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L wie Leiche

L wie Leiche

Titel: L wie Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ich ein weiteres Klicken.
    »Die
Tischlampe brennt auch nicht«, verkündete Melanie. »Vielleicht... iih !«
    »Was
ist denn ?«
    »Ich
habe gerade einen Tropfen abgekriegt. Hoffentlich hat dieser Idiot, als er das letztemal hier war, nicht oben den Wasserhahn laufen
lassen!«
    »Und
dafür den Strom abgestellt«, ergänzte ich.
    »Zuzutrauen
wäre es ihm«, ließ sie sich vernehmen. » Iih ! Schon
wieder.«
    »Wo
ist also der Sicherungskasten ?«
    »Irgendwo
an der Rückseite des Hauses.« Der flackernde Lichtschein kam auf mich zu und
erlosch. »Nehmen Sie das lieber mit«, sagte Melanie und drückte mir das Feuerzeug
in die Hand. »Ich warte hier .«
    Die
Nacht schien mir nicht mehr ganz so finster zu sein. Offenbar hatten sich meine
Augen allmählich an die Dunkelheit gewöhnt. Während ich mich um das Haus herum
bis zur Rückseite tastete, konnte ich bereits seine Umrisse erkennen. Auch den
Sicherungskasten fand ich mühelos. Ich knipste das Feuerzeug an. Kein Wunder,
daß kein Licht gebrannt hatte. Der Hauptschalter war abgedreht. Ich schaltete
ihn mit gekonnten Griff wieder ein, und das ganze Haus
erstrahlte wie eine gigantische Neonreklame.
    Von
drinnen hörte ich Melanie aufschreien. Sie schrie und schrie und hörte
überhaupt nicht mehr auf.
    Ich
raste um das Haus zurück in das riesige Wohnzimmer. Melanie stand mit
zusammengekniffenen Augen wie festgewurzelt da und kreischte noch immer aus
Leibeskräften. Auf der Vorderpartie ihrer blauen Bluse waren ein paar große,
rötlichbraune, nasse Flecken zu sehen. Während ich sie noch einigermaßen
fassungslos musterte, hörte ich ein schwaches, tropfendes Geräusch. Ich hob
unwillkürlich den Kopf, wünschte jedoch gleich darauf, es lieber nicht getan zu
haben.
    Wie
Melanie berichtet hatte, waren die Deckenlampen aus alten Wagenrädern gemacht,
die an schweren Eisenketten herabhingen. An der Lampe fast unmittelbar über uns
brannten jedoch nur noch zwei Glühbirnen. Die übrigen waren von einem schlaffen
Körper verdeckt, der quer über dem Wagenrad lag und es ziemlich schräg gekippt
hatte. Es war der Körper eines kräftigen Mannes, dessen blicklose Augen weit
aufgerissen ins Leere starrten.
    Als
ich zu ihm aufschaute, löste sich ein weiterer Tropfen Blut von seiner
durchgeschnittenen Kehle und platschte zu Boden. Melanie hörte zu schreien auf.
Die nachfolgende Stille war fast unerträglich.
    Melanie
öffnete die Augen und sah mich an.
    »Broderick ?« fragte ich unterdrückt.
    » Broderick !« erwiderte sie gepreßt.
Dann verdrehten sich ihre Augäpfel und sie sackte bewußtlos zusammen.
     
     
     

2
     
    Sie
trug keinen Büstenhalter, aber es war eine milde Nacht, deshalb brauchte ich
wohl nicht zu befürchten, daß sie sich erkältete. Ich hatte die Blutflecken aus ihrer Bluse gewaschen, die jetzt in der
Trockenschleuder rotierte. Außerdem hatte ich eine Kognakflasche aus der
Hausbar geholt, mit der wir am Küchentisch saßen, um darauf zu warten, daß
Melanies Bluse trocken wurde. Sie nahm einen großen Schluck Kognak, schauderte
zusammen und schlang sich beide Arme um den Oberkörper.
    »Oh,
Gott !« sagte sie. »Es war wie in einem Alptraum, als
das Licht plötzlich anging. Ich sah diese Blutspuren auf meiner Bluse, blickte
hoch, und da starrte er mit...«
    »Schon
gut«, fiel ich hastig ins Wort. »Versuchen Sie, nicht mehr daran zu denken .«
    »Es
war nett von Ihnen, Danny, daß Sie mich in die Küche gebracht haben«, fuhr sie
fort. »So brauchte ich ihn wenigstens nicht noch einmal zu sehen, als ich
wieder zu mir kam. Ich wäre sonst womöglich glatt übergeschnappt .«
    »Man
muß eben immer praktisch denken«, versetzte ich. »Es war auch sehr praktisch,
eine Waschmaschine und eine Trockenschleuder hier in der Küche aufzustellen .«
    »Das
ist meine Idee gewesen«, erklärte sie. »Hier gibt es doch kein anderes Haus
weit und breit, geschweige denn eine Wäscherei. Oh, Danny, was sollen wir bloß
tun ?«
    »Von
hier verschwinden, sobald Ihre Bluse trocken ist«, erwiderte ich. »Außerdem
sollten wir die Polizei anrufen .«
    »Es
gibt im Haus kein Telefon. Broderick wollte durchaus keinen Anschluß legen
lassen. Es würde seine Intimsphäre stören, hat er immer gesagt .«
    »Jetzt
hat jemand mehr als seine Intimsphäre gestört«, bemerkte ich. »Wie ist er
überhaupt hergekommen ?«
    »Er...«
Sie hielt inne und sah mich an. »Ach, nun weiß ich, was Sie meinen. Kein Auto.«
    »Für
einen Fußmarsch ist es entschieden zu weit«, stellte

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