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Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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verließ. Der Himmel war bewölkt, und es nieselte. Ich machte noch mal einen Schwenker vorbei an den Gebäuden, die ich vorher schon überprüft hatte. Es herrschte starker Verkehr, und ich konnte nur einen kurzen Blick auf Rangers Vertragshäuser erhaschen. Der Nieselregen ging in einen richtigen Regen über, und ich beschloss, für heute Feierabend zu machen und meine Tour morgen früh fortzusetzen.
    Eine Stunde später saß ich im Schlafanzug gemütlich vorm Fernseher, da kreuzte Lula auf.
    »Ich schwöre dir, ich hatte ja keine Ahnung, worauf ich mich da eingelassen habe.« Lula rauschte durch den Flur und marschierte schnurstracks zum Kühlschrank. »Was haben wir denn hier? Hast du heute Abend wieder bei deiner Mutter gegessen? Hast du die Reste mitgebracht? Ich brauche was, um meinen Magen zu beruhigen. Wenn das so weitergeht, kriege ich noch Krebs oder Durchfall oder sonst was.« Sie ließ den Schmorbraten und den Kartoffelbrei links liegen und machte sich gleich über den gestürzten Ananaskuchen her. »Den darf ich doch essen, oder?«
    »Bedien dich.«
    Lula holte sich eine Gabel aus der Besteckschublade und stach damit in den Kuchen. »Ich hatte mich doch mit dem heißen Feuerwehrtypen verabredet. Du weißt schon, diesen saftigen Brocken mit den runden Muskelpaketen am ganzen Körper. Er hat mich besucht, und wir haben uns nett unterhalten. Lief alles prima, eins kam zum anderen, und dann fragt er mich, ob er mal in mein Schlafzimmer dürfe. Ich sag zu ihm, er würde praktisch auf meinem Schlafzimmer sitzen, weil, ich musste ja schließlich meine ganzen Klamotten irgendwo unterbringen. Wo bitte schön soll eine anständige Frau ihre Schuhe und ihre schicken Fummel hintun, wenn nicht ins Schlafzimmer? Na gut, ich denke, er macht sich eben zurecht oder so, und ich klappe schon mal das Schlafsofa auf und achte nicht weiter auf ihn. Dann drehe ich mich wieder um, und plötzlich steht er in dem Cocktailkleid aus meiner Dolly-Parton-Collection vor mir.«
    »Ist nicht wahr!«
    »Die reine Wahrheit. Und gut sah er darin auch nicht gerade aus. Es stand ihm einfach nicht. Er sieht meinen Blick und sagt: Du hast doch hoffentlich nichts dagegen, wenn ich mal deine Kleidchen probiere. Und ich so, klar habe ich was dagegen, was sonst? Das Kleid passt dir nicht. Es platzt aus allen Nähten. Es ist mein Lieblingskleid, und du machst es kaputt.«
    »Und dann?«
    »Er ist eingeschnappt und meint, er sähe irre gut in dem Kleid aus, und von wegen aus allen Nähten platzen und so, das müsste ich gerade sagen. Ich frage ihn, was er damit meint, und da sagt der doch glatt zu mir: Denk mal scharf nach, Fettschneckchen!«
    Ich hielt die Luft an. Lula Fettschneckchen zu nennen war eine Todsünde.
    »Danach wurde ich richtig fies«, sagte Lula. »Die traurigen Details will ich dir lieber ersparen, aber der Kerl war ruck, zuck! aus meiner Wohnung, und mein Kleid hatte er da auch nicht mehr an.« Sie sah auf ihren leeren Teller. »Was ist denn mit dem Kuchen passiert?«
    »Du hast ihn aufgegessen.«
    »Hunh«, sagte Lula. »Habe ich gar nicht gemerkt.«
    »Wie gewonnen, so zerronnen.«
    »Du hast ja so recht. Trifft auf Kuchen und Männer zu.«
    »So traumatisch, dass man ein Magengeschwür davon kriegt, hört sich die Geschichte aber nun auch wieder nicht an.«
    »Das war ja auch nicht das traumatische Erlebnis. Das traumatische Erlebnis kam erst danach, nachdem ich den Kerl aus dem Haus geworfen hatte. Ich packe gerade mein Röckchen wieder in den Schrank, da klopft es an der Tür. Ich denke natürlich, es ist der durchgeknallte Feuerwehrmann, der seine Klamotten zurückhaben will …«
    »Ist er denn ohne Kleidung aus dem Haus gegangen?«
    »Als ich meine Pistole holen ging, hatte er es plötzlich ganz eilig. Seine Sachen hatte ich da schon aus dem Fenster geworfen. Du weißt ja, ich wohne im ersten Stock, und seine Kleider flatterten runter auf die Erde und landeten in einem Strauch. Das hatte er wahrscheinlich nicht mitbekommen. Ich denke also, ist nur der Penner an der Tür, und ich mache auf, und da stehen die Chipotle-Killer vor mir, der eine wieder mit seinem riesigen verkackten Hackbeil, der andere mit einer Knarre.«
    »Schreck, lass nach!«
    »Tja, das habe ich mir auch gesagt. Ich knalle auf der Stelle die Tür wieder zu, und Peng! Peng! Peng! , sausen drei Kugeln durch mein Türblatt. Die haben vielleicht Nerven! Meine Tür so zu verunstalten. Dabei gehört mir die Tür gar nicht. Das ist eine Mietwohnung. Sehe ich

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