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Kuss mich kuss mich nicht

Kuss mich kuss mich nicht

Titel: Kuss mich kuss mich nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bird Jessica
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um den Walker’schen Themenpark zu unterhalten, hatten dafür gesorgt, dass aus ihm nicht ebenfalls ein blaublütiger Nichtstuer geworden war. Stattdessen war aus ihm ein hartherziger, wettkampforientierter Hurensohn geworden, der den Ruf hatte, dass er immer um jeden Preis gewann. Sein Vater, Nathaniel James Walker VI., hatte diese Entwicklung nie gebilligt, aber Jack hatte immer schon gedacht, dass die Meinungen und die Entscheidungen des Mannes alles andere als glücklich waren. Der Sechste, wie er genannt worden war, war der Inbegriff des altmodischen Menschenfreunds gewesen. Seiner Überzeugung nach hatte man nur eins mit seinem Vermögen tun können: Man gab es einfach weg. Weil sich ein Gentleman nicht die Hände dadurch schmutzig machte, dass er es zusammentrug.
    Diese durchaus ehrenwerte Einstellung hatte dazu geführt, dass sein Vater in den Universitäten, Bibliotheken und Museen, die die glücklichen Empfänger seiner Wohltaten gewesen waren, äußerst angesehen gewesen war. Unglücklicherweise aber hatte seine Menschenliebe auch dazu geführt, dass er bereits vor dem fünfundzwanzigsten Geburtstag seines Sohns in Konkurs gegangen war. Und um die Mär vom grenzenlosen Reichtum aufrechtzuerhalten, hatte er auch das Gemälde seines Vorfahren diskret zu Geld gemacht.
    Obwohl der Sechste seit beinahe fünf Jahren nicht mehr lebte, konnte Jack sich deutlich vorstellen, in welchen seelischen Konflikt es seinen alten Herrn gestürzt hätte, dass das Bild Nathaniels des Ersten wieder im Besitz ihrer Familie war. Endlich war es in den Schoß des Clans zurückgekehrt, aber einzig und allein, da sich Jack seit Jahren schon die Hände schmutzig machte und das Geld zurückverdiente, das von anderen großzügig ausgegeben worden war.
    Was für ein Dilemma, dachte Jack und machte ein grimmiges Gesicht.
    Vielleicht sollte er sich gar nicht derart freuen, weil ihm der Kauf gelungen war. Okay, er hatte das Gemälde. Allerdings auch den gottverdammten Traum.
    Er hatte sich das Bild vor der Auktion in der Hall Foundation angesehen, um sich zu vergewissern, dass es in einem halbwegs passablen Zustand war. Das war es durchaus, doch während der Begutachtung hatte er eine Frau kennengelernt, derentwegen er des Nachts kaum noch ein Auge zubekam.
    Er hatte sie zum ersten Mal gesehen, als sie rückwärts aus einem Büro gekommen war. Sie hatte sich umgedreht, wobei ihre rotbraunen Haare weich schwangen, und ihre Blicke hatten sich gekreuzt. Er war fasziniert gewesen, wie wahrscheinlich jeder Mann von einer hübschen Frau, aber es war nicht so gewesen, als ob sie ihn mit ihrem Charme becirct hätte.
    Grace Woodward Hall, die Stiftungspräsidentin und gleichzeitig eine alte Freundin, hatte sie einander vorgestellt. Callie Burke war Kunstrestauratorin, und er hatte sie spontan gebeten, mitzukommen und sich das Gemälde anzusehen. Sie hatte sich über die Leinwand gebeugt und mit ihrem klugen Kommentar über die Beschaffenheit des Bildes und mit ihrer Einschätzung der Arbeiten, die für die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands nötig wären, Eindruck auf ihn gemacht. Außerdem hatte ihm gut gefallen, wie fasziniert sie von dem Bild gewesen war. Ihr Blick hatte am Gesicht seines Vorfahren geklebt, als wäre sie von seinem Anblick vollkommen gebannt. Doch auf seine Frage hin, ob sie Interesse daran hätte, das Porträt zu konservieren, hatte sie abgelehnt, und er hatte das Thema abgehakt. Zumindest, bis er abends eingeschlafen war.
    Über den ersten Traum hatte er noch gelacht, denn es hatte ihn gefreut, dass er mit seinen achtunddreißig Jahren noch immer so leidenschaftlich war. Inzwischen war ihm allerdings das Lachen vergangen, da ihn die Träume um den Schlaf brachten. Doch zum Glück würden sie sich wahrscheinlich nie wiederbegegnen, und auf Dauer würde er bestimmt vergessen, dass es Callie Burke überhaupt gab.
    Dann aber, nachdem er das Gemälde gestern Abend tatsächlich ersteigert hatte, hatte seine Freundin Grace das Gespräch erneut auf diese Frau gebracht. Sie hatte ihn gedrängt, Callie Burke noch einmal anzusprechen, und es hätte sicherlich nicht viel gefehlt und sie hätte ihn gebeten, es zu machen, um ihr einen Gefallen zu tun. Offenbar war Grace der festen Überzeugung, dass Ms Burke genau die Richtige für die Konservierung des Gemäldes war, und deshalb hatte sie gesagt, er solle sich doch einfach mal mit ihrem Hintergrund befassen, um zu sehen, wie talentiert sie war. Schließlich hatte er ihr

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