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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J.Cherryh
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nächstes tun:«
    »Schick uns aus!« rief ein junger Kel'en aus den mittleren Reihen, und andere Stimmen unterstützten ihn. »Aye«, sagte ein anderer. »Jeden Tag könnten wir sie herausholen, wenn wir in dieser Richtung jagen.«

    »Nein«, sagte Niun kurz. »So einfach ist das nicht. Hört mir zu. Wenn wir einen Arm des Kel nach Anehon ausstrecken... die Götter wissen, was wir aufstö- ren könnten. Schiffe können dort gelandet sein. Die Gegend kann beobachtet werden, und das nicht nur mit Augen. Vielleicht hat der Schutt alles begraben, was wir zurückgelassen haben. Wir wissen es nicht. Und wenn wir wieder das offene Land aufsuchen, gibt es die Möglichkeit, daß wir gesehen werden. Was An-ehon getroffen hat, kann auf uns herabkommen, wenn wir nur Zelttuch über den Köpfen haben. Wir brauchen die Vorräte; es macht mich krank zu sehen, wie sich das Kath bemüht, mit dem wenigen zurechtzukommen, das wir haben. Und ich stimme mit euch darin überein, daß wir das Glück herausfordern, wenn wir hierbleiben. Aber im Moment ziehe ich es vor, Gestein zwischen uns und denen zu haben. Ich denke daran, in die Hügel hinaufzugehen.«
    »Nicht unser Bereich«, wandte Seras ein, Ältester der Ehemänner.
    »Dann nehmen wir ihn uns«, sagte Niun bitter.
    Die Vereinigung der Stämme, die Vermischung der heiligen Dinge... Öl und Wasser. Es war problematisch; er sah ihre Gesichter, und sie zeigten die Härte, die zu sehen er erwartete.
    Du kannst diesen Stamm nicht richtig führen, dachten sie . Welche Macht hast du, um zwei auf einmal zu führen?
    »Das Wort der She'pan?« fragte Seras.
    Auch das war eine Herausforderung.
    »Ich habe noch nicht mit ihr gesprochen, aber ich werde es tun.«
    »So«, meinte Seras.
    Danach herrschte Schweigen, keine gemurmelten Vorschläge, keine Meinungsäußerungen. Ihre alle gleichermaßen mit den Kel-Narben gezeichneten Gesichter betrachteten ihn und warteten auf ihn, festgefügt wie Stein. Er erwog, wieder um ihre freie Diskussion zu bitten, rechnete jedoch damit, nur Schweigen als Antwort zu erhalten. Er fuhr mit den Händen über seine Gewänder, raffte sich auf und ging zwischen den anderen hindurch, die sich gezwungenermaßen erhoben – ein Respekt, der unterlassen werden konnte, den sie aber niemals unterließen, der für ihn den Geschmack des Hohns zu haben begann.
    Sie würden sich besprechen, nachdem er gegangen war, dachte er. Hlil und Seras und die anderen Ehemänner führten sie in Wahrheit; ihm gehorchten sie nur. Er verschleierte sich, ging hinaus und den engen Pfad entlang, der den Windungen der Felswände in der Dunkelheit folgte, weiter nach hinten in die Tiefen der Klippen, wo es Stellen gab, die nicht einmal das Licht der Sterne mehr erreichte. Ein Sandsturz strömte herab, baute Tag für Tag weiter mit einem ständigen zischenden Flüstern an einem großen Sandkegel. Niun ging zwischen dem Sturz und der Felswand, zog unter den vom Wind getriebenen Teilchen den Kopf ein. Er vermißte das Dus, das wahrscheinlich irgendwo oben zwischen den Felsen jagte; es war gut, daß es nicht mit ihm gekommen war in dieser Nacht, in der im Kel Groll schwelte.
    Und bei dem Gedanken blickte er zurück, rechnete halb damit, daß Ras dort sein würde. Sie war es nicht.
    Bei der scharfen Biegung der Felswand überquerte er das offene Zentrum, ging an dem Bestand von Stengelpflanzen vorbei, der sich bei einem System winkliger Felsflanken erhob, dessen größere Segmente den Leibesumfang eines Mannes hatten. Es war ein Glücksfall, daß die Pflanzen hier wuchsen und das Leben der Mri mit ihrer verläßlichen Feuchtigkeit erleichterten; es war der einzige Glücksfall, den sie sich gutschreiben konnten.
    Matte Beleuchtung zeigte sich in der Zuflucht des Sen. Goldgewandete, die in Kontemplation am Eingang saßen, blickten leicht fragend auf und erhoben sich hastig, als sie ihn erkannten, traten zur Seite in Respekt vor dem Ersten des Kel. Er ging weiter in den Schatten und das Lampenlicht des inneren Heiligtums, störte noch mehrere bei ihren Abendmeditationen. Er entschleierte sich aus Respekt vor ihren Ältesten, und während er wartete, ging einer voraus, um Erlaubnis einzuholen, kehrte zurück und forderte ihn mit einer Geste auf, weiterzugehen.
    Er umrundete eine Biegung und erreichte die letzte Abgeschiedenheit, wo einige Goldgewandete um die aufeinandergehäuften Steine herum saßen, die Melein als Amtsstuhl dienten in dieser kleinen Nische, die die Halle der She'pan abgab, primitiv und

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