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Kussen hat noch nie geschadet

Kussen hat noch nie geschadet

Titel: Kussen hat noch nie geschadet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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Arbeit?«
    Autumn biss ein Stück von der Tiefkühlpizza ab, legte sie wieder auf den Teller und warf Sam, der ihr gegenüber neben Conner saß, einen amüsierten Blick zu. Als sie heute gegen halb sechs nach Hause gekommen war, hatte sie Sam und Conner im Wohnzimmer vorgefunden, wo sie mit Conners Golf-Set aus Plastik gespielt und sich nebenher SpongeBob Schwammkopf angesehen hatten. Sam hatte ihr angeboten »zu kochen« und eine Bio-Pizza mit frischen Tomaten, Ziegenkäse und Spinat aufgetrieben.
    »Interessant.« Sie tupfte sich die Mundwinkel mit einer Papierserviette ab. Er hatte Wort gehalten, ihre Beine über seine Schultern gelegt und sie mit zwei Orgasmen beglückt. »Und wie war dein Mittagessen heute?«
    »So gut, dass ich dasselbe noch mal zum Nachtisch möchte.«
    Conner lächelte mit vollem Mund. »Eiskrem?«
    »Ja, genau.«
    Nach dem Essen half Sam Conner am Couchtisch bei seinen Schreibübungen, während das Spiel der Chinooks gegen die Boston Bruins über den Fernsehbildschirm flimmerte. Die zwei saßen auf dem Boden, wohingegen Autumn hinter ihnen auf dem Sofa faulenzte. Eigentlich hätte sie noch zu tun gehabt, aber es gefiel ihr viel besser, Sam bei der manchmal qualvollen Aufgabe zuzuschauen, Conner beim Buchstabieren zu helfen.
    Irgendwann sprang Sam auf und herrschte den Fernseher an: »Wollt ihr mich verf… noch mal verscheißern?«
    »Achte auf deine Ausdrucksweise!«, ermahnte Autumn ihn.
    »Was?« Verblüfft drehte er sich zu ihr um. »Ich hab doch nur verf… gesagt.«
    »Was heißt verf…, Dad?«
    Autumn zog süffisant die Augenbrauen hoch.
    Er wandte sich wieder an Conner und setzte sich. »Verflixt, aber das darf man wahrscheinlich nicht sagen.«
    Zwischendurch streichelte er durch ihre Jeans ihre Wade oder ihren nackten Fußknöchel.
    »Wann musst du wieder weg, Dad?«, fragte Conner und spreizte die verkrampfte Schreibhand.
    »Morgen früh.«
    »Oh.« Conner machte ein trauriges Gesicht und knackte mit den Fingerknöcheln. »Und wann kommst du wieder?«
    »Am Samstag, aber am Dienstag muss ich schon wieder weg.«
    »Bitte knack nicht mit den Fingern«, schimpfte Autumn Conner.
    Er gehorchte und nahm den Bleistift wieder in die Hand. »Dann verpasst du meine Ferien-Schulaufführung.«
    »Aber an Weihnachten bin ich wieder da. Und deine Mom kann die Aufführung für mich filmen.«
    Oberflächlich betrachtet wirkten sie wie eine harmonische Familie. Wie in Moclips. Wie Mutter, Vater, Kind, und Autumn überkam wieder das beklommene Gefühl. Als hielte diese Idylle nicht mehr lange. Als würde sie sich schon bald als Illusion erweisen.
    Dass Sam rückfällig werden und seinen Sohn wieder zurückstellen würde, um das süße Leben eines populären Sportlers zu führen, befürchtete sie jetzt nicht mehr. Bei Sam hatte sich ein Schalter umgelegt, und er wollte tatsächlich für Conner da sein. Doch das machte noch lange keine Familie aus ihnen. Das würde es auch nie, und es bereitete ihr Sorgen, dass Conner das falsch verstehen könnte. Dass er sich falsche Hoffnungen machte.
    Doch bis jetzt schien er damit klarzukommen. Wenigstens hatte er schon länger nicht mehr davon gesprochen, dass Sam bei ihnen einziehen sollte.
    »Dein kleines h ist spiegelverkehrt«, erklärte Sam Conner, warf einen Blick zum Bildschirm und sprang wieder auf. »Kontrollier den verdammten Puck, Logan! Bleib cool und kontrollier die verdammte Scheibe! Spiel ab!«
    »Achte auf deine Ausdrucksweise, Dad!«
    Verdutzt sah er auf Conner herab. »Was hab ich denn jetzt wieder gesagt?«
    »Verdammt.«
    »Oh. Ich glaube nicht, dass ›verdammt‹ so richtig zählt.«
    Um neun brachte Sam Conner ins Bett, und Autumn ging in die Küche zum klingelnden Telefon, das neben dem Kühlschrank an der Wand hing.
    »Hallo, Schwesterherz.«
    Sie lief mit dem Hörer in der Hand zur Glasschiebetür und zog die lange Telefonschnur quer durch die Küche. »Hey, Vince.«
    »Bist du beschäftigt?«
    Heute war alles andere als ein guter Zeitpunkt für einen Besuch. »Ja. Ich sage gerade Conner gute Nacht«, schwindelte sie. »Und ich will auch gleich ins Bett.« Mit Sam.
    »Um neun?«
    »Ja. Ich hatte einen anstrengenden Tag.« Sie blickte über die dunkle Terrasse in den Garten. »Was gibt’s?«
    »Ich mache gerade Pause und wollte nur schnell fragen, was sich Conner zu Weihnachten wünscht.«
    Sie grinste. »Tja, er hat mir gesagt, der Weihnachtsmann soll ihm eine Harley bringen, wie du eine hast.«
    Vince lachte – was sie leider viel zu

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