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Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Bolan arbeitete mit Morelli zusammen im Dezernat Personendelikte. Er war zehn Jahre älter als Morelli und zählte die Tage bis zu seiner Pensionierung.
    »Habe ich übertrieben?«, sagte Bolan zu Morelli. »Beide sehen aus wie Mehlsäcke.«
    »Öfter mal was Neues«, sagte ich zu Bolan. »Aber sieht lustiger aus, als es ist.«
    »Macht nichts«, sagte Bolan. »Ich habe was Besseres für euch. Gerade ist der Rest von Stanley Chipotle im Beerdigungsinstitut in der Hamilton aufgetaucht.«
    Wir guckten ein bisschen perplex, weil wir das Gehörte erst mal verarbeiten mussten.
    »Wie? Aufgetaucht?«
    »Ja«, sagte Bolan. »Offenbar hat jemand seinen Rumpf auf den Stufen des Beerdigungsinstituts abgelegt. Man müsste mal mit dem Bestatter reden.«
    »Du meinst doch nicht etwa mich?«, sagte Morelli und sah auf die Uhr. »Ach was, egal. Das Spiel ist sowieso aus.«
    »Ich muss zurück zu Rangeman«, sagte Ranger zu mir. »Wenn der Chipotle dich interessiert, schicke ich dir jemanden, der dich abholt.«
    »Danke. Normalerweise stehe ich nicht so auf tote kopflose Männer, aber ich würde gerne mehr erfahren.«
    »Ich kann sie nachher mitnehmen«, sagte Morelli. »Ich glaube nicht, dass es lange dauert.«

17
    Eddie Gazarra stand mit seinem Streifenwagen auf dem Parkplatz des Beerdigungsinstituts und wartete auf Morelli. Eddie ist mit meiner Cousine Shirley, der Heulsuse, verheiratet, und er ist Streifenpolizist, freiwillig. Er hätte aufsteigen können, aber er ist glücklich so. Er sagt, es sei die Uniform. Da habe man morgens nicht die Qual der Wahl, was man anziehen soll. Ich glaube, es sind eher die kostenlosen Donuts bei Tasty Pastry.
    »Ich war als Erster am Tatort«, sagte Gazarra, als wir aus Morellis SUV stiegen. »Es muss gleich nach Ablauf der Besuchszeit passiert sein. Morton hat das Licht ausgemacht, und zehn Minuten später klingelt es. Als Morton aufmacht, liegt Chipotle auf den Stufen, steifgefroren.«
    Eli Morton ist der gegenwärtige Besitzer des Instituts. Jahrzehntelang hatte Constantine Stiva unsere Toten unter die Erde gebracht. Seit seinem Weggang ist das Unternehmen durch mehrere Hände gegangen, doch für viele ist es immer noch Stivas Beerdigungsinstitut.
    »Wo ist die Leiche jetzt?«, fragte Morelli.
    »Auf der Veranda. Wir haben nichts angerührt.«
    »Bist du ganz sicher, dass es Chipotle ist?«
    »Die Leiche hatte keinen Kopf«, sagte Gazarra. »Man braucht nur zwei und zwei zusammenzuzählen.«
    »Hatte der Tote irgendeinen Ausweis dabei?«
    »Wir haben keinen gefunden. Ist aber auch schwierig, ihm in die Taschen zu greifen. Er ist ein einziger Eiszapfen.«
    Wir waren weitergegangen, während wir uns unterhielten, und jetzt an der Treppe zu der breiten Veranda des Beerdigungsinstituts angelangt. Auf der obersten Stufe stand Eli Morton, im Gespräch mit zwei Polizisten und einem älteren Herrn in Smokinghemd und Hose. Zwei Rettungssanitäter aus dem Notarztwagen waren auch noch da. Von der Leiche war nichts zu sehen.
    »Ich glaube, ich warte doch lieber hier unten«, sagte ich.
    »So schlimm ist es gar nicht«, sagte Gazarra. »Der Mann ist stocksteif, das Blut ist gefroren, und der Kopf wurde fein säuberlich abgetrennt.«
    Ich ließ mich auf der untersten Stufe nieder. »Ich warte auf jeden Fall hier.«
    »Bin gleich wieder bei dir«, sagte Morelli und ging den Rest des Wegs mit Gazarra.
    Der Wagen der Gerichtsmedizin fuhr auf den Parkplatz, gefolgt von einem Übertragungswagen eines Fernsehsenders mit einer Satellitenschüssel auf dem Dach. Ich sah, wie Morellis Blick zu dem Ü-Wagen wanderte und er zwei Polizisten von der Veranda zum Parkplatz beorderte, die Medienleute in Schach zu halten.
    Eine halbe Stunde hockte ich auf der Treppenstufe und sah Leute kommen und gehen. Dann endlich war Morelli fertig und setzte sich neben mich.
    »Wie läuft es?«, fragte ich ihn.
    »Der Tatortfotograf hat gerade alles abgelichtet, jetzt kommt noch der Gerichtsmediziner, dann schaffen wir die Leiche ins Kühlfach. Sie taut allmählich auf.«
    »Bleibt sie bis zur Beerdigung hier?«
    »Sie kommt wieder hierher, ja. Vorher wird aber in der Gerichtsmedizin noch eine Autopsie vorgenommen, erst danach wird sie zur Bestattung freigegeben. Ich brauche jemanden, der die Leiche identifiziert.«
    »Kann es denn sein, dass es gar nicht Chipotle ist?«
    »Das ist ein prominenter Fall, und wir haben nichts gefunden, was auf die Identität der Leiche hindeutet.«
    »Gibt es für solche Sachen nicht bestimmte

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