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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J.Cherryh
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nickten – ihnen ging es ebenso.
    »Wir werden unsere Kel'ein bringen«, sagte Tian von den Ja'ari. »Vielleicht kann jeder von unseren Stämmen etwas Zelttuch abgeben.«
    Die anderen stimmten zu.
    »Kel'anthein«, murmelte Niun höflich und sah zu, wie sie aufstanden und gingen, in einer Reihe aus dem Zelt hinaus, während ringsherum die Ja'anom sich höflich erhoben und wieder setzten. Hlil folgte den anderen hinaus und stellte eine Gruppe von Kel'ein für die nötigen Hilfeleistungen zusammen.
    Niun saß für einen Moment reglos, legte wieder das Kopftuch an, starrte zum leeren Eingang.
    »Fremde«, sagte Duncan neben ihm, und er erkannte, daß Duncan keine von den Veränderungen mitbekommen hatte. »Mehr als nur Hao'nath.«
    »Ich erzähle es dir später. Ruh dich aus! Alles ist besser als zuvor.«
    Er rieb die Schulter des Dus, um das Tier zu besänftigen, blickte in die Gesichter seines Kel und in Augen, die in seltsamer Konzentration auf ihn gerichtet waren – vielleicht Kummer, vielleicht einfach Verwirrung. Ras war da, sie war mit Seras und Merin hereingekommen. Etwas Merkwürdiges hing in der Luft, ein Gefühl von Verrücktheit, das durch den Dus-Sinn zitterte. So mochte sich ein Mann fühlen, wenn er mit den Füßen am Sandrand des Abgrundes stand.
    »Behandelt sie wie euresgleichen«, sagte er seinen Kel'ein, nahm das Kel-Schwert ab und legte es wieder auf die Matten, hob den Blick, als Taz mit einer Schüssel auftauchte, in der er etwas Flüssigkeit anbot, eine Delikatesse, reserviert für Ehrungen und die, die sie brauchten. »Das Kath schickt es«, berichtete Taz; und er trank, obwohl er sie lieber an Duncan weitergegeben hätte, der sie mehr brauchte. Dann gab er die Schüssel zurück, und ihm fiel Kath Anaras ein und der Gedanke, daß dieser Abend gut im Kath verbracht wäre, wo es Vergnügen und Entspannung für ihn gab. Rhians Geschicklichkeit hatte ihn ans Sterben denken lassen, und das Kath war ein Ort, wo man solche Gedanken vergessen konnte. Er hatte Anaras sehr vernachlässigt und schuldete ihr Höflichkeiten, die noch nicht erwiesen waren. Sie hatte Glück gehabt, ihr Kind hatte die Flucht überlebt, aber der Kel'anth war nie ein zweitesmal zu ihr gekommen.
    In dieser Nacht gab es Fremde im Lager, und er hatte Pflichten und konnte eigentlich nicht ins Kath gehen. Er schloß die Augen und atmete aus, öffnete sie dann wieder. »Ich bring sie zurück«, sagte er.
    »Sir«, protestierte Taz. Das war nicht Brauch.
    Niun stand auf, nahm die kleine Schüssel und ging hinaus.

12
    Luiz starrte auf den Schirm, während das Nachrichtenband sich immer weiter drehte.
    DUNCAN INFO BESTÄTIGT BEI STELLE EINS, besagte die Nachricht bündig. DANTE SUCHT WEITERE STELLE AUF IN HOFFNUNG AUF WEITERE DATEN.
    Keine Möglichkeit, mit ihnen Kontakt aufzunehmen; die Mission Dante ging ihren eigenen Weg. Daß überhaupt eine Nachricht gekommen war, besagte, daß sie wieder gestartet waren und aus einem der für sicher gehaltenen Luftkorridore gesendet hatten; und mückenhaft huschten sie weiter zur nächstmöglichen Stelle.
    Boss, dachte er kopfschüttelnd; die Muskulatur seines Mundes versuchte ein Lächeln, als er daran dachte, wie glücklich sie sein mußte... mit Kamera, Notizbuch und Recorder auf solche Schätze losgelassen; es würde eine Qual für sie sein, wenn die Soldaten sie zu hastig weiterdrängten.
    Balsam für die Seele, trotz allem, das sie beim Verlassen Kesriths aufgegeben hatte.
    Wiedergutmachungen. Etwas retten. Das Lächeln verblaßte zu Kummer. Schuld trieb sie. Würde sie töten. Die jungen Männer würden weitergehen – mußten das –, und ihr würde dort draußen in den Dünen das Herz stehenbleiben, wenn sie kletterte, wohin die jungen Männer sie führten.
    Aber sie hatte etwas errungen. INFO BESTÄTIGT, besagte die Nachricht.
    Er langte nach Block und Stift. Komprimierte Über mittlung SABER , schrieb er für den KomTech, kopierte die ganze Nachricht und fügte die Übermittlungszeit hinzu.
    Es lag noch etwas anderes auf seinem Schreibtisch, was ihm nicht solche Erleichterung verschafft hatte. VORSICHT: MESSUNGEN ZEIGEN EIN WIEDERAUFLEBEN IN DEN STÄDTEN. ERNEUT ENERGIE ZU REGISTRIEREN. HALTEN SIE SCHIFF STARTBEREIT.
    Und noch eine Fährendepesche: ICH SETZE SIE DAVON IN KENNTNIS, DASS EINE VERBÜNDETE MISSION LANDEERLAUBNIS FORDERT. SITUATION HEIKEL.
    Er drehte sich um und reichte den Streifen Brown, dem Piloten der FLOWER. »Senden!« sagte er.
    »Sir«, sagte Brown, als wolle er

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