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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J.Cherryh
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anderen Seite und legte ihm eine Hand auf die Schulter; und die Ja'anom – denn es waren überwiegend Ja'anom in der Gruppe – standen so dicht dabei, wie es ging, wie um ihn abzuschirmen, sorgten für ihn wie für ein Kind. Er war immer kälter als sie, und sie schienen seine Neigung zum Frieren zu erkennen.
    Manchmal, hatte Niun ihm früh beigebracht, mochte ein Kel'en finden, daß er Freundschaften außerhalb des Hauses bedauerte, gefangen in einem Gewirr von Verpflichtung und Schuld. Besser war es, sie nie einzugehen. Wenn man es tat, gab es ein klares Gesetz, einen Dienst über anderen Diensten, und das war der Wille der She'pan; wenn man Mri war, glaubte man das.
    Zwei Lichter gab es am Himmel, die aus dem Norden kommend stetig heller wurden.
    * * *
    »Shuttle ist an Bord, Dock Eins«, berichtete der Sekretär.
    Koch nahm es ungeduldig zur Kenntnis, war mehr am Fluß der Daten aus der SANTIAGO interessiert, die näher an Kutath herangeflogen war und sich innerhalb der kritischen Grenze befand. Regul Besucher an Bord waren nicht nach seinem Geschmack, nicht im Moment. Sie waren da und sie mußten willkommen geheißen werden. Averson würde jeden Moment aufkreuzen, um im Bedarfsfall seine Interpretationen zu liefern. Er hatte Informationen vorbereitet, um die Neugier der Regul zu befriedigen und ihre Ängste zu beruhigen. Degas begutachtete gerade, was Averson den Verbündeten an weiteren Materialien zu schicken plante, um sicherzugehen, daß sie keine empfindlichen Punkte enthielten. Das war eine eilige und kritische Aufgabe. Und sie mußte eigentlich fertig sein; mit Regul an Bord hatten sie keine Zeit mehr.
    Er langte nach der Schalttafel und tastete Degas' Büro ein.
    Und plötzlich blitzten die Alarmleuchten rot auf.
    »Sir«, fuhr die Brücke dazwischen. »Beschädigungen in Dock Eins.«
    Er stach nach der Antworttaste und kümmerte sich nicht um andere Lichter, die auf seinem Pult zu blitzen begannen, ein dringendes Pulsieren auf Degas' Kanal, das gedämpfte Plappern von Informationen aus der Operationen-Verbindungsstelle. »Die Regul Fähre? Ist sie beteiligt?«
    »Ja, Sir; wir kennen die Einzelheiten nicht; wir haben derzeit keine Verbindung nach unten. Das ganze Dock ist zerstört. Verluste nicht bekannt; Ursache nicht bekannt. Absturzteam ist unterwegs, ebenso Medizin und Sicherheit. Die Sektion ist abgeriegelt.«
    »Sir«, ertönte Zahadis Stimme. »Die SHIRUG kommt auf uns zu.«
    Koch geriet in Panik. Feuern , riet ihm der xenophobische Instinkt, aber die Politik war vorsichtiger. »Stellen Sie eine Verbindung zu ihnen her«, sagte er. »Sagen Sie ihnen, daß sie Abstand halten sollen! Sagen Sie ihnen, daß wir bezüglich der Fähre tun, was wir können, und daß sie sich zurückzuhalten haben!«
    Ein Moment verging. Er verband sich mit Degas. »Übernehmen Sie das Kommando im Schiff«, sagte er und unterbrach wieder. Seine Augen hingen am Radar, auf dem jede Umdrehung des Peilstrahls die Regul ein Stück näherspringen ließ. Er entdeckte einen winzigen Fleck vor der SHIRUG, eine Mücke zwischen den Kriegsschiffen.
    Sie hielten nicht an!
    »Bai«, ertönte plötzlich eine Regul-Stimme. »Hier Jungling Ragh, Gnade, Bai. Wie ist die Situation? Was ist mit der Fähre passiert? Welches Ausmaß hat der Schaden?«
    »Bleiben Sie weg, SHIRUG! Halten Sie sofort an! Wir wissen noch nicht, was da unten passiert ist. Wir gestatten keine weitere Annäherung. Halten Sie sich fern oder erwarten Sie eine ernste Reaktion!«
    »Gab es Tote, Bai Koch? Wie steht es mit Verlusten?«
    Was sollten diese Fragen? Ablenken?
    Kochs Augen zuckten zum Radar, und er schaltete eine Verbindung zur SANTIAGO. RÜCKRUF. RÜCKRUF. KODE ROT. »Wir sind dabei, es festzustellen, Jungling. Wer befehligt die SHIRUG? War Bai Suth in der Fähre?«
    Am anderen Ende war Schweigen. Die Regul befanden sich an der Grenze der Reichweite des SABER-Schildes. Wenn sie noch näher kamen, würde die SHIRUG selbst in diese kritische Umhüllung eindringen. Das bedeutete, entweder zu schießen oder die Annäherung zu dulden. Die Fähre befand sich bereits innerhalb der Kalotte.
    Frieden oder Krieg hingen an einem Wort, einer Handlung.
    »Sir.« Es war Degas, der auf einem Rot-Kanal durchbrach. »Sir...«
    »Zurück! Zurück!« befahl Koch Zahadi. »Schilde hoch!«
    Das Manöver erfolgte ohne Warnung. Lichter blitzten überall auf den Pulten.
    »Wir haben keine volle Abschirmung«, kam wieder Zahadis Stimme. »Der Schaden in Dock Eins...«
    Die

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