Kuss mit lustig
einklinken, oder?«
»Hast du keine Hausaufgaben auf?«, fragte Connie ihn.
»Meine Hausaufgaben habe ich schon gemacht. Ich hatte nämlich Schularrest statt Mittagspause. Ich muss unbedingt Moondog abchecken. Moondog ist ein Griefer, und er sammelt die Waldelfen um sich.«
Damit hatte er Lulas Aufmerksamkeit. »Sind das die netten Kobolde, die dem Weihnachtsmann helfen?«
»Waldelfen sind böse, und sie können nur von einem Blybold Wizzard im dritten Level gestoppt werden, so einer wie Zook.«
»Wie ein Blybold Wizzard siehst du nicht gerade aus«, stellte Lula fest. »Dafür hast du dir zu viele Löcher ins Gesicht gestochen. Pass auf, dass nicht irgendwann deine Innereien rauskommen.«
Unwillkürlich fasste sich Zook ans Ohr mit den sechs Piercings. »Frauen stehen auf so was.«
»Yeah«, sagte Lula. »Wahrscheinlich sind sie alle nur scharf auf deine Ohrringe.«
»Dürfte ich vielleicht noch mal auf mein akutes Problem zu sprechen kommen?«, unterbrach ich. »Ich muss Mario irgendwo unterbringen, oder Zook, egal wie er nun heißt. Ranger will mich sprechen, er hat einen Job für mich.«
»Was kann das schon für ein Job sein«, stöhnte Lula.
»Ein richtiger Job«, sagte ich.
»Klar«, sagte Lula. »Habe ich mir schon gedacht. Was denn für einen Job?«
»Das weiß ich nicht.«
»Ach, so einer?«, sagte Lula.
Carlos Manoso ist in meinem Alter, aber mir an Lebenserfahrung um Jahrzehnte voraus. Er ist Amerikaner kubanischer Abstammung und hat Familie in Newark und Miami. Er hat einen dunklen Teint, dunkle Augen, sein Haar ist dunkelbraun und zurzeit zu kurz für einen Pferdeschwanz, den er sonst trägt, aber lang genug, um ihm in die Stirn zu fallen, wenn er schläft oder anderweitig im Bett beschäftigt ist. Ranger ist gut bestückt, mit Muskeln an den richtigen Stellen, und er hat ein Killerlächeln, das man nur selten zu sehen bekommt. Sein Rufname ist Ranger, ein Überbleibsel aus seiner Zeit bei den Special Forces der Army.
Als ich in Vincent Plums Kautionsbüro anfing, arbeitete Ranger dort hauptsächlich als Kautionsdetektiv und war so etwas wie mein Lehrer und Mentor. Heute ist er Mitbesitzer einer Security-Firma mit Niederlassungen in Boston, Atlanta und Miami. Ranger trägt nur Schwarz, er riecht wie das Bulgari-Green-Duschgel, er lebt sehr zurückgezogen, und er ernährt sich gesund. Fast könnte man sagen, es ist nicht die reinste Freude mit ihm zusammen, aber er kann zu großer Form auflaufen. Und bei den seltenen Gelegenheiten, die wir beide intim miteinander verkehrt haben … WOW.
Rangeman Security hat seinen Sitz in einer Seitenstraße im Stadtzentrum von Trenton, in einem unscheinbaren siebenstöckigen Backsteinbau. Der Firmenname steht nur auf einem kleinen Schild über der Haustürklingel. Der oberste Stock ist Rangers Privatwohnung, zwei weitere Stockwerke sind für die Unterbringung von Mitarbeitern reserviert, auf einem Stockwerk wohnen der Hausmeister und seine Frau Ella. Im vierten Stock ist das Kontrollzentrum untergebracht, und in den beiden übrigen Etagen befinden sich Besprechungszimmer, weitere Büros sowie der Empfang. Darüber hinaus gibt es noch zwei Kellergeschosse. Eine Privatführung durch alle Räumlichkeiten war mir nie vergönnt, aber ich vermute, dass sich da unten Kerker und Verliese und Folterinstrumente befinden, und irgendwo schuftet da auch Rangers Privatschneider in seinem Atelier.
Ich erschlich mir mit einem Funkschlüssel Zugang zur Tiefgarage und stellte meinen Nissan neben Rangers schwarzen Porsche Turbo. Ich nahm den Aufzug in den vierten Stock, winkte den Männern vor den Überwachungsbildschirmen zu und ging weiter Richtung Rangers Büro. Die Tür stand offen, Ranger saß an seinem Schreibtisch und sprach in ein Headset. Sein Blick wanderte zu mir, er brachte das Telefongespräch zu Ende und setzte das Headset ab.
»Babe«, sagte er.
Babe – aus Rangers Mund konnte das alles Mögliche bedeuten. Was Gutes, was Schlechtes, manchmal klang es belustigt, manchmal wie ein Lockruf. Heute war es ein einfaches Hallo.
Ich setzte mich ihm gegenüber auf einen Stuhl. »Was gibt es?«
»Ich brauche weibliche Begleitung«, sagte Ranger.
»Ist das gleichbedeutend mit Sex?«
»Nein. Es ist rein beruflich. Aber ein bisschen Sex könnte ich als Zugabe oben drauflegen, falls du Interesse hättest.«
Er erntete ein Lächeln von mir. Ich hatte kein Interesse, aus verschiedenen Gründen, wobei Joe Morelli der ausschlaggebende war. Trotzdem, es war ganz
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