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Kussen hat noch nie geschadet

Kussen hat noch nie geschadet

Titel: Kussen hat noch nie geschadet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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hochgerutscht war, strich er mit zwei Fingern über ihre nackte Taille.
    Bis auf die männlichen Mitglieder ihrer Familie oder einen gelegentlichen Händedruck war der letzte Mann, der sie berührt hatte, derselbe, der sie jetzt berührte. Ja, sie spürte Sams Leidenschaft und Entschlossenheit, genau wie damals in Las Vegas. Doch was sie diesmal nicht spürte, war der sprunghafte Anstieg ihres Pulses.
    »Lass mich los, Sam!«

NEUN
    Der richtige Mann für mich:
    respektiert Grenzen
    »Bist du endlich fertig, Conner?«, rief Sam und senkte den Blick von der Tür auf Autumns Scheitel. Ihr zerzauster Pferdeschwanz kitzelte ihn an der Wange. Es war lange her, dass er einer Frau so nahe gewesen war und dabei seine Klamotten angehabt hatte. Ganz besonders dieser Frau. Bei ihr musste man damit rechnen, einen Ellbogen in den Bauch oder einen Kinnhaken zu kriegen.
    »Noch nicht, Dad.«
    Stattdessen stellte sie sich wieder auf die Füße und rutschte dabei an ihm herab. Eine langsame Reibung, die in ihm ein Feuer entfachte, das in seinen Lenden brannte. Seine Finger krallten sich in ihre nackte Haut. Er konnte nicht anders. Es passierte einfach, und ein tiefes, vibrierendes Stöhnen entrang sich seiner Brust. Ein Laut, der nur eins bedeuten konnte, und er hoffte bei Gott, dass es ihr nicht auffiel.
    »Ich muss was trinken.« Sie drehte den Kopf und sah zu ihm auf. »Willst du auch kaltes Wasser?«
    Aus der Nähe betrachtet waren ihre Augen tiefgrün. Aber nicht wie Smaragde. Ein wärmerer Ton. Wie die Bäume in Saskatchewan, wenn sie endlich Blätter trugen. »Nein.« Er ließ sie abrupt los und wandte sich von der Küche ab. Bäume in Saskatchewan? Wo zum Teufel kam das denn her? Klar. Er brauchte kaltes Wasser. Um es sich in die Hose zu kippen.
    Er flüchtete ins Wohnzimmer und schnappte sich seinen Mantel von der Couch. »Ich muss los.« Bevor er noch etwas ganz Verrücktes tat, wie sich sexuellen Fantasien über die Mutter seines Kindes hinzugeben. Über Autumn. Die Frau, die ihn mehr hasste und verwirrte als jede andere auf der Welt. »Conner!«, rief er, während er hastig in seinen Wollmantel schlüpfte, der zum Glück die verheißungsvollen Anfänge einer ausgewachsenen Erektion verbarg.
    »Ja, Dad?« Conner kam mit leeren Händen über den Flur geschlendert. »Gehst du schon?«
    »Ich hab eine harte Woche hinter mir.« Das stimmte, war jedoch nicht der Grund, warum er wegmusste. »Ich ruf dich am Montag nach dem Training an, und vielleicht fahren wir dann zu einem dieser Indoor-Spielparks, die du so toll findest.«
    »Können wir da Golf spielen? Ich bin gut im Golfen.«
    Die Haare noch immer so wild zerzaust, als sei sie gerade flachgelegt worden, trat Autumn aus der Küche. Ihr blaues Thermohemd lag eng an wie eine zweite Haut, und in der Hand hielt sie ein Glas Wasser. »Klar«, murmelte er verlegen und senkte sicherheitshalber den Blick auf seine Mantelknöpfe.
    »Ich muss bis gegen zwei arbeiten. Deshalb ist er am Montag nach der Vorschule in der Kita.«
    »Dann kann Natalie ihn dort abholen.«
    Er wagte wieder einen Blick zur Esszimmertür, an der sie jetzt mit der Schulter lehnte. Heute Abend war irgendetwas anders an ihr. Sie wirkte weicher, zugänglicher, doch daran lag es nicht.
    »Du kennst bestimmt meine neuesten Klientinnen.« Es war ihm schon vor ein paar Wochen aufgefallen, als sie unten auf ihrer Treppe gestanden und ihn angesehen hatte. »Die Ross-Zwillinge«, fuhr sie fort. »Eine von ihnen heiratet Mark Bressler. Ich glaube, er ist dein Trainer.«
    »Ja, ich kenne Mini-Pit und den kleinen Boss.« Erst vor wenigen Monaten hatte er auf der Stanley-Cup-Party mit Chelsea geflirtet. Er mochte sie, und süß war sie auch, aber vor allem hatte er Mark provozieren wollen. Dafür waren Freunde schließlich da.
    »Die andere Zwillingsschwester, Bo, heiratet jemanden aus der Chinooks-Verwaltung. Einen Typen namens Julian.«
    »Jules Garcia?« Er gab Conner ein Zeichen, ihn zum Abschied zu umarmen. »Das hab ich nicht kommen sehen.« Hauptsächlich, weil Mini-Pit gestandene Eishockeyspieler in Angst und Schrecken versetzte und viele der Jungs Jules für schwul hielten. Sam hatte das zwar nie geglaubt, doch der Typ hatte eine Schwäche für Pastellfarben, Feuchtigkeitscremes und Haarpflegeprodukte.
    Er umarmte Conner fest, und erst als er in seinem Truck saß und nach Hause fuhr, wurde ihm klar, was an Autumn anders war.
    Nichts.
    Er nahm die Interstate 405 durch Bellevue, und die verschwommenen Lichter der

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