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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J.Cherryh
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Kel'en!«
    Er umklammerte Boaz' Arm zu fest, erkannte es und drückte stattdessen ihre Hand, hielt sie tröstend. Er hätte selbst gehen können... er ... aber das Hal'ari stand zwischen ihm und solchen Schiffen, seine Hände waren ungeübt und sein Verstand von derartigen Realitäten geschieden. Er sah zu; sie war ein Alptraum, die quälende Langsamkeit, mit der erschreckte Menschen in Erwartung ankommender Schiffe rennen konnten. Die beiden fremden Schiffe waren jetzt unterscheidbar und kamen rasch näher. Desai erreichte die Kel'ein bei den Schiffen vor den Menschen, und die Kel'ein ließen sie durch, Galeys Gruppe zum nächststehenden und den schwarzen Mann und seine Besatzung zum zweiten. Die Kel'ein rannten bereits zurück, als sich die Luken eine nach der anderen schlossen. Für einen Moment waren die Schiffe in ihrem eigenen Staub verschwunden... starteten.
    »Ai!« rief das Kel aus, das die Bedeutung dieses Wettrennens in den Himmel spürte; die Schiffe rasten in die Höhe.
    »Sie haben es geschafft«, sagte Duncan durch den Kloß in seiner Kehle. Er stellte fest, daß Boaz' Hand seine kalten Finger umklammerte, sah, wie die Schiffe kippten und auswichen und wie die ankommenden Maschinen seitlich abschwenkten.
    Eines der menschlichen Schiffe nahm ihre Verfolgung auf, das andere stieg weiter, immer weiter, und verschwand außer Sicht.
    »Er holt Hilfe!« rief Boaz. »Duncan, es sind nicht unsere; ich schwöre es. Und er holt Hilfe; sagen Sie es ihnen.«
    »Stimmt das?« fragte Niun.
    »Sie glaubt es«, erwiderte Duncan. »Und sie könnte es gut wissen.«
    Niun warf sich plötzlich herum und winkte die Kel'ein auf die Tore von Ele'et zu. »Kommt! Rasch!«
    Sie setzten sich in Bewegung, und Boaz keuchte unter ihrer Maske. Duncan packte sie an Arm und Gürtel und zog sie mit, und Kel Merin hielt ihren anderen Arm. Sie betraten die Stadt-Korridore, kamen an Elee-Gesichtern mit geweiteten Augen vorbei, rannten beinahe, was Mri nicht taten.
    Dus-Sinn hüllte sie ein, Boaz' Angst, Niuns Schmerz, sein eigener... es war eins. Sie hatten zuviele Feinde und zu wenig Zeit. Die Risiken waren für sie eingetreten.
    Plötzlich ertönte ein schrilles Pfeifen der Luft und die Halle hinter ihnen explodierte in Stein- und Glasscherben.
    Sie waren getroffen worden. Etwas war durchgekommen.
    »Rennt!« schrie Niun. Sie stürmten durch windgetragenen Rauch und hinweg über Glas und blutüberströmte Elee-Körper, denn Melein und der Rest des Kel saßen im Zentrum in der Falle.
    * * *
    »She'pan!« rief Rhian, als die Erschütterung kam, aber Melein stand fest innerhalb des Lichtkreises und blickte zu den Schirmen hinauf, versuchte, mit dem Datenfluß mitzuhalten, der aus Ele'et hervorströmte, und mit der Stimme, die zu ihnen gelangte, so verzweifelt wie die anderen Stimmen um sie herum.
    »She'pan«, sagte sie durch Ele'ets Stimme, geschlechtslos, verstärkt, menschlich. »She'pan, sind Sie dort? Hören Sie mich?«
    »Ich höre«, erwiderte sie.
    »... unter Beschuß. Erbitten... das Feuer...«
    »Ich wiederhole«, sagte sie fest, obwohl die Fundamente von Ele'et schwankten und Glas zersplitterte. »Dieser Angriff ist nicht unsere Tat, Menschen Sen'anth.«
    »Regul«, gab die Stimme zurück, als sie für einen Moment wieder hörbar war. »Verstehen Sie? Das Regul-Schlachtschiff...«
    »Hier Harris«, schaltete sich noch jemand in die Frequenz ein. »Ich kriege ihn. Galey ist hinter...«
    Plötzlich trat Schweigen ein. »Harris?« drängte die menschliche Stimme.
    Ein Licht verschwand vom Schirm. Feuer schüttelte sie.
    »Schlag gegen das Shuttle«, sagte Melein. »Ele'et, schlag zu!«
    Es verschwand. Der Schirm war leer.
    »Die Regul schießen«, fuhr die menschliche Stimme fort, flehte sie an, »aus der Kreisbahn... wenn Sie Waffen haben... sie...« Die Stimme ging in ausgedehnten statischen Unterbrechungen unter. Melein sah sich um, erblickte ängstliche Gesichter, Zerstörung in der anderen Halle, zertrümmerte Säulen, Glas und gemeißelte Bilder zerbrochen. »Feuer erwidern!« befahl sie den Maschinen. »Alle Städte: Feuer erwidern auf jedes Schiff, das auf uns schießt.«
    Es würde die Städte vernichten; es gab keine Hoffnung, und sie wußte es.
    »Nicht in Reichweite«, erwiderte die unbarmherzige Stimme Ele'ets. »Wir suchen Ziele.«
    »Das ist deine Tat«, jammerte Abotai von außerhalb des Kreises. »Nimm uns heraus! Zieh uns aus dem Netz zurück! Ele'et ist soviel wert wie tausend der anderen Städte. Vermindere die

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