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Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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zu Duffys Sprechzimmer.
    »Das ist sie«, sagte Myron. »Miss Zickig.«
    Miss Zickig war in den Vierzigern und sah einigermaßen ansprechend aus, kurzes dunkelblondes Haar, minimales Make-up, blauer Zahnarztkittel mit aufgesticktem Namen Tammy .
    »Kommen Sie mir ja nicht zu nahe«, sagte Tammy. »Sonst rufe ich den Wachschutz.«
    »Nicht nötig«, sagte ich. »Wir sind nicht bewaffnet.« Ich wandte mich Myron zu. »Stimmt doch, oder?«
    »Meine Tochter hat mir meine Pistole abgenommen«, sagte Myron.
    »Wir hätten gerne Mr. Duffy gesprochen«, sagte ich zu Tammy.
    »Haben Sie einen Termin?«
    »Nein.«
    »Dr. Duffy behandelt nur nach Terminvereinbarung.«
    »Ja«, sagte ich. »Aber Sie haben gerade geöffnet, und es ist noch kein Patient da.«
    »Tut mir leid. Sie müssen einen Termin vereinbaren.«
    »Gut«, sagte ich. »Dann hätte ich gerne einen Termin für jetzt. Der ist doch noch frei, oder?«
    »Dr. Duffy empfängt erst ab zehn Uhr.«
    »O.k. Dann geben Sie mir einen Termin für zehn Uhr.«
    »Der ist schon besetzt«, sagte sie und blätterte in ihrem Terminplaner. »Der nächste freie Termin wäre in drei Wochen.«
    »Hören Sie mal«, sagte ich zu ihr. »Der arme Mr. Kaplan hat keine Zähne. Er bekommt Verstopfung, und er kann keinen Schinkenspeck essen. Tammy, ich frage Sie: Können Sie sich ein Leben ohne Schinkenspeck vorstellen?«
    »Ich dachte, Mr. Kaplan sei Jude.«
    »Es gibt alle möglichen Arten von Juden«, sagte Mr. Kaplan. »Sie hören sich an wie meine Tochter. Wahrscheinlich wollen Sie mir auch noch eine Darmspiegelung aufschwatzen.«
    »Ach, du Schreck. Sie haben noch keine Darmspiegelung machen lassen?«
    »Mir steckt keiner eine Kamera in den Hintern«, sagte Mr. Kaplan. »Ich sehe auf Fotos sowieso immer beschissen aus.«
    »Noch mal zu Mr. Kaplans Zähnen«, sagte ich zu Tammy.
    »Ich habe keinen Termin frei«, sagte Tammy. »Wenn ich für Mr. Kaplan eine Ausnahme mache, muss ich für alle unsere Patienten Ausnahmen machen.«
    Allmählich ging mir Tammy auf die Nerven.
    »Nur dieses eine Mal«, sagte ich. »Es wird auch keiner erfahren. Ich weiß, dass Dr. Duffy da ist. Ich kann ihn telefonieren hören. Wir wollen nur fünf Minuten seiner Zeit in Anspruch nehmen. Wir wollen ihn nur kurz sprechen. Fünf Minuten.«
    »Nein.«
    »Was habe ich Ihnen gesagt?«, triumphierte Mr. Kaplan. »Sie ist eine Zicke.«
    Ich stemmte die Hände auf Tammys Theke und beugte mich zu ihr hinunter, so dass sich unsere Nasenspitzen fast berührten. »Wenn Sie mich nicht zu ihm lassen, dann beziehe ich Posten vorm Haus und erzähle allen, dass Dr. Duffy ein Pfuscher ist. Außerdem werde ich ein bisschen über Sie im Internet recherchieren und die Namen aller Ihrer Mitschüler auf der Highschool ausfindig machen, und ich werden ihnen sagen, dass Sie es mit Pferden und Hunden treiben.«
    »Sie können mir keine Angst einjagen«, sagte Tammy.
    Also aktivierte ich Plan C und fing an, meine Julie-Andrews-Nummer abzuziehen und ihren Hit The hills are alive, with the sound of music zu schmettern.
    Beinahe umgehend ging die Tür zum Sprechzimmer auf, und Dr. Duffy steckte den Kopf durch den Spalt. »Was soll das?«
    »Hätten Sie wohl einen Moment Zeit für uns?«, sagte ich. »Mr. Kaplan bedauert, dass er Sie überfallen hat, und er möchte gerne über seine Zähne mit Ihnen sprechen.«
    »Gar nichts bedauere ich«, funkte Mr. Kaplan dazwischen. »Diese Praxis geht mir voll auf die Nüsse.«
    »Sie sind doch nicht bewaffnet, oder?«
    »Nein.«
    »Kommen Sie in mein Sprechzimmer. Wir haben noch ein paar Minuten, bevor die Sprechstunde beginnt.«
    Myron steckte Tammy die Zunge heraus, und wir folgten Dr. Duffy durch einen kleinen Flur, vorbei an zahnärztlichen Folterkammern.
    »Warum wollten Sie mich sprechen?«, fragte Dr. Duffy und setzte sich an seinen Schreibtisch.
    »Haben Sie noch Myrons Zähne?«
    »Die Polizei hat sie. Sie gelten als Beweisstück.«
    »Kann man das Gebiss wieder so einrichten, dass Mr. Kaplan es bequem tragen kann?«
    »Als er meine Praxis verließ, passte es ihm gut.«
    »Ja, anfangs tat es das auch, aber eine Woche später hat es dann angefangen, schrecklich wehzutun«, mischte sich Myron ein.
    »Dann hätten Sie einen Termin vereinbaren und wiederkommen sollen«, sagte Dr. Duffy.
    »Ich konnte keinen Termin bekommen«, sagte Myron. »Ihre zickige Sprechstundenhilfe wollte mir keinen geben.«
    »Es wäre wirklich sehr großzügig von Ihnen, wenn Sie die Anzeige zurücknähmen und Mr. Kaplans

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