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Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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gemacht.«
    »Schön. Ich habe Larry gesagt, er soll herkommen, sobald seine Schicht vorbei ist«, gab Lula bekannt. »Er zeigt uns, wie man richtig grillt. Er müsste jeden Moment hier sein.«
    Es klingelte, und Grandma machte die Tür auf.
    »Sieh an, sieh an«, hörte ich sie flöten. »Sie müssen Larry sein. Kommen Sie herein. Wir sind in der Küche und warten schon auf Sie. Und das hier ist mein Schwiegersohn Frank.«
    »Ach, du heiliger Strohsack!«, entfuhr es meinem Vater. »Können Sie mir mal sagen, wen Sie hier darstellen wollen?«
    »Das ist aus meiner Julia-Child-Collection«, sagte Larry. »Ich weiß, sie hat nie gegrillt, aber ich liebe die Schlichtheit ihrer Kleider und ihrer Speisen.«
    Ich steckte den Kopf durch die Küchentür und sah, am Esszimmer vorbei, ins Wohnzimmer. Larry trug eine braune Lockenperücke, eine flieder und rosa gemusterte Bluse, einen blauen Rock und blaue Pumps mit sehr niedrigen Absätzen. Die Ähnlichkeit mit Julia Child war erschreckend.
    Mein Vater äußerte irgendetwas, das sich wie Schwuchteltucke oder so anhörte, und Grandma stellte Larry meiner Mutter vor.
    »Angenehm«, sagte meine Mutter. Dann bekreuzigte sie sich und griff nach der Schnapsflasche im Regal neben dem Herd.
    »Wir hatten ein kleines Malheur mit dem Grill vor ein paar Tagen«, sagte Lula zu Larry. »Aber wir haben ihn reparieren lassen, und jetzt müsste er eigentlich funktionieren. Er steht hinten im Garten.«
    »Hier sind auch schon die Hühnchen«, sagte Grandma. »Wir haben sie in die Sauce eingelegt, darum hatten Sie uns ja gebeten.«
    Lula schnappte sich das Tablett mit den Hühnchen, meine Mutter klammerte sich an ihren Highball, und meine Oma holte einen Besen.
    »Wozu brauchen wir den?«, fragte Larry sie.
    »Um die Hunde zu vertreiben«, antwortete Grandma.
    Wir begaben uns nach draußen, Larry ging zum Grill, wir anderen hielten uns im Hintergrund. Nicht, dass wir Larry die männliche Tat des Grillanzündens nicht zugetraut hätten, doch für uns lauerte in dem harmlosen Grill eine Höllenmaschine.
    Nach minutenlangem Herumhantieren hatte Larry den Grill endlich zum Brennen gebracht. Er justierte die Flamme und legte die Hühnchen aus.
    »Gut, dass Sie heute nicht die Abendschicht als Mister Clucky machen müssen«, sagte Grandma.
    »Ich kriege nie die Sonntagsabendschicht«, sagte Larry. »Sonntagsabends ist tote Hose. Zum Brunch und am späten Nachmittag ist am meisten los. Ich kriege immer diese Schichten zugeteilt, weil ich der beste Mister Clucky bin.«
    »Als Julia Child sind Sie aber auch nicht schlecht«, sagte Grandma. »Halloween macht sicher Spaß mit Ihnen.«
    Um Punkt sechs Uhr nahm mein Vater seinen Platz am Tisch ein, und wir beeilten uns, das Essen aufzutragen. Als wir uns auch hinsetzten, sah ich, dass noch ein Gedeck auf dem Tisch lag.
    »Habt ihr es wieder nicht lassen können?«, sagte ich zu meiner Mutter.
    »Er ist ein netter Kerl«, sagte meine Mutter. »Ich habe ihn im Supermarkt getroffen. Er hat mir geholfen, die richtige Grapefruit auszusuchen. Und dann hat sich herausgestellt, dass er mit Biddy Gurkin verwandt ist.«
    Es klingelte, und Grandma sprang von ihrem Stuhl auf. »Ich gehe ran. Ich finde es immer schön, wenn ein neuer Mann an unserem Esstisch sitzt.«
    »Hört auf damit«, sagte ich zu meiner Mutter. »Ich will keinen neuen Mann.«
    »Irgendwann bin ich tot«, antwortete meine Mutter. »Was dann? Dann wärst du froh, wenn du jemanden an deiner Seite hättest.«
    »Ich habe Rex.«
    »Darf ich vorstellen: Peter Pillermann«, sagte Grandma und führte einen großen, kahlköpfigen, rotgesichtigen Mann ins Zimmer.
    Lula prustete vor Lachen, dass ihr das Wasser aus der Nase spritzte, und mein Vater verschluckte sich an einem Stück Brot.
    »Entschuldigung«, sagte Lula. »Ich habe nur noch nie jemanden kennengelernt, der Pillermann heißt.«
    Meine Mutter leerte ihren Highball in einem Zug und sah sehnsüchtig zur Küche.
    »Kommen Sie, setzen Sie sich. Nehmen Sie sich von den Hühnchen«, sagte Grandma zu Peter Pillermann. »Ein Spezialgericht.«
    Peter setzte sich hin und sah zu Larry, der ihm gegenübersaß. »Ich dachte, Sie wären längst tot.«
    »Es ist nicht die echte Julia Child«, sagte Grandma. »Das ist Larry, als Julia Child zurechtgemacht. Heute Morgen war er noch Mister Clucky.«
    »Abartig«, sagte Peter.
    »Nicht so abartig wie der Name Pillermann«, konterte Larry.
    »So heiße ich nun mal, Arschloch.«
    »Haben Sie gerade Arschloch zu mir

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