Kuss Mit Sosse
abgefackelt.«
»Das ist bei Ranger wohl nicht gut angekommen, was?«
»Er hat Ernie in seinem Nest aufgestöbert und ausgemerzt wie eine Ratte.«
»Ich mag Rangers Methoden nicht immer, aber ich muss gestehen, er macht gute Arbeit.«
Bob war dazu übergegangen, mit seinem Hintern im Kreis über den Rasen zu wischen.
»Vielleicht gehst du doch besser zum Tierarzt mit ihm«, sagte ich.
»Ach, das ist doch noch gar nichts«, sagte Morelli. »Erinnerst du dich noch, als er mal deinen roten Stringtanga gefressen hatte? Und meinen Strumpf.«
»Das war mein Lieblingstanga.«
»Meiner auch«, sagte Morelli. Der Schweiß stand ihm plötzlich im Gesicht, und er krümmte sich vor Schmerz. »Oh Gott, diese Magenkrämpfe! Ich muss ins Haus, auf die Toilette, mich hinlegen.«
»Soll ich dir helfen? Soll ich dir was aus der Apotheke besorgen?«
»Nicht nötig, aber danke für das Angebot.« Morelli winkte, nahm Bob, und gemeinsam schlurften Hund und Herrchen ins Haus.
Ein trauriger Anblick. Ich hatte gedacht, ich würde Schadenfreude empfinden, aber so war es gar nicht. Es war einfach nur traurig. Ich schaltete den Autopiloten ein und fuhr zu meiner Wohnung, ganz überrascht, als ich wenig später registrierte, dass ich auf meinem Parkplatz stand. Ich holte den Wäschekorb aus dem Kofferraum, schleppte ihn hoch in den ersten Stock, schloss die Tür auf und lauschte der wunderbaren Stille in meiner leeren Wohnung. Gleichzeitig machte mich die Stille einsam. Rex war noch bei Ranger einquartiert, ich wurde also nicht von raschelnder Hamsterstreu oder dem quietschenden Hamsterrad begrüßt. Ich trug den Wäschekorb ins Schlafzimmer, stellte ihn auf dem Boden ab, da klingelte mein Handy.
»Blöde Zicke«, sagte Joyce Barnhardt am anderen Ende.
»Probleme?«
»Du hast mich vergiftet.«
»Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.«
»Tu nicht so blöd. Du hast mir deine Schweinekoteletts aufgedrängt. Und du hast genau gewusst, dass sie verdorben waren.«
»Ich würde mich ja liebend gerne weiter mit dir unterhalten, Joyce, aber ich muss dringend etwas erledigen.«
»Dafür wirst du mir büßen – sobald ich von der Toilette loskomme.«
Ich warf Joyce aus der Leitung, dann hörte ich, wie die Wohnungstür geöffnet wurde.
»Du hast doch nichts dagegen, wenn ich einfach so hereinplatze«, rief Lula aus dem Flur. »Ich habe immer noch die Wohnungsschlüssel, die du mir gegeben hast.«
»Kein Problem«, sagte ich und ging ihr entgegen.
Plötzlich machte es peng! unten auf dem Parkplatz, und eine Glasscheibe ging zu Bruch.
»Könnte das Fenster in der Nachbarwohnung sein«, sagte Lula.
Wir rissen das Esszimmerfenster auf und sahen hinunter zum Parkplatz. Zwei Männer standen da, einer mit Schrotflinte. Beide Männer trugen Zorro-Masken, aber wir erkannten sie trotzdem, denn einer von ihnen kicherte. Es waren die Chipotle-Killer.
»Du Penner!«, schrie der eine den anderen an. »Kannst du nicht mal eine blöde Brandbombe ins richtige Fenster schießen. Totalversager. Du kriegst wirklich nichts gebacken.«
»Du hast gesagt, sie hat die Wohnung ganz außen.«
»Ich habe gesagt, neben der Wohnung ganz außen.«
»Ich glaube, aus der Nachbarwohnung dringt Rauch«, sagte Lula.
Nebenan schrillte der Feuermelder, und ich hörte, wie im Hausflur Türen geöffnet und wieder geschlossen wurden, Rufe und Schreie. Ich wandte mich wieder dem Geschehen unten auf dem Parkplatz zu und sah, wie jetzt der kleinere der beiden Männer die Waffe anlegte.
»Oh Scheiße«, sagte Lula. »Deckung!«
Wir legten uns flach auf den Boden, und wieder peng! Eine kleine schwarze Kugel sauste an uns vorbei, prallte an die gegenüberliegende Wand und ging in Flammen auf. Die Flammen rasten über den Teppich und sprangen auf die Gardine über.
»Feuer!«, schrie Lula. »Feuer! Feuer! Wir sterben. Wir schmoren wie in der Hölle.«
Ich eilte in die Küche, holte den Feuerlöscher, der unter der Spüle klemmte, und lief damit zurück ins Esszimmer. Mittlerweile hatten die Flammen auf das Wohnzimmer übergegriffen, und das Sofa stand in Flammen. Ich spritzte den Löschschaum auf das Sofa und die Gardinen, dann ließ ich alles stehen und liegen und rannte zur Tür. Unterwegs schnappte ich mir nur meine Umhängetasche, erleichtert, dass Rex bei Ranger war.
Lula hatte sich bereits in den Hausflur gerettet, zusammen mit Dillon Ruddick, dem Hausmeister. Dillon richtete einen Feuerwehrschlauch in die Nachbarwohnung, Mr. Macko half ihm dabei. Lula und
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