sich ihr anderes Bein kurz über dem Knie und zwang sie mit fahrigen, ruckartigen Bewegungen wieder nach unten. Das Wasser verschluckte ihren Schrei.

35
    Sebastian schreckte aus dem Schlaf hoch.

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