Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe
seinen Seiten anzuvertrauen, half mir, mich ein bisschen besser zu fühlen. Mein Magen knurrte.
Ich wünschte, ich hätte ein paar von Mr. Kadams Beerencrêpes.
Aus dem Augenwinkel sah ich, dass sich etwas bewegte. Ich drehte mich um und bemerkte, dass ein Frühstück für mich auf dem kleinen Tisch gedeckt war. Ich ging hinüber. Crêpes mit dreierlei Beeren! Meine Kinnlade klappte erschrocken herunter.
Wie praktisch!
Mit einem Schlag erinnerte ich mich an das köstliche Getränk von letzter Nacht. Als ich Durst gehabt hatte, war es plötzlich aufgetaucht.
Ich beschloss, dieses sonderbare Phänomen auszutesten, und sagte laut: »Ich hätte gerne einen Kakao.« Ein großes, kaltes Glas Kakao materialisierte sich aus dem Nichts. Dann versuchte ich, nur mit den Gedanken etwas herbeizuwünschen.
Ich wünschte, ich hätte ein neues Paar Schuhe.
Nichts geschah. Ich sagte: »Ich wünschte, ich hätte ein neues Paar Schuhe.« Immer noch nichts.
Vielleicht funktioniert es nur mit Nahrung. Ich dachte: Ich hätte gerne einen Erdbeermilchshake.
Ein großes Glas tauchte auf, bis zum Rand gefüllt mit dickem Erdbeermilchshake, obendrauf eine Sahnehaube und eine in Scheiben geschnittene Erdbeere.
Was ist dafür verantwortlich? Die Gada? Fanindra? Durga? Die Frucht? Die Frucht! Die Goldene Frucht Indiens! Mr. Kadam hatte gesagt, dass die Inder durch die Goldene Frucht genährt würden. Die Goldene Frucht lieferte Nahrung! Ich nahm die Frucht aus der Schublade und hielt sie in meiner Hand, während ich mir etwas Neues herbeiwünschte.
»Einen … Rettich bitte.«
Die Frucht funkelte und glühte wie ein goldener Diamant und ein Rettich erschien in meiner freien Hand. Nachdenklich betrachtete ich ihn und warf ihn dann in den Mülleimer.
Ich murmelte: »Siehst du? Nicht einmal ich will einen Rettich.«
Augenblicklich wollte ich Ren diese aufregende Neuigkeit erzählen und lief zur Tür. Ich drehte den Knauf, doch dann zögerte ich. Ich durfte all die Dinge nicht zurücknehmen, die ich in der vergangenen Nacht gesagt hatte. Ich hatte ernst gemeint, dass ich mit ihm befreundet sein wollte, doch paradoxerweise war ich es, die im Moment keine gute Freundin sein konnte. Ich brauchte Zeit, um über ihn hinwegzukommen.
Ich wollte warten, bis Mr. Kadam zurück war. Dann würde ich ihm von Ren und der Frucht erzählen.
Mit Heißhunger machte ich mich über die Crêpes her und genoss mein Essen – umso mehr, weil Magie im Spiel war. Dann zog ich mich an und las ein bisschen. Nach einer Weile klopfte es. »Darf ich hereinkommen, Miss Kelsey?« Es war Mr. Kadam.
»Ja. Die Tür ist offen.«
Er trat ein, schloss die Tür hinter sich und setzte sich in einen der Sessel.
»Mr. Kadam, bleiben Sie genau dort, wo Sie sind. Ich muss Ihnen etwas zeigen!« Aufgeregt sprang ich hoch und stürzte zur Kommode. Ich holte die Goldene Frucht hervor, wickelte sie aus und legte sie behutsam auf den Tisch. »Sind Sie hungrig?«
Er lachte. »Nein. Ich habe eben gegessen.«
»Hm, wünschen Sie sich trotzdem etwas zu essen.«
»Warum?«
»Versuchen Sie es einfach.«
»Also schön.« Seine Augen funkelten. »Ich hätte gerne eine Schüssel vom Eintopf meiner Mutter.«
Die Frucht leuchtete auf und eine weiße Schüssel erschien vor uns. Das würzige Aroma eines mit Kräutern verfeinerten Lammeintopfes erfüllte das Zimmer.
»Was ist das?«
»Machen Sie weiter, Mr. Kadam, wünschen Sie sich noch etwas. Etwas zu essen, meine ich.«
»Ich hätte gerne einen Mangojoghurt.«
Die Frucht funkelte erneut und eine kleine Schüssel mit Mangojoghurt erschien.
»Sehen Sie? Es ist die Frucht! Sie ernährt Indien. Verstehen Sie?«
Behutsam hob er die Frucht auf. »Welch eine erstaunliche Entdeckung! Haben Sie die Neuigkeit schon Ren mitgeteilt?«
Ich errötete schuldbewusst. »Nein, noch nicht.«
Er nickte verblüfft und drehte die Frucht in den Händen hin und her, sah sie sich von allen Seiten an.
»Äh … Mr. Kadam? Da gibt es noch etwas, das ich mit Ihnen besprechen wollte.«
Er legte die Frucht vorsichtig hin und schenkte mir seine volle Aufmerksamkeit. »Natürlich, Miss Kelsey. Was ist los?«
»Ich denke, es ist für mich an der Zeit … nach Hause zu fahren«, sagte ich mit einem Seufzer.
Er lehnte sich in seinem Sessel zurück, legte die Fingerspitzen aneinander und sah mich einen Moment nachdenklich an. »Wie kommen Sie darauf?«
»Nun, wie Sie schon sagten, da ist die Sache mit Lokesh und auch noch andere … Dinge.«
»Andere
Weitere Kostenlose Bücher