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L wie Leiche

L wie Leiche

Titel: L wie Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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kräftig verprügeln konnte .«
    »Glauben
Sie, Broderick wußte über Sie und Melanie Bescheid ?« wollte ich wissen.
    »Auf
keinen Fall«, meinte er entschieden. »Höchstens Sarah hat etwas gemerkt .«
    »Hätte
sie ihrem Bruder reinen Wein eingeschenkt ?«
    »Woher
soll ich das wissen ?«
    »Vielleicht
hätte sie es getan«, sagte ich nachdenklich. »Wenn sie sich einen Vorteil davon
versprochen hätte .«
    »Da
könnten Sie recht haben«, bestätigte Adams.
    »Laut
Sarah hat Melanie ihren Ehemann mit ihren schamlosen Affären fast zugrunde
gerichtet«, sagte ich.
    »Also
hat sie von mir und Melanie gewußt«, erklärte Adams unbekümmert.
    »Was
bringen Sie Melanie für Gefühle entgegen ?«
    »Sie
ist ein nettes Mädchen«, erwiderte er. »Und sehr gut im Bett. Und dazu auch
noch unkompliziert. Das gefällt mir an ihr .«
    »Vielleicht
hat sie Ihnen zu sehr gefallen«, wandte ich ein. »Nachdem Broderick aus dem Weg
geräumt ist, können Sie Melanie bekommen und ihren Erbanteil, der sowieso in
Ihrem Motel- und Kanalkomplex steckt .«
    »Soll
ich Ihnen etwas sagen, Boyd ?« Er grinste träge. »Das
ist meiner Meinung nach schräg durch die Brust ins Auge gedacht .«
    »Wahrscheinlich
haben Sie recht«, räumte ich widerwillig ein. »Wie paßt Charles Gray in die
Landschaft ?«
    »Er
ist der Anwalt der Familie, setzt die Verträge auf und sorgt für die
entsprechenden Unterschriften .«
    »Das
klingt, als hielten Sie ihn für ein ziemlich schlichtes Gemüt«, meinte ich.
    »Ich
halte ihn für einen sehr gebildeten Mann«, korrigierte mich Adams. »Sein
Problem ist nur, daß er nie gelernt hat, wirklich Geld zu verdienen. Und das
setzt ihm meiner Meinung nach mächtig zu .«
    »Stark
genug, um ihn zu veranlassen, etwas dagegen zu unternehmen?«
    »Sie
versuchen, immer weiter zu bohren«, grinste Adams. »Aber ich kann Ihnen da
nichts sagen, Boyd. Ich habe hier meinen kleinen, alten Provinzanwalt, der die
örtlichen Verhältnisse kennt. Jeder Vertrag, den mir Gray zur Unterschrift
gibt, wird ihm erst einmal zur Begutachtung vorgelegt. Und wenn er ihn für in
Ordnung befindet, schicke ich den Vertrag zusätzlich meinem besonders gewitzten
Anwalt in San Franzisko. Erst wenn auch der keine Einwände hat, unterschreibe
ich den Vertrag .«
    »Und
es hat an den Verträgen von Gray bisher nie etwas zu bemängeln gegeben ?«
    »Nie«,
bestätigte er. »Allerdings halte ich für möglich, daß sich Gray besondere Mühe
damit gegeben hat, nachdem er von mir wußte, welche Wege jeder Vertrag erst
geht .«
    »Das
dürfte gewiß sein«, sagte ich langsam.
    »Mehr
werden Sie von mir kaum erfahren können, Boyd«, meinte Adams.
    »Sie
wissen, daß ich mit Melanie im Blockhaus war und daß wir den Toten gefunden
haben ?«
    »Sie
hat mir davon erzählt«, bestätigte er. »Ihr Bericht hat ziemlich scheußlich
geklungen. Wie er da mit durchgeschnittener Kehle auf dem Kronleuchter hing und
das Blut auf ihre Bluse heruntertropfte. Als das Licht anging, muß sie sich wie
in einem Schlachthaus vorgekommen sein !«
    »Sie
haben eine Gabe, sich bildhaft auszudrücken, Hy «,
bemerkte ich. »Dieser Kronleuchter befindet sich zwei Meter siebzig über dem
Fußboden. Warum mag jemand die Leiche ausgerechnet dort hinaufgeschafft haben ?«
    »Vielleicht
hat sie niemand hinaufgeschafft .« Adams zuckte die
Achseln. »Vielleicht ist Broderick selbst hinaufgeklettert .«
    »Was
sollte er für einen Grund gehabt haben ?«
    Adams
grinste liebenswürdig. »Warum finden Sie das nicht selber heraus, Boyd? Ich
kann Ihnen doch nicht alle Arbeit abnehmen. Das wäre nicht fair, finden Sie
nicht auch? Schließlich bezahlt Ihnen Melanie einen Haufen Geld, damit Sie alle
Probleme lösen .«
    »Ihr
Stuhl ist präpariert !« Ich blickte demonstrativ auf
meine Armbanduhr. »In zwei Sekunden fliegt er in die Luft !«
    Adams
sprang auf wie von der Tarantel gestochen. Fünf Sekunden verstrichen in
lähmendem Schweigen. Dann stieß er geräuschvoll die Luft durch die Nase.
    »Ich
habe mir nur einen kleinen Scherz mit Ihnen erlaubt, Hy «,
sagte ich. »Dabei muß ich an die schöne, alte Zeit bei uns zu Hause denken, als
ich noch ein kleiner Knirps war. Einmal packte Papa unsere Oma an den Füßen und
tauchte sie mit dem Kopf in das Regenfaß ! War das ein
Spaß! Wir sind vor Lachen fast mit der Oma erstickt .«
    Adams
setzte sich wieder und musterte mich mit wütendem Blick. »Ihr Sinn für Humor
läßt entschieden zu wünschen übrig, Boyd !«
    Der
Ober trat an

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