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Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ich nicht noch versehentlich in den Telefonhörer spuckte. Mal ehrlich, was kann daran so schwer sein, eine Frau durch die Hintertür abzuschieben? Was will er mir weismachen?
    »Ich muss aufhören«, sagte Morelli. »Sie guckt so komisch auf meine Flasche Olivenöl.«
    Ich steckte mir den Finger in den Mund, um Würgegeräusche zu provozieren, und legte auf.
    »Was sollte das denn?«, wollte Connie wissen.
    »Joyce Barnhardt versucht, ihre Lasagne an Morelli zu verfüttern.«
    »Die Frau ist die reinste Pest«, sagte Connie.
    »Morelli gefällt mir in der Schmierenkomödie auch nicht gerade.«
    »Er ist ein Mann«, sagte Connie, als würde das bereits alles erklären.
    »Ich gehe besser mal nach Hause und gucke, was Lula so treibt.«
    »Ich weiß, was sie treibt«, sagte Connie. »Sie rührt wieder irgendeine Barbecuesauce zusammen. Mit deiner Oma.«
    »In meiner Wohnung?«
    »Das hatte sie jedenfalls vor.«
    Iiiih! Meine Wohnung ist kein schickes Designerloft, aber es ist mein Reich, ich habe kein anderes. Schlimm genug, dass Lula jetzt darin hauste. Lula und Grandma zusammen, das wäre ein Fiasko.
    »Ich muss los«, sagte ich zu Connie. »Bis morgen.«
    Plötzlich steckte Vinnie den Kopf durch die Tür. »Wo willst du hin? Warum trägst du Rangeman-Klamotten? Arbeitest du schwarz nebenher? Du taugst ja schon nichts, wenn du ganztags für mich arbeitest. Muss ich dich jetzt auch noch mit Ranger teilen?«
    »Ich habe in dieser Woche zwei Kautionsflüchtlinge für dich geschnappt.«
    »Na und?«, sagte Vinnie. »Was ist mit den vielen anderen, die sich noch draußen herumtreiben? Ich bin kein Wohlfahrtsunternehmen. Ich kaufe diese Idioten nicht aus dem Gefängnis frei, um mein Gewissen zu beruhigen. Und außerdem: Da draußen warten genug Kautionsdetektive, die liebend gerne für mich arbeiten würden. Du wärst schnell zu ersetzen.«
    »Lucille hat angedeutet, dass sie ihr Haus mal wieder neu einrichten will«, sagte Connie. »Vinnie braucht Geld.«
    Lucille war Vinnies Frau. Seit Jahren quälte sie ihn damit, dass sie alle naselang ihr gemeinsames Haus neu eingerichtet haben wollte. Sie gab sein Geld schneller aus, als er es verdiente. Es war ihre Rache dafür, dass Vinnie alles pimperte, was sich auf zwei Beinen bewegte. Das einzig Gute war, dass Vinnie ordentlich Druck bekam, denn Lucilles Vater, Harry der Hammer, finanzierte das Kautionsbüro. Wenn Lucille den armen Vinnie verließ, wäre er nicht nur ohne Arbeit, die Chancen stünden auch nicht schlecht, dass er Stanley Chipotle Gesellschaft leisten würde.
    »Die Frau bringt mich noch mal um«, sagte Vinnie. »Ich kann mir nicht mal einen Hotdog zum Mittagessen leisten. Und mein Steuerberater hat mir mein iPhone abgenommen.«
    Eigentlich wäre es gar nicht gut, wenn Vinnie Pleite machte. Denn statt sich die Liebesdienste bei den Profis in der Stark Street zu erkaufen, wäre er gezwungen, sich an den Enten im Park zu vergehen.

9
    Ich verließ das Kautionsbüro, gondelte die Hamilton Avenue entlang und bog ein paar Querstraßen weiter nach rechts ab in Morellis Viertel. Meine Motive wollte ich lieber nicht so genau erforschen. Pathologische Neugier sei die treibende Kraft, redete ich mir ein, aber für etwas so Harmloses schlug mein Herz viel zu schnell. Ich bog nach links in Morellis Straße, ließ den Wagen ausrollen und bremste vor Morellis Haus ab. Sein SUV stand nicht da, auch von Joyce’ Auto keine Spur. Im Haus brannte kein Licht, keine Anzeichen, dass sich dort irgendjemand aufhielt. Ich startete wieder durch, bog an der nächsten Kreuzung ab und nahm Kurs Richtung Chambersburg. Dort kutschierte ich noch an dem Haus von Morellis Bruder vorbei, aber auch da stand sein SUV nicht.
    Reiß dich zusammen, Mädchen, sagte ich mir. Kein Grund, sich verrückt zu machen. Morelli ist ein freier Mensch, er kann tun und lassen, was er will. Wenn er sich unbedingt wie ein Vollidiot aufführen will und der Barnhardt hinterherhecheln, o. k., sein Problem. Ich muss davon ausgehen, dass er sich noch mit anderen Frauen trifft. Das soll vorkommen, wenn Paare auseinandergehen. Sie treffen sich mit anderen Leuten, oder? Nur weil ich mich nicht mit anderen Leuten treffen will, muss Morelli ja nicht das Gleiche wollen. Ich gehöre eher zu den Menschen, die viel Platz brauchen zwischen zwei Beziehungen. Ich stürze mich nicht gleich in die nächste. Und für One-Night-Stands bin ich schon gar nicht zu haben. Normalerweise. Mit Ranger gab es mal so was Ähnliches, aber

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