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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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der Aufzug unzuverlässig. Der Haupteingang geht auf eine lebhafte Straße mit vielen kleinen Geschäften, an den Hinterausgang grenzt ein Mieterparkplatz. Von meinem Schlafzimmer und meinem Wohnzimmer aus blicke ich auf den Parkplatz, zum Glück, denn das ist die ruhigere Seite, außer montags und donnerstags, wenn um fünf Uhr die Mülltonnen geleert werden. Ich teile meine Wohnung mit einem Hamster, der Rex heißt.
    Ich latschte auf die Bremse, brachte die Karre abrupt zum Stehen, schoss aus dem Auto, ließ den Aufzug links liegen, peste, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hoch und rammte den Wohnungsschlüssel ins Loch. Unterwegs zum Schlafzimmer rief ich Rex kurz Hallo zu, keine Zeit für einen Plausch.
    Zehn Minuten später war ich wieder draußen, in schwarzen Heels und schwarzem Kostüm, weißes Tank-Top unter der Jacke. Das Make-up hatte ich aufgefrischt, die Frisur aufgelockert und die Smith&Wesson in meine Tasche gesteckt. Die Pistole war nicht geladen, und ich hatte keine Zeit mehr, um noch Munition aufzutreiben, aber wenigstens war meine Tasche jetzt schwer genug, um sie als Wurfgeschoss zu verwenden, für den Fall, dass ich sie jemandem vor den Kopf knallen musste.
    Ich schloss mein Auto auf, da rief Morelli an.
    »Ich bin gerade nach Hause gekommen. Der Junge trägt ein schwarzes Seidencape, er hört nur auf den Namen Zook, und er spricht von nichts anderem als Moondog, irgend so einem komischen Wesen.«
    »Bestellt euch eine Pizza und nimm es, wie es kommt«, riet ich ihm.
    Es war fünf Minuten nach, als ich in die Parkgarage des Hotels rollte. Bei jedem anderen wäre die Verspätung weiter kein Problem gewesen, bei Ranger nicht. Ranger hat viele gute Eigenschaften, Geduld gehört nicht dazu.
    Ich rannte durch die Garage, bremste ab, als ich die Hotellobby erreichte, strich den Rock glatt und schritt auf Ranger zu. Er trug schwarze Schuhe, schwarzen Blazer, schwarzes Hemd und eine schwarze Krawatte. Auf der schwarzen Krawatte war ein schwarzer Streifen zu erkennen. Wenn das Gentleman's Quarterly ein Heft über Auftragskiller gemacht hätte, Ranger wäre auf dem Titelblatt gelandet.
    »Steht dir gut«, sagte ich.
    »Ich passe mich nur der Rolle an«, konterte Ranger.
    Ich folgte ihm in den zweiten Stock, wo sich die einzige Suite des Hotels befand. Vor der Tür stand Tank, Arme verschränkt, Füße in Rührt-euch-Stellung. Er hatte das übliche schwarze Rangeman-T-Shirt und Cargo-Pants an und um die Hüften eine Waffe geschnallt.
    »Irgendwelche Probleme?«, erkundigte sich Ranger.
    »Nein«, antwortete Tank. »Sie hat ihr Zimmer nicht verlassen, seit ich die Schicht übernommen habe.«
    »Dann übernehmen wir jetzt«, sagte Ranger.
    Ich sah Tank auf seinem Weg zum Aufzug hinterher und dachte an Lula, die gerade einen Verlobungsring erstand. Als Verlobte konnte ich mir Tank und Lula noch vorstellen, aber wie sie ein geregeltes Eheleben führen wollten, das überstieg meine Fantasie.
    Ranger klopfte an Brendas Tür und wartete. Dann klopfte er ein zweites Mal.
    »Vielleicht ist sie auf der Toilette«, sagte ich.
    Ranger holte eine Pass Card aus seiner Tasche, schob sie in den Schlitz und öffnete die Tür. »Guck mal nach, wo sie steckt.«
    Auf Zehenspitzen betrat ich den Eingangsbereich und spähte ins Wohnzimmer. »Hallo?«, rief ich.
    Eine junge Frau huschte aus dem Schlafzimmer zur Tür. Sie war schlank, ihr Gesicht war verhärmt und hatte den gierigen, gehetzten Ausdruck eines Menschen, der gerade mit dem Rauchen aufgehört hatte. Ihre Frisur war ohne jeden Pfiff, das schwarze Haar schlicht hinter die Ohren gekämmt. Sie trug einen Rock, Strickpullover und Schuhe ohne Absatz. Sie machte keinen sonderlich glücklichen Eindruck. »Ja?«, sagte sie.
    »Security«, sagte ich. »Wir sind gekommen, um Brenda zur Benefizgala zu eskortieren.«
    »Sie macht sich gerade fertig.«
    »Ehrlich«, rief Brenda aus dem Schlafzimmer. »Warum muss ich mir das antun?!«
    Brenda war in Kentucky geboren und aufgewachsen. Sie hatte eine Stimme wie eine Country-Sängerin und nahm kein Blatt vor den Mund. Aus dem, was in den Klatschzeitungen zu lesen war, musste man schließen, dass sie mit ihren einundsechzig Jahren ein alternder Star auf dem absteigenden Ast war und dass ihr Abtritt nicht in Würde geschah.
    »Es ist eine Benefizveranstaltung«, sagte die junge Frau. »Eine Geste des guten Willens. Wir wollen versuchen, Ihr Image aufzupolieren, nachdem Sie letzte Woche den Kameramann überfahren haben.«
    »Das

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