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Kyria & Reb Bis ans Ende der Welt (German Edition)

Kyria & Reb Bis ans Ende der Welt (German Edition)

Titel: Kyria & Reb Bis ans Ende der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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um sich.
    Weitere Stiche brannten an meiner Schulter. Ein riesiges Insekt krabbelte über meine Wange.
    Stach. Gleich neben meinem Auge.
    Ole warf mich zu Boden.
    Bonnie schlug weiter um sich.
    »Lassen Sie das bleiben, Junora Bonnie. Sie machen die Hornissen nur noch aggressiver.«
    Ich versuchte den Schal enger um mich zu ziehen, Ole deckte seine Jacke über mich.
    Bonnie rief nach den Sanitäterinnen. Dann kniete sie neben mir nieder und zog aus ihrem Täschchen den Injektions-Pen. Ole erhob sich, stolperte gegen sie. Sie fielen um, der Pen rollte von der Terrasse.
    Die beiden Sanitäterinnen kamen angerannt.
    Ich ergab mich in mein Schicksal.
    Wieder einmal.
    »Alles wird gut, Junora Kyria«, sagte die eine und legte mir die Maske über Mund und Nase.

DAS TREFFEN
    B esondere Schwierigkeiten, mich zu orientieren, hatte ich nicht, als ich allmählich wieder zu mir kam. Der große Raum, dunkel bis auf eine Nachtbeleuchtung und das bläuliche Licht eines Monitors, war mir zur Genüge vertraut. Im Heilungshaus hatte ich sozusagen mein eigenes Zimmer. Durch eine dünne Kanüle in meinem linken Arm sickerte ein Medikament aus dem Tropf neben mir, man hatte mir die Festgewänder ausgezogen, die übliche, bequeme Krankentunika angezogen. Seide, blassblau, die die Heilung fördern sollte. Das Schmuckstück hatten sie mir gelassen, und natürlich auch das Id, das ich in einem goldenen Gliederarmband am rechten Handgelenk trug.
    Das Brennen der Hornissenstiche hatte nachgelassen, ich tastete nach meiner Wange. Sie war nur noch wenig geschwollen – Wunder der Medizin!
    Ich wollte hier raus!
    Neben mir, in Griffweite, lag das Kommumikations-Tableau. Erste-Klasse-Behandlung hatte so ihre Vorteile. Auf meinen Ruf hin trat kurz darauf die Ärztin ein. Grauhaarig, schlank, scharfnasig, um die Augen müde, doch lächelnd.
    »Junora Kyria! Aufgewacht?«
    »Wach und munter und bereit, nach Hause gebracht zu werden.«
    »Lassen Sie uns sehen!«
    Es irritierte mich, von ihr gesiezt zu werden, schließlich betreute sie mich schon mein ganzes Leben lang. Aber vermutlich würde ich mich daran gewöhnen müssen.
    »Die Werte sehen gut aus. Vier Hornissenstiche sind zwar schmerzhaft, bringen aber keinen Menschen um.«
    »Warum bin ich denn dann hier?«
    »Vermutlich weil Ihre Duenna überreagiert hat. Aber schimpfen Sie nicht zu arg mit ihr. Ihr Tag war sicher anstrengend, und hier finden Sie mehr Ruhe als zu Hause. Und einen Schwips ersparen Sie sich auch.«
    »Und wenn ich gerne einen hätte?«
    »Dann lasse ich Ihnen eine Flasche Champagner bringen.«
    Dr. Martinez hatte Sinn für Humor, einer der Gründe, warum ich ihr vertraute.
    »Champagner brauche ich nicht, aber machen Sie mich von diesem Tropf los. Ich hasse das Gepiekse und Gepiepse.«
    Sie warf einen Blick auf den Bildschirm, gab etwas in die Konsole ein und nickte dann.
    »Ja, kann ich machen. Ihre Werte sind stabil. Und Ihre Mutter hat schon auf dem Transport hierhin Ihr Id für uns freigeschaltet. Wenn also irgendeine Unregelmäßigkeit auftritt, werde ich ohnehin alarmiert.«
    Mit wenigen geübten Handgriffen befreite sie mich von der Kanüle, und ich reckte mich erleichtert.
    »Morgen früh möchte ich aber nach Hause.«
    »Schlafen Sie sich aus, und lassen Sie morgen früh von Dr. Bernhart eine Blutprobe entnehmen. Sie prüft dann noch mal Ihre Werte.«
    »Warum, Dr. Martinez? Ich dachte, Hornissenstiche sind nicht gefährlich.«
    Ihre dunklen Augen sahen mich mit diesem entsetzlich mitfühlenden Blick an, den ich aus tiefster Seele hasste.
    »Lassen Sie mich einfach sichergehen, Junora Kyria. Es wird Ihre Mutter beruhigen.«
    Ich seufzte. Sie gab sich wirklich Mühe, mich nicht spüren zu lassen, wie besorgt sie war.
    »Also gut. Dann bis morgen.«
    »Fein. Schlafen Sie jetzt, es ist schon nach Mitternacht. Ich lasse Ihnen ein leichtes Schlafmittel und ein Schmerzmittel bringen, sollten die Stiche Sie plagen.«
    Sie beugte sich vor, strich mir leicht über die Wange und verließ den Raum auf leisen Sohlen. Eine Pflegerin brachte kurz darauf die Tabletten und eine Kanne Tee.
    Anschließend war ich mir selbst überlassen.
    Kurz erwog ich, die Schlaftablette zu nehmen, aber dann entschied ich mich dagegen. Dr. Martinez hatte in einer Sache recht – hier hatte ich weit mehr Ruhe als zu Hause, wo nach dem Ball sicher Bonnie und meine Mutter um mich herumflattern würden, ängstlich beobachtend, ob ich auch wirklich alles unbeschadet überstanden hätte.
    Dabei musste ich

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