Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
gesagt?«
    »Ich könnte auch Arschficker sagen.«
    »Ich glaube, Sie haben da etwas falsch verstanden«, sagte Grandma. »Das ist kein Hüftenschwenker, das ist Mister Clucky.«
    »Wo bleiben die Brötchen«, protestierte mein Vater.
    Meine Mutter und meine Oma gehorchten aufs Wort und reichten meinem Vater die Brötchen.
    »Was machen Sie in dem Supermarkt?«, fragte Grandma unseren Gast.
    »Ich bin Filialleiterassistent und zuständig für die Agrarprodukte. Ich bin der Gemüsespezialist.«
    »Das ist bestimmt ein toller Job«, sagte Grandma.
    »Mit Obst kenne ich mich aber auch gut aus«, sagte Peter. »Besonders mit Bananen. Nur Bananenlutscher habe ich noch nie gesehen.« Er sah zu Larry. »Nichts für ungut.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Larry nach. »Haben Sie eben Bananenlutscher zu mir gesagt?«
    »Sie sehen zwar nicht wie eine Banane aus, aber lutschen tun Sie bestimmt gern.«
    »Wohl ’ne Meise, was?«
    »He, Freundchen, wer trägt denn hier Damenunterwäsche?«
    »Wir leben in den Vereinigten Staaten von Amerika«, sagte Larry. »Und hier kann ich anziehen, was ich will.«
    »Hören Sie lieber auf, ihn zu ärgern«, sagte Lula zu Peter. »Passen Sie gut auf, sonst macht Ihr Zwergenhintern noch Bekanntschaft mit meinem Fuß.«
    »Ach Gottchen, das macht mir aber Angst«, sagte Peter. »Fühlt sich die fette Henne bemüßigt, unserem Homofötzelchen zu Hilfe zu eilen.«
    Lula war sofort auf den Beinen. »Hat hier jemand fette Henne zu mir gesagt? Das will ich lieber nicht gehört haben.«
    »Fette Henne, fette Henne, fette Henne«, sagte Peter.
    »Mösenputzer, Mösenputzer, Mösenputzer«, sagte Larry.
    »Wer mich Mösenputzer nennt, dem schlag ich den Schädel ein«, sagte Peter. Er hechtete über den Tisch und griff unsere gute Julia Child an.
    Wenig später wälzten sich die beiden Männer ineinander verhakt, aufeinander dreschend und stöhnend auf dem Boden.
    »Jetzt sieh sich einer das an!«, sagte Grandma und beugte sich über den Tisch. »Er trägt tatsächlich Damenunterwäsche.«
    Mein Vater hielt den Kopf gesenkt, stopfte sich die mit Butter beschmierten Brötchen und das Barbecue-Hähnchen in den Mund, meine Mutter ging in die Küche, um ihr Glas nachzufüllen.
    Lula holte ihre Glock aus der Handtasche und setzte eine Runde Blei in die Zimmerdecke. Ein Stück Putz platschte auf den Tisch, und Larry und Peter hielten lange genug in ihrem Kampf inne, um sich klar zu werden, wo sie sich befanden.
    »Wir haben Hähnchen auf dem Tisch«, sagte Lula und richtete ihre Pistole auf die beiden Männer. »Ich verlange ein bisschen mehr Respekt für das Tier. Was denkt ihr euch eigentlich dabei! Sich beim Essen auf dem Boden zu wälzen! Hebt gefälligst eure Saftärsche wieder auf eure Stühle und benehmt euch anständig. Wir sind hier nicht im Urwald. Außerdem ist in ein paar Tagen der Kochwettbewerb, und ich muss wissen, ob ihr von meiner Sauce Durchfall kriegt oder nicht. Bei allen anderen Versuchen ist es den Bekochten nämlich danach hinten wie Bindfaden wieder herausgekommen.«
    Larry rückte seinen Stuhl zurecht und setzte sich wieder hin, und auch Peter nahm auf der anderen Seite des Tisches wieder seinen Platz ein. Peters Nase blutete ein bisschen, und Larry blühte ein blauer Fleck an der Backe.
    »Ich kann nur hoffen, dass unser Hähnchen gut schmeckt«, sagte Grandma und schaufelte sich zuerst Krautsalat auf ihren Teller. »Ich habe nämlich Hunger.«
    Alle sahen meinen Vater an. Er hatte in aller Seelenruhe weitergegessen.
    »Wie schmeckt dir das Hähnchen?«, fragte meine Mutter ihn.
    »Einigermaßen«, sagte mein Vater. »Gebraten wäre es besser.«
    Peter probierte einen Schenkel. »Das schmeckt ziemlich gut«, sagte er und nahm sich noch ein Stück.
    »Es ist Larrys Rezept«, sagte Grandma.
    Peter sah zu Larry. »Echt? Wie kriegen Sie den süßen, aber würzigen Geschmack hin?«
    »Brombeergelee«, sagte Larry. »Man tut einen Teelöffel Brombeergelee an die scharfe Sauce.«
    »Da wäre ich nie draufgekommen«, sagte Peter.
    Ich biss in ein Brötchen und knabberte einen Happen von der Hähnchenkeule ab. Peter hatte recht. Das Fleisch war gut. Sehr gut. Ich machte mir keine Illusionen, dass wir den Wettbewerb gewinnen würden, doch wenigstens würden wir niemanden vergiften.
    Mein Vater griff nach der Butterdose und entdeckte den Gipsflatschen in der Mitte des Tisches. »Wo kommt der denn her?«, fragte er.
    Niemand sagte etwas.
    Mein Vater sah an die Decke und entdeckte das Loch.

Weitere Kostenlose Bücher