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Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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gemacht, und dafür müssen Sie vor Gericht.«
    »Ich habe nichts verbrochen«, sagte Myron. »Ich habe mir nur meinen Schadenersatz abgeholt. Der Quacksalber von Zahnarzt hat mir ein schlechtes Gebiss gemacht. Es hat nicht gepasst. Deswegen wollte ich mein Geld zurückhaben.«
    »Das sehe ich ein, aber Sie haben es sich mit Waffengewalt geholt.«
    »Das habe ich nur gemacht, weil ich sonst erst im Januar einen Termin bekommen hätte. Ich bin nur bis zu seiner zickigen Sprechstundenhilfe gekommen, weiter nicht. Als ich meine Pistole dabeihatte, bin ich sofort drangekommen. Ich kann nicht bis in alle Ewigkeit auf mein Geld warten. Ich bin ein alter Mann.«
    »Was ist denn mit dem Gebiss?«, fragte Lula. »Wo ist es jetzt?«
    »Das liegt beim Zahnarzt. Ich habe mein Geld wieder – und er sein Gebiss.«
    »Ist doch nur fair«, sagte Lula.
    »Das muss der Richter entscheiden«, sagte ich. »Jedenfalls müssen Sie aufs Gericht.«
    Myron verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich böse an. »Na, dann versuchen Sie das mal.«
    »Das wird unangenehm«, sagte Lula. »Wir hätten ihn Barnhardt überlassen sollen.«
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, sagte ich zu Myron. »Wenn Sie mitkommen, mache ich ein Date mit meiner Oma für Sie klar. Die ist echt süß.«
    »Würde sie sich auf ein Schmuspusi mit mir einlassen?«
    »Nein!«
    »Was haben Sie bloß immer mit Ihrem Schmusipusi?«, sagte Lula. »Besorgen Sie es sich doch selbst wie jeder vernünftige Mensch, dann haben Sie Ihre Ruhe.«
    »Eigentlich kann er ja nicht so schwer sein«, sagte ich zu Lula. »Ich schätze mal siebzig, achtzig Kilo. Wenn wir ihm alle viere zusammenbinden, könnten wir ihn bis zum Auto tragen.«
    »Ja, und Zähne hat er auch keine. Wir brauchen also keine Angst zu haben, dass er zubeißt.«
    »Das dürfen Sie mir nicht antun«, sagte Myron. »Ich bin ein alter Mann. Ich würde einen Herzinfarkt bekommen. Ich würde mir in die Hose machen.«
    Lula stemmte die Fäuste in die Seiten. »Sich einnässen, das kann ich echt nicht ab. Hat was Entwürdigendes. Und es versaut die Polster.«
    Ich wandte mich wieder Myron zu. »Und? Wie hätten Sie es gern?«
    »Bevor Sie mir Arme und Beine zusammenbinden, muss ich noch mal aufs Klo«, sagte Myron. »Andernfalls würde ich wirklich in die Hose pissen.«
    »Ich gebe Ihnen drei Minuten«, sagte ich zu ihm.
    »Drei Minuten sind zu wenig für einen alten Mann wie mich. Meine Prostata ist so groß wie ein Basketball.«
    »Jetzt gehen Sie schon!«
    Myron trottete zum Klo, während Lula und ich im Wohnzimmer warteten. Fünf Minuten gingen vorbei. Zehn Minuten. Ich ging zur Toilette und klopfte an die Tür. Keine Antwort.
    »Myron?«
    Nichts. Ich drehte am Türknauf. Abgeschlossen. Ich rief noch mal seinen Namen und klopfte noch lauter. Scheiße!
    »Ich brauche etwas, um das Schloss aufzubrechen«, sagte ich zu Lula. »Hast du eine Sicherheitsnadel? Einen Hähnchenspieß? Eine Stricknadel?«
    »Ich kann dir nur eine Haarklammer geben.«
    Lula bog das Teil auseinander, führte das spitze Ende in das kleine Loch ein, die Tür sprang auf, und wir spähten hinein. Kein Myron im Klo, und das Fenster stand offen.
    »Ganz schön beweglich der alte Knabe«, sagte Lula und sah aus dem Fenster.
    Es war das zweite Mal heute, dass ein Kautionsflüchtling durch ein Fenster abgehauen war. Ich konnte mich nicht mal mehr als nur ›inkompetent‹ einstufen, ›geistig minderbemittelt‹ hätte es genauer getroffen.
    »Was sollen wir jetzt machen?«, fragte Lula.
    Normalerweise wäre ich jetzt durch das Viertel gestreift und hätte meinen Ausreißer aufgespürt, doch mit Lula in ihrem gelben Elastan waren wir viel zu auffällig. Lula konnte man wahrscheinlich sogar vom Space Shuttle aus sehen.
    »Ich fahre dich erst mal zurück zum Büro. Dann muss ich mich wieder um Rangers Objekte kümmern«, sagte ich. »Morelli hat mir gesagt, die Spurensicherung hat deine Wohnung freigegeben. Will dein Vermieter dir die Tür ersetzen?«
    »Das weiß ich nicht. Ich rufe ihn an und frage.«
    Ich fuhr extra zweimal am Kautionsbüro vorbei, bevor ich Lula am Straßenrand absetzte.
    »Ich kann nichts Verdächtiges sehen«, sagte ich. »Ich glaube, es besteht keine Gefahr.«
    »Wieder so ein aufwühlender Tag. Erst die beiden Arschlöcher, die mich töten wollen, und dann stellt sich auch noch heraus, dass ich zu dick bin. Ich glaube, ich probiere es noch mal mit der Schinkendiät.«
    »Die Schinkendiät ist ungesund. Als du die damals

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