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Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Aus seiner Personalakte wusste ich, dass er siebenundzwanzig Jahre alt war und auf einem Community College Strafrecht studiert hatte. Er hatte zwei Jahre als Polizist in einer Kleinstadt in Pennsylvania gearbeitet, aber dann gekündigt, um bei Rangeman anzufangen.
    »In der Frühschicht kommen dauernd solche Anrufe«, sagte King. »Falscher Alarm am laufenden Band. Die Leute stehen auf und haben vergessen, dass die Alarmanlage eingeschaltet ist. Bis ich an Chet übergebe, hat sich aber alles wieder beruhigt. Friedlich wie auf dem Friedhof ist es dann.«
    Als Chet zur Schichtübergabe erschien, schlenderte ich aus meinem Kabuff wieder hinüber und versuchte es mit Smalltalk. Chet war höflich, aber nicht gerade einladend, und ich hatte das Gefühl, als würde ich noch zu dem Friedhofsyndrom beitragen, deswegen verdrückte ich mich wieder und startete meine Computerrecherche über einen säumigen Kunden von Rangeman.
    Louis hatte sich mit einem neuen Stuhl revanchiert, jedenfalls tat mein Hintern nicht nach einer halben Stunde gleich wieder weh. Ich trug eine schwarze Hose mit etwas Stretch im Stoff und ein kurzärmliges T-Shirt mit V-Ausschnitt und aufgesticktem Rangeman-Logo, darunter mein Name. Außerdem hatte Ella mir noch Cargo Pants gegeben, dazu passende Button-down-Blusen mit Ärmeln zum Hochkrempeln, zwei knappe Stretchröcke, schwarze Sportschuhe und eine schwarze Windjacke. Für Unterwäsche war ich selbst verantwortlich.
    Kurz vor Mittag spürte ich eine atmosphärische Veränderung, und ich blickte auf und sah, dass Ranger wieder an Deck war. Er wechselte mit jedem der Männer an den Überwachungsstationen ein paar Worte, griff sich ein Sandwich aus der Küche und schaute auf dem Weg in sein Büro kurz an meinem Kabuff vorbei. Er war frisch geduscht und rasiert, und seine schwarze Hose und das schwarze Hemd passten ihm wie angegossen.
    »In einer Viertelstunde habe ich eine Besprechung mit einem Kunden«, sagte er. »Danach muss ich Papierkram erledigen, und ab sechs schiebe ich noch mal eine Schicht Wachdienst. Wie weit bist du gestern mit der Liste der Objekte gekommen?«
    »Nicht sehr weit. Ich wollte jetzt hier Schluss machen und den Nachmittag über die restlichen Objekte abfahren.«
    »Brauchst du einen Firmenwagen?«
    »Nein. Ich komme schon klar mit meinem Escort.«
    Ich packte mich in mein neues Rangeman-Sweatshirt, hing mir meine Umhängetasche über die Schulter und ging in die Küche, um mich an dem Büfett zu bedienen. Ella hatte Gemüsesuppe und Cracker, diverse Sandwichs, eine Salatbar und einen Korb mit verschiedenen Obstsorten angerichtet. Ich überflog alles mit einem Blick und stieß einen Seufzer aus.
    Ramon stand hinter mir und lachte schallend. »Soll ich raten, was der Seufzer zu bedeuten hat? Du hast Heißhunger auf Hotdog, Pommes und einen Brownie mit ’ner Kugel Eis.«
    »Für ein Sandwich mit Fleischbällchen und ein fettes Stück Geburtstagstorte würde ich jetzt alles geben, aber ich weiß ja, dass diese Kost hier gesünder für mich ist«, sagte ich und entschied mich für ein Brathühnchen-Sandwich.
    »Ja, das rede ich mir auch immer ein. Wenn ich mal bei meinem Job erschossen werden sollte, findet sich kein Gramm Fett zu viel an meinem Körper.«
    »Hast du Angst davor?«
    »Einen tödlichen Schuss abzukriegen? Nein. Davor habe ich eigentlich keine Angst. In Wirklichkeit ist das meiste an unserem Job Routine, und nur gelegentlich kann es richtig krass übel werden.«
    Ich stopfte das Sandwich in meine Tasche und nahm mir noch einen Apfel und einen Müsliriegel. »Ich muss los«, sagte ich. »Hab noch einiges zu erledigen.«
    »Lass dich nicht aufhalten.«
    Ich fuhr mit dem Aufzug in die Tiefgarage, riss die halb verrostete Fahrertür an meinem abgewrackten Escort auf und kutschierte raus auf die Straße. Wahrscheinlich war es dumm von mir, nicht auf Rangers Angebot einzugehen und den Firmenwagen auszuschlagen, aber in dem Moment, als er mich danach gefragt hatte, konnte ich einfach nicht anders. Mein Auto-Karma war beschissen, und so fühlte ich mich auch immer, wenn ich mit Rangers Porsche fuhr und das Teil wieder mal geklaut oder von einem Müllschlucker zermalmt wurde, was auch schon vorgekommen ist.
    Auf dem Beifahrersitz lag mein ausgebreiteter Stadtplan, und ich fuhr ein Objekt nach dem anderen ab, Stadtteil für Stadtteil. Gegen vier Uhr hatte ich alle Immobilien durch, bei fünf war ich zu der Einschätzung gelangt, dass sie alle besonders einbruchgefährdet waren.

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