Kuss Mit Sosse
hineinzuwerfen. Aber ich hatte Angst, ich könnte mich dabei selbst in die Luft jagen. Ein Vorteil hat es ja: Es ist bestimmt nicht das letzte Mal, dass jemand Ihre Wohnung anzündet. Vielleicht haben Sie ja das nächste Mal mehr Glück.«
»Ein tröstlicher Gedanke.«
»Ja, ich gehöre zu denen, deren Glas immer halb voll ist, nie halb leer.«
»Apropos, ich könnte ein Bier vertragen.«
»Ich habe schon was in Ihren Kühlschrank gestellt. Ich habe mir gedacht, dass Sie was Kaltes gebrauchen können.«
Ich knackte eine Flasche und schleppte mich durch meine Wohnung. Die Gardinen waren hinüber. Das Schicksal meines Sofas war mir bereits bekannt. Die Teppiche waren eingelaufen und klatschnass. Kein großer Verlust. Die waren sowieso nicht so toll, und die Hausverwaltung würde sie ersetzen. Der Esstisch und die zugehörigen Stühle waren verschmiert, aber mit etwas Seife würde man sie wieder hinkriegen. Im Schlafzimmer stank alles nach Rauch. Hier hatte Dillon auch einen Ventilator aufgestellt.
»Was meinen Sie, wann kann ich wieder einziehen?«, fragte ich ihn.
»Nachher kommt eine Reinigungsfirma, die macht hier sauber. Der Teppich ist bestellt. Und mit ein paar Kumpels von mir mache ich die Malerarbeiten. Wenn alles gut läuft, würde ich sagen, in einer Woche.«
Oh Mann! Also noch sieben Tage bei Ranger unterschlüpfen. Wenn die Einbruchserie erst mal aufgeklärt war, brauchte er auch nicht mehr nachts zu arbeiten, und er würde früh schlafen gehen … mit mir! Hm, wie schön , war mein spontaner Gedanke. Hilfe! mein zweiter.
Ich stopfte Lulas Kleider in einen Müllbeutel, trug ihn hinunter zum Parkplatz, verstaute ihn in dem Cayenne und fuhr zum Büro. Connie war nicht da, aber an ihrem Schreibtisch saß Lula und telefonierte.
»Vincent Plum, Kautionsmakler«, sagte sie. »Was wünschen Sie?« Es folgte eine Pause und Lulas einsilbiges Hm, hm, hm. Wieder eine Pause. Und dann: »Wie war noch mal der Name? Louanne Harmon? Habe ich richtig verstanden? Weil ich nämlich für Louanne Harmon niemals Kaution zahlen würde. Vielleicht gibt es noch andere Louanne Harmons, aber die, die ich kenne, ist eine gemeine Bordsteinschwalbe. Die Louanne Harmon, die ich kenne, hat meinen Kunden gesagt, ich würde Wucherpreise für meine Dienste verlangen, damals, als ich noch auf den Strich ging. Ist das die Louanne Harmon, von der Sie reden?« Wieder eine Pause. »Ach, wissen Sie was? Sie können mich mal«, sagte sie und legte auf.
Vinnie steckte den Kopf durch die Tür. »Was war das denn gerade?«
»Falsch verbunden«, sagte Lula. »Da wollte jemand die Kraftfahrzeugbehörde.«
»Wo ist Connie?«, fragte ich sie.
»Sie stellt gerade die Kaution für deinen Mr. Kaplan aus und ist noch nicht wieder zurück vom Gericht.«
»Hat sich Joyce mal wieder gemeldet?«
»Connie hat sie angerufen und ihr mitgeteilt, dass es noch einen offenen Fall gäbe. Und Joyce hat nur geflucht und behauptet, du hättest Brustimplantate und eine von diesen Krankheiten, die man sich auf Toilettensitzen einfängt. Ich habe den Namen vergessen.«
Na großartig! »Und bei dir? Alles klar?«
»Ja. Jedenfalls lebe ich noch. Heute hat sogar noch keiner auf mich geschossen. Mein Glückstag. Jede Wette, dass wir den Kochwettbewerb gewinnen? Und die Chipotle-Killer kriegen wir auch. Damit hätten wir ausgesorgt. Ich war schon mal im Reisebüro und habe mir einen Prospekt über die Kreuzfahrt auf dem Panamakanal geholt. Das Schiff gehörte zu der Flotte, auf dem eine Virusepidemie ausgebrochen war und alle krank wurden, deswegen sind sie mit den Preisen runtergegangen. Man kann da echt ein Schnäppchen machen. Obwohl, darauf angewiesen wäre ich dann ja nicht mehr.«
»Du hast also immer noch vor, an dem Kochwettbewerb teilzunehmen.«
»Worauf du einen lassen kannst. Wir müssen heute Nachmittag zum Gooser Park und unseren Krempel aufbauen. Und mein Auto muss ich auch noch abholen. Kannst du mich bei dir zu Hause absetzen, sobald Connie zurück ist?«
Eine Stunde später stand ich schon wieder auf dem Mieterparkplatz hinter meinem Haus.
»Da steht ja mein Baby«, sagte Lula. »Gut, dass ich die Karre ganz am Rand abgestellt habe, wo kein Schwein parkt. Sie hat kein bisschen Ruß abbekommen. Und die Wasserschläuche haben auch nicht bis hierher gespritzt. Heute Nachmittag lasse ich sie ein bisschen aufmöbeln, damit sie schön aussieht, wenn ich den Preis gewinne und die Killer schnappe. Vielleicht komme ich ja sogar ins Fernsehen.«
Ich
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