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Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Schuft.«
    »Ich weiß«, sagte Morelli. »Können wir jetzt bitte nach unten gehen?«
    Das Beerdigungsinstitut war in einer ehemaligen viktorianischen Villa untergebracht. Irgendwann war das Haus saniert worden, Räume und Garagen angebaut, doch die ursprüngliche Architektur war erhalten geblieben. Wir folgten Eli Morton einen Flur entlang, der von dem Foyer abging, rechts war die Küche, links die Tür zum Keller.
    Vor ein paar Jahren hatte ein Brand den Keller weitgehend zerstört. Alles war wiederhergestellt und sehr schön renoviert worden, der ganze Keller in Räume aufgeteilt, die sich zu einem zentralen Raum in der Mitte öffneten. Morton führte uns zu dem Raum, der von der Treppe am weitesten entfernt war.
    »Ich habe drei Kühl- und drei Gefrierschubladen«, sagte Morton. »Die Gefrierladen benutzen wir fast nie, die haben die Vorbesitzer eingebaut.«
    Der Boden war weiß gefliest, die Wände weiß gestrichen, die Verblendungen der Schubladen vorne aus Edelstahl. Gazarra zog eine Lade auf, und sie war randvoll mit Eiskrem gefüllt.
    »War ein Sonderangebot bei Costco«, sagte Morton. »Ihr Mann ist in Schublade Nummer drei.«
    Er zog Lade Nummer drei auf. Lula starrte den kopflosen Rumpf an und fiel in Ohnmacht. Rumms . Auf die weißen Fliesen. Ich fiel nicht in Ohnmacht, weil ich nicht in die Schublade geguckt hatte. Ich hatte stur hinunter auf meine Füße geblickt und die ganze Zeit nicht den Kopf gehoben.
    »Mist«, sagte Morelli. »Wir schaffen sie raus. Ich packe sie an den Schultern. Gazarra, nimm du die Füße.«
    Gazarra und Morelli schleppten Lula nach draußen in den Flur und traten zurück. Lula schlug die Augen auf, und wir sahen zu ihr hinunter.
    »Du bist ohnmächtig geworden«, sagte ich.
    »Nein.«
    »Wie du siehst, liegst du auf dem Boden.«
    »Bei dem Anblick wäre jeder umgekippt«, sagte Lula. »Ekelhaft. Menschen laufen sonst ja auch nicht ohne Kopf herum. Es gehört sich nicht.«
    »Ist der Tote Chipotle?«, wollte Morelli wissen.
    »Kann sein«, sagte Lula. »Kaum zu erkennen, bei den ganzen Frostbeulen. Aber die Kleidung könnte hinkommen. Ich weiß ja nicht, wo sie ihn aufbewahrt haben, jedenfalls hat er Gefrierbrand.«
    Morelli und Gazarra halfen Lula auf die Beine.
    »Geht es wieder?«, fragte Morelli sie.
    »Ich könnte was zu trinken vertragen«, sagte Lula. »Was Starkes.«
    »Ich habe oben eine Flasche Whiskey«, sagte Morton. Er geleitete uns die Treppe hinauf in die Küche.
    Morton goss Lula ein Glas Whiskey ein und gönnte sich selbst auch einen kräftigen Schluck. Morelli, Gazarra und ich lehnten dankend ab: »Sonst gerne.«
    »War das nun eine Identifizierung oder nicht?«, fragte ich Morelli.
    »Für mich reicht es.«
    »Wo hat Marco der Manische die Leiche wohl aufbewahrt? Sie war steif gefroren. Er muss sie in eine gewerbliche Gefriertruhe gesteckt haben.«
    »Gefriertruhen gibt es in Trenton wie Sand am Meer.«
    »Trotzdem. Ist ja nicht so, als ob Marco und sein Partner in Trenton ein Heimspiel hätten. Sie müssen hier jemanden kennen, der nichts dagegen hat, einen Toten in seiner Gefriertruhe zu deponieren.«
    »Wahrscheinlich liegen hier in der Hälfte aller gewerblichen Gefriertruhen Leichen«, sagte Morelli.
    Lula kippte ihren Whiskey wie Wasser. »Das ist verdammt gutes Zeug«, sagte sie. »Mir geht es schon viel besser. Darf ich noch einen klitzekleinen Schluck haben?«
    Morelli nahm die Flasche von der Theke und goss Lula nach. Er legte einen Arm um meine Schultern und zog mich hinaus in den Flur.
    »Sie kann in der Verfassung unmöglich mit den Reportern reden«, sagte er. »Du musst sie nach Hause bringen.«
    »Verstanden.«
    Er lehnte sich an mich. »Ich hätte es dir auch in der Küche ins Ohr flüstern können, aber so ist es doch viel romantischer.«
    »Findest du das wirklich romantisch?«
    »Nein. Aber mehr ist mir im Moment ja nicht vergönnt«, sagte Morelli. »Das ist mein Highlight der Woche.«
    »Ich dachte, du gehst jetzt mit Joyce.«
    »Wenn ich mit Joyce zusammen wäre, hätte ich Bissspuren am Hals und sähe ziemlich blutarm aus.«
    »Nicht, dass ich ablenken will – aber wieso geht Marco so ein Risiko ein? Kommt aus der Deckung und legt die Leiche einfach auf der Veranda ab. Warum wirft er sie nicht in den Fluss oder vergräbt sie oder macht Hamburger daraus? Schließlich ist er Metzger, oder nicht?«
    »Gute Frage. Er ist ja bekannt als Marco der Manische, das heißt, seine Handlungen müssen nicht immer durchdacht sein.« Morelli

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