Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kussen hat noch nie geschadet

Kussen hat noch nie geschadet

Titel: Kussen hat noch nie geschadet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
Vom Netzwerk:
Dass es ihr noch gefallen würde, von einem starken Mann festgehalten zu werden. Noch dazu von Sam. »Nicht vor Conner!«
    Seine Lippen strichen über ihre Mundwinkel. »Nur ein kleines bisschen schmutzig?«
    »Hör auf, Sam! Du bringst ihn ganz durcheinander.« So wie sie, deren widerstrebende Gefühle ihren Magen in Aufruhr versetzten.
    Er hob den Kopf, hielt ihren Blick und fragte: »Bist du durcheinander, Conner?«
    »Ja.«
    Verdutzt sah Sam über Autumns Schulter zu seinem Sohn, ließ sie jedoch nicht los. »Weshalb?«
    »Wenn die Burg keine Tür hat, wie soll der Junge dann rauskommen und auf dem Drachen reiten?«
    Sam lächelte und ließ Autumn los, ließ sie langsam an seinem Körper hinabgleiten, bis ihre Füße wieder den Sand berührten. »Es gibt eine Geheimtür, von der nur die Bewohner wissen.«
    »Ach so.« Conner nickte, als wäre das völlig logisch. »Mir ist jetzt doch kalt.«
    Autumn warf Conner einen besorgten Blick zu. »Willst du ein heißes Bad nehmen?«
    »Ja.«
    Sie trat aus Sams warmer Umarmung, und die drei liefen gemeinsam hinauf zum Strandhaus. Als wären sie eine Familie. Die Familie, nach der sie sich so gesehnt hatte, während sie mit Conner schwanger war. Die Familie, die sie sich so verzweifelt für ihr Kind gewünscht hatte, doch das war eine Illusion. Sie waren keine Familie und würden es auch nie sein. Sam war Sam. Ein verwöhnter Sportler, für den es so normal war, alles zu kriegen, was er wollte, wann und wie er es wollte, dass er keine klaren Grenzen kannte.
    Autumn hingegen war eine berufstätige Mutter mit sehr klaren Grenzen. Wenigstens, wenn Sam nicht in der Nähe war, sie berührte und ihr Schweinereien ins Ohr flüsterte. Sie manipulierte, bevor sie überhaupt merkte, dass sie manipuliert worden war.
    Wie schon einmal.
    »Gehen wir zu Paddie’s?«, fragte Conner, als sie das Haus betraten.
    Autumn schloss die Schiebetür aus Glas hinter sich. »Dein Dad hat wahrscheinlich was Besseres zu tun.«
    Überrascht sah Sam Autumn mit seinen klaren blauen Augen an.
    »Zu Hause.«
    Er zog die Augenbrauen zusammen und blickte Autumn lange an. »Ja. Ich muss zurück.«
    »Nein, Dad.« Conner umklammerte sein nasses Hosenbein. »Du kannst doch in meinem Bett schlafen.«
    »Danke.« Er legte beruhigend die Hand auf Conners Scheitel. »Aber ich muss noch ein paar Dinge erledigen.«
    »Verabschiede dich von deinem Dad, und danach lasse ich dir dein Badewasser ein.«
    Sie lief zum hinteren Teil des Hauses und trat ins Badezimmer. Sie tat das Richtige. Setzte Sam Grenzen. Stellte einen Sicherheitsabstand zwischen ihnen her. Das war das Beste für sie. Und auch für Conner. Es war das Beste, ihn nicht zu verwirren, denn auch, wenn er behauptete, im Moment nicht verwirrt zu sein, wäre er es irgendwann. Sie ließ zehn Zentimeter warmes Wasser in die Wanne laufen und drehte die Hähne wieder zu.
    »Steig in die Wanne und wasch dir den Sand aus den Ohren«, wies sie Conner an, während sie zurück ins Wohnzimmer ging.
    »Okay. Tschüs, Dad.«
    »Tschüss, Kumpel.« Sam, der sich inzwischen eine trockene Hose und ein schwarzes Polohemd angezogen hatte, stand am Sofa und stopfte verärgert seine Sachen in die Reisetasche. Als Conner aus dem Zimmer rannte, blickte er auf. »Du änderst deine Meinung schneller als jede andere Frau, die ich je gekannt habe.«
    »Und du gehst schneller und heftiger ran als jeder Mann, den ich je gekannt habe. Wir wissen allerdings beide, dass das bei dir nicht von Dauer ist, Sam.«
    »Ich hab keine Ahnung, wovon du sprichst.«
    »Wir sprechen über meine Angst, dass Conner eines Morgens aufwacht und du nicht mehr da bist.«
    »Bist du wieder bei dem Thema?«
    Bei dem Thema waren sie immer. Und vielleicht ging es dabei auch ein bisschen um sie.
    »Conner ist mein Sohn. Ich lasse ihn nicht im Stich. Ich weiß, dass ich ihm nicht immer der beste Vater war, aber so schlimm, wie du mich darstellst, war ich nun auch wieder nicht.« Er stopfte sein Sweatshirt in die Reisetasche. »Hier geht’s jedoch gar nicht um Conner. Sondern um gestern Abend.«
    Das stimmte zum Teil. »Das darf nicht wieder passieren.«
    Die Brauen über seinen blauen Augen gesenkt, blickte er finster auf. »Warum nicht? Ich hatte Spaß, und ich weiß, dass du auch Spaß hattest.«
    Das ließ sich nicht leugnen, aber … »Diese Art von Spaß hat Konsequenzen.«
    »Du kannst Las Vegas nicht ständig als Ausrede benutzen.«
    »Tu ich doch gar nicht.«
    Er senkte den Blick wieder auf die Tasche.

Weitere Kostenlose Bücher