Kuss Mit Sosse
hilft mir auch immer.«
»Ich muss zurück ins Büro«, sagte Ranger. »Ramon hat an der Straße Position bezogen, falls du was brauchst.«
Morelli sah ihm hinterher. »Wie Spiderman. Mit Spinnengespür. Irgendwo passiert was, und wie aus dem Nichts taucht er auf. Und wenn die Katastrophe eingedämmt ist, taucht er wieder ab.«
»Sein Kontrollraum hört den Polizeifunk ab.«
»Das hätte ich mir denken können«, sagte Morelli.
»Es war eine Art Bombe«, sagte ich. »Sie war neben dem Motor angebracht, und sie tickte. Wir können von Glück sagen, dass wir nicht getötet wurden.«
»Sie hat getickt? Eigentlich ticken Bomben heute nicht mehr. Wo haben die Bombenbauer denn ihr Material her? Aus einem Erster-Weltkrieg-Depot?«
»Vielleicht hat sich nur ein bewegliches Bauteil der Bombe an irgendetwas anderem gerieben. Ich weiß nicht, ich kenne mich damit nicht aus. Das Geräusch hörte sich aber wie eine tickende Uhr an. Jedenfalls scheinen die beiden Bombenbauer keine Intelligenzbolzen zu sein.«
»Mir auch schon aufgefallen. Umso ärgerlicher, dass wir sie nicht zu fassen kriegen.«
»Wie geht es Bob?«
»Bob geht es gut. Sein Darm ist blitzsauber.«
»Und wie geht es dir?«
»Ich bin auch sauber.«
Und dann brach die Zicke in mir durch. »Wie geht es Joyce?«
»Wie schon? Joyce ist Joyce.«
Lula stemmte sich hoch auf die Beine. »Mir ist die Laune vergangen«, sagte sie. »Mir ist so dermaßen die Laune vergangen, dass ich mir Marco den Manischen am liebsten auf der Stelle schnappen würde. Ich habe diese Scheiße satt wie nur irgendwas. Mich töten zu wollen, das ist eine Sache, aber meinen Firebird in die Luft jagen, das geht eindeutig zu weit.« Sie sah auf die Uhr. »Wir müssen los. Unsere Kochutensilien zum Barbecue-Wettbewerb schaffen.«
»Wir haben kein Auto. Der Buick steht bei Rangeman.«
»Ich rufe Connie an. Sie kann uns hinbringen.«
16
Connie fuhr einen silberfarbenen Toyota Camry mit einem Rosenkranz am Rückspiegel und einer Smith & Wesson unterm Fahrersitz. Doppelte Absicherung. Wenn das eine versagte, war immer noch das andere da. Connie war stets gut beschützt.
Ich saß mit Grandma auf der Rückbank, Lula vorne auf dem Beifahrersitz. Wir standen auf dem Parkplatz neben dem Gelände, auf dem der Kochwettbewerb stattfinden sollte, und beobachteten unsere Konkurrenten, die mit schwerem Gerät anrückten, angefangen bei Mietwagen, auf die sie moderne Grills und Arbeitstische gepackt hatten, bis hin zu mobilen Profiküchen.
»Das hätte ich nicht erwartet«, sagte Grandma. »Ich dachte, man kommt mit seinem Glas Sauce, und die Veranstalter liefern die Hähnchen.«
»Wir haben doch einen Grill«, sagte Lula und stieg aus. »Wir haben ihn nur nicht mitgebracht.«
»Hat man dir bei der Anmeldung keinen Zettel mit den Wettbewerbsregeln gegeben?«, fragte Connie sie.
»Nein. Ich hatte mich für die Express-Anmeldung entschieden, weil der Veranstalter unter Zugzwang stand. Außerdem brauchte ich keine Anmeldegebühr zu bezahlen, deswegen wollte er vielleicht Papier sparen.«
Am Eingang zum Gelände war ein Klapptisch für die Registrierung aufgebaut, und die Teilnehmer trugen sich in Listen ein, bekamen ein Merkblatt mit den Wettbewerbsregeln und ein Tablett und gingen wieder davon.
»Wofür ist das Tablett?«, fragte Lula den Mann vor uns in der Schlange.
»Das ist das offizielle Wettbewerbs-Tablett. Man stellt das Essen, das bewertet werden soll, auf das Tablett.«
»Na, so was«, sagte Grandma. »Das ist ja super.«
Wir holten uns ein Tablett und das Merkblatt ab, traten etwas zur Seite und lasen uns erst mal die Wettbewerbsbestimmungen durch.
»Hier steht, dass man keinen Gasgrill verwenden darf«, sagte Connie. »Man muss auf Holz oder Holzkohle grillen. Und man muss sich für eine Kategorie entscheiden. Spareribs, Hähnchen oder Rind.«
»Ich schlage Spareribs vor«, sagte Lula. »Mit Spareribs kann man sich nicht vergiften. Natürlich besteht immer die Gefahr der Trichinose, aber die bricht erst Jahre später aus. Allerdings muss ich mir einen anderen Grill besorgen.«
»Guckt mal«, sagte Grandma, »die Leute haben alle Zelte und Tische und Schilder mit ihrem Namen. Das brauchen wir auch. Wir brauchen einen zugkräftigen Namen.«
»Wie wär’s mit Vincent Plum Bail Bondettes?«, sagte Connie.
»Mit Vincent Plum will ich nicht in Verbindung gebracht werden«, sagte Lula. »Schlimm genug, dass ich für den kleinen Perversen arbeiten muss.«
»Der Name muss richtig
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