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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J.Cherryh
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dachte an den Piloten Harris, einen Mann, den er an Bord kannte, der einige Erfahrung mit Fähren und der Art Scanner hatte, die sie mitführten, der vielleicht zumindest wußte, aus welchem Bereich diese seltsamen Aufzeichnungen stammten. Er stoppte das Band mit einem Fingerstoß und schaltete sich in die Schiffsverbindungen ein.
    Kom antwortete mit einer jungen Stimme.
    »Hier Dr. Simeon Averson unten im Labor. Bitte machen Sie einen Lt. Harris, Pilot, ausfindig und bitten Sie ihn, so schnell wie möglich zu mir ins Labor zu kommen!«
    »Ja, Sir.«
    Er dankte, unterbrach die Verbindung und lehnte sich zurück, kaute auf dem Fingerknöchel.
    Und einen Moment später aktivierte sich der Schirm wieder. »Dr. Averson«, sagte eine andere, diesmal weibliche Stimme.
    »Ja.«
    »Dr. Averson, hier Lt. McGray, Sicherheit. Oberst Degas bedauert, Sir, aber Ihr letztes Ersuchen verstößt gegen die Operationsrichtlinien.«
    »Welches Ersuchen?«
    »Um Kommunikation mit dem militärischen Flü- gel, Sir. Die Bestimmungen erfordern es, das Gespräch abzulehnen. Leutnant Harris hat andere Aufgaben.«
    »Sie meinen, er befindet sich nicht auf dem Schiff?«
    »Er hat andere Aufgaben, Sir.«
    »Danke.« Er unterbrach die Verbindung und preßte ein zweitesmal die Hände zusammen. Und nach einem Moment packte er eine Handvoll einschlägiger Papiere, sein Notizbuch und die Bänder, schritt zur Tür hinüber und öffnete sie.
    Ein junger Mann in AlSi-Uniform stand dort draußen herum, ohne nun exakt aufzupassen – oder zu gehen oder mit einer sinnvollen Aufgabe im ansonsten verlassenen Korridor.
    Averson zog sich wieder ins Labor zurück und schloß die Tür zwischen ihnen, spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach und das Herz hämmerte, was für ihn nicht gut war. Er ging zurück an den Tisch und setzte sich, knallte das Notizbuch auf die Cassetten und die Papiere auf den Tisch und fummelte in der Brusttasche nach dem Pillenfläschchen. Er schluckte eine, und langsam ließ das Herzklopfen nach.
    Dann schaltete er an der Konsole und empfing wieder Kom. »Hier Averson. Geben Sie mir den Admiral!«
    »Das muß durch die entsprechenden Kanäle, Sir.«
    » Geben Sie es durch die Kanäle!«
    Ausgedehntes Schweigen herrschte, kein Bild war zu sehen.
    »Dr. Averson«, kam auf einmal Degas' Stimme aus dem Gerät. »Spüre ich bei Ihnen Unzufriedenheit mit etwas?«
    Averson holte tief Luft und stieß sie wieder hervor. »Verbinden Sie mich mit dem Admiral, Sir! Sofort! «
    Wieder Schweigen. Sein Herz schlug immer heftiger. Er war Havener. Im Krieg waren Männer wie Degas dort mächtig gewesen. Uneingeschränkt. Er hatte es erfahren.
    »Sofort!« wiederholte er.
    Immer noch Schweigen.
    »Das läuft über eine Anmeldung«, sagte Degas. »Ich werde Sie anmelden.«
    »In diesem Moment!«
    »Ich treffe Sie im Büro des Admirals. Wenn es eine Frage bezüglich des Vorgehens der Sicherheit gibt, ist das erforderlich.«
    Der Herzschlag wurde wieder schmerzhaft, schlimmer noch als während der Angst auf dem Flug zum Schiff.
    »Ich vertraue darauf, daß es nicht nötig sein wird, Sie wieder auf den Planeten zu schicken«, sagte Degas sanft. »Die Flüge sind jetzt noch viel gefährlicher als der, mit dem Sie heraufgekommen sind. Ich würde es nicht riskieren.«
    »Nein«, brachte Averson mühsam hervor.
    »Vielleicht haben Sie eine neue Empfehlung zu geben. Ich würde sie gern hören.«
    »Eine Beschwerde. Eine Beschwerde über die Einschüchterungstaktik der Sicherheit. Ich will, daß dieser Mann augenblicklich von meiner Tür entfernt wird. Ich will Zugang zu jedem, den ich aussuche. Ich will eine Verbindung mit dem Admiral.«
    »Kurz gefaßt, das ganze Schiff soll sich und seine Operationen danach ausrichten, es Ihnen rechtzumachen. Dr. Averson, ich habe versucht, Ihnen zu helfen.«
    »Sie haben mir Daten weggenommen, die ich gebrauchen könnte.«
    »Man wird Ihnen eine Kopie schicken. Aber ich besitze eine Erklärung von Ihnen, daß Sie auf diesem Gebiet nicht qualifiziert sind. In welcher Richtung gehen Ihre Untersuchungen denn jetzt genau, Dr. Averson? Der Admiral wird das wissen wollen.«
    »Ich protestiere gegen diese Einschüchterung und Belästigung!«
    »Bleiben Sie, wo Sie sind, Dr. Averson!«
    Panik brach in ihm aus. Er saß reglos, hörte, wie die Verbindung unterbrochen wurde, erkannte, daß es keine Verbindung gab, die nicht über diesen Mann führte; er konnte nirgendwohin gehen, ohne den Mann im Korridor zu treffen. Zwar vermutete er, daß

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